Cap Malheureux - Ausflug zum Unglückskap von Mauritius

Das traurige Los des Liebespaares Paul und Virginie

Blick in die Bucht vorm Hotel Coin de Mire Blick in die Bucht vorm Hotel Coin de Mire

Für den Namen des Kaps der Unglücklichen gibt es mehrere Erklärungen: so soll hier am Unglückskap im Jahr 1810 die englische Armee an Land gegangen sein, um Mauritius für England zu erobern. Eine zweite besagt, dass die Bevölkerung in diesem Teil der Insel, am Cap Malheureux, früher besonders arm gewesen sein soll. Am spannendsten aber ist die traurige Geschichte des Liebespaares Paul und Virginie.

Virginies Reifrock erweist sich als schlechter Rettungsring

Nachdem diese beiden Romanhelden getrennt wurden, indem man die hübsche Jungfer auf einem Schiff nach England verfrachtete, soll sie aus Sehnsucht beschlossen haben, zu ihrem Geliebten zurückzukehren. Leider ist das Segelschiff, mit dem sie die Reise angetreten hatte, vor der Küste von Mauritius gekentert.

Dummerweise war Virginie außerdem so scheu, dass sie sich weigerte, ihre Reifröcke vor den Matrosen abzulegen, sodass sie beim Versuch, an Land zu schwimmen, vor der Küste des Caps Malheureux ertrank. Der Roman von Bernardin de Saint-Pierre stammt aus einer Zeit, in der Sklavenhaltung noch selbstverständlich war und ist das berühmteste literarische Werk der Insel.

Die Notre-Dame Auxiliatrice de Cap Malheureux am Unglückskap

Als wir den Bus in der Ortschaft Cap Malheureux verlassen, scheint wieder die Sonne. Wie auch schon in Pamplemousses und beim Aquarium zeigt uns der Fahrkartenverkäufer, in welche Richtung wir laufen müssen, um an den Strand zu kommen. Das ist doch mal ein Service, den man sich auch für andere Länder wünscht.

Denn dadurch kommen wir ohne Umwege schon zwei, drei Minuten später zu der kleinen, hübsch gelegenen Kirche Notre-Dame Auxiliatrice de Cap Malheureux. Von der Kirche aus kann man zur Insel Coin de Mire und den weiteren Inseln des Nordens hinüberschauen.

Ein Strandspaziergang bis zum Hotel Paradise Cove

Nach dem obligatorischen Kirchenbesuch gehen wir hinunter ans Meer. Schön finden wir, dass es hier deutlich ruhiger zugeht als in den anderen Orten der Insel. So können wir in aller Ruhe auf den Bootsanleger laufen und verschiedene bunte Fische im Wasser beobachten, bevor wir unseren Strandspaziergang starten.

Wie auch schon bei Pereybere befindet sich ein Großteil der Grundstücke am Meer im Privatbesitz. Dadurch ergeben sich uns immer wieder kleine Hindernisse und müssen wir zum Teil auch über die Grundstücke laufen. Groß stören tut sich hier aber niemand daran. Im Gegenteil zeigen uns ein paar Angler sogar stolz ihren Fang und ruft uns ein anderer Mann zu, dass wir weiter oben auf dem Weg laufen sollen.

Zum Hinduschrein an der Anse la Raie

Die einzige Frage, die sich langsam aufdrängt, ist damit, wie weit es bis zum Hinduschrein ist, der sich direkt an der Küste befinden soll? Erst, als wir uns an der Anse la Raie in dem einerseits schön angelegten, andererseits aber melancholisch und leblos wirkenden Hotel Paradise Cove verlaufen, hilft uns einer der Angestellter weiter.
Wenige hundert Meter weiter haben wir unser Ziel an einer bei Kitern beliebten Bucht erreicht. Zum Glück gibt es nahe des Temples eine Bushaltestelle, sodass wir nach diesem schönen Spaziergang bald zur Ferienhochburg Grand Baie fahren können, um dort bei nunmehr herrlichem Wetter etwas Trinken zu gehen.

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