Grand Baie | Ferienhochburg im Norden Mauritius

Grand Baie ist das touristische Zentrum und Ferienhochburg in Mauritius’ Norden. Immerhin buhlen im mittleren Bereich der tief ins Inselinnere reichenden Bucht zahlreiche Läden, Boutiquen und Restaurants um die Gunst der Urlauber. Im Vorteil sind eindeutig diejenigen am Sunset-Boulevard, dem sowohl größten als auch modernsten frei zugänglichen Komplex in Grand Baie.

Straßenseite vom Sunset Boulevard Grand Baie

Ein Vorteil, der allerdings einen stolzen Preis hat. So müssen wir für einen frisch gepressten Fruchtsaft im Sunset Café weit mehr bezahlen als später für einen Mojito im weiter westlich gelegenen Beachhouse - und das, obwohl die Lage vom Beachhouse tatsächlich ruhiger und schöner ist als am Sunset-Boulevard.

An der Grand Baie fehlt eine längere Strandpromenade

Was in Grand Baie jedoch fehlt, ist vielleicht eine schöne, längere Strandpromenade oder wenigstens ein durchgehender Gehweg. Denn da viele Sachen nur von der Straße aus zu erreichen sind, ist es mühsam mit all den vielen Autos und Bussen. Gemütliche Spaziergänge erübrigen sich somit.

Andererseits ist Grand Baie der Ausgangspunkt für Ausflüge schlechthin. Hier starten die Boote zu den nördlichen Inseln, zu Schnorchelausflügen und Bootsreisen um ganz Mauritius herum. Ein interessantes Angebot sind außerdem die Unterwasserspaziergänge. Immerhin vermitteln sie es auch Gästen, die vorm Tauchen Bammel haben, einen guten Einblick in die Artenvielfalt des Indischen Ozeans.

Geschichtliches über die Ferienhochburg

Wer das rege Treiben in Grand Baie beobachtet, der kann es kaum glauben, dass das gesamte Gebiet vor dem Eintreffen der Holländer einst unbesiedelt war. Tatsächlich nannte man die heutige Gegend um Grand Baie bei einer Expedition im Jahr 1642 als »De Bogt Zonder Einde«, die Bucht ohne Ende. 1777 erwarb schließlich Jaques Le Roux Kermorseven Teile des Gebiets um Grand Baie und begann mit der Kultivierung. Bereits im Jahr 1801 zeigten Karten drei Siedlungsschwerpunkte, mitunter den Ort Grand Baie. Zudem entstanden eine Reihe von Zuckerrohrplantagen. Die Arbeiter jedoch wohnten in Lagern auf den Plantagen.

Als jedoch 1880 der Zuckerpreis auf den Weltmärkten einbrach, wurden große Teile der bewirtschafteten Flächen stillgelegt. Die Briten, welche inzwischen die Gegend übernommen hatte, verließen ebendiese. Zurück blieben indes die Arbeiter. Sie übernahmen schließlich die Flächen und bewirtschafteten sie in kleinen Parzellen auf eigene Rechnung. Infolgedessen löste sich die Plantagenstruktur auf und es entstanden richtige Ortschaften. Da die Menschen bereits auf den Plantagen nach einheitlichen Volks- und Religionsgruppen zusammengewohnt hatten, waren später auch die Siedlungen nach Volksgruppen getrennt. An den jeweiligen Gotteshäusern erkennt man noch heute, in welchem Ortsteil sich die Muslime, die Hindus oder die Tamilen angesiedelt haben.

Ein guter Ort für Selbstversorger

Wichtig ist Grand Baie für all diejenigen, die sich für eine Pension entschieden haben und sich um Sachen wie Wurst und Käse zum Frühstück, Süßes für zwischendurch (Schokolade), die Rohstoffe für den Cuba Libre am Abend (Cola und Rum) und Knabbersachen oder auch um so banale Dinge wie Klopapier selbst kümmern müssen. Denn: in Grand Baie gibt es sowohl Geldautomaten für das nötige Bargeld als auch einen kompletten Supermarkt, wo man die gezogenen Rupie sogleich wieder eintauschen kann.