Mauritius - eine Trauminsel?

Das Für und Wider für die Perle im Indischen Ozean

Casela Nature Park | Reisebericht Mauritius Casela Nature Park | Reisebericht Mauritius

Sind wir zu verwöhnt? Oder möglicherweise auch nur undankbar? Mauritius wird gerne als eine Perle im Indischen Ozean bezeichnet. Demzufolge wird die Befürchtung genannt, dass es sich zu einer Art Mallorca inklusive der dort ungeliebten Begleiterscheinungen entwickeln könnte. Andererseits besteht steht die Hoffnung, dass sich Mauritius zur Schweiz des Indiks mausern werde.

In Berichten lesen wir von Trauminsel und laut den Informationen von Indian Ocean Travel nennen es insbesondere Weltenbummler das schönste Reiseziel. Dabei gilt: Je länger wir suchen, desto mehr Argumente finden wir für die Insel. Dementgegen warnt der auf diese Region spezialisierte Veranstalter Internet Travel Center, bei dem wir zuvor unsere Seychellen-Reise gebucht hatten: »Sie werden enttäuscht sein.« Mit anderen Worten: Fliegt bloß nicht nach Mauritius. 

Voller Erwartung auf die Trauminsel

Voller Erwartung sind wir früh morgens auf Mauritius gelandet und schon am Airport von dem Gezwitscher wirklich begeistert gewesen. Dieses laute Gezwitscher haben wir das nächste Mal bei unserer Rückkehr zum Flughafen gehört. Natürlich haben wir auf der ganzen Insel Vögel gehört und auch gesehen, so laut aber seltsamerweise kein zweites Mal.

In den Himmel hoch gehoben werden mitunter die Zuckerrohrplantagen. Weil diese aber fast die gesamte landwirtschaftlich nutzbare Fläche ausmachen, bleibt logischerweise kaum Platz für die Natur. Es sei denn, in den Bergen. So ist zum Beispiel der Black River Gorges Nationalpark sicher sehenswert. Gegen die Wälder, Berge und Schluchten im Südschwarzwald aber kann er aber nicht konkurrieren.

Schlimm schneidet Mauritius schließlich im Vergleich zu anderen Ländern und Inseln ab. So wird der Begriff »Perle im Indischen Ozean« auch von Sri Lanka beansprucht. Dessen reiche Natur, weiten Strände (an denen teils lediglich kleine Gästehäuser stehen) und kulturellen Schätze sind Mauritius weit überlegen.

Ebenfalls schon belegt sehen wir die Bezeichnung als Schweiz. Wenngleich nicht im Indischen Ozean, so doch eine halbe Erdumdrehung entfernt durch Costa Rica. Mit seinen Vulkanen, Nebel- und Regenwäldern, Sümpfen an der karibischen Küste und Traumstränden am Pazifik gleicht das Land einem wahren Paradies.

Zuletzt kann Mauritius nicht mal gegen Mallorca bestehen. So ist die Chance, auch nur an einem Ort eine weitläufige Strandpromenade wie bei Palma und El Arena zu errichten, längst verbaut. Das ohnehin spärliche Vorkommen an natürlichen Sandstränden wurde an vielen Stellen bei Nacht- und Nebelaktionen lastwagenweise abgebaut, um kleine, abgeschottete Strände vor den Luxushotels zu schaffen. Oder er wurde durch Eingriffe in das sensible maritime Ökosystem vor der Südküste geborgen.

Die schwierige Suche nach dem Besonderen

Wem es reicht, ein oder zwei Ausflüge zu unternehmen, um den Rest vom Urlaub im Hotel auf das nächste Mittags- oder Abendessen zu warten, wird all dies nicht stören. Wer aber das Besondere sucht, muss auf Mauritius lange, lange suchen. Erst, wenn er unter die Leute geht, wird er es finden: es ist die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen. Sie ist uns auf bisher keiner Insel und in keinem Land so aufgefallen wie auf Mauritius.

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