Wanderung Camino les Pardines

Wandern auf dem Panoramaweg von Encamp

Für unseren ersten Tag in Andorra haben wir eine Wanderung auf dem Camino les Pardines geplant. Da wir bei der Anreise nach Andorra von dem Umweg über Spanien verschont blieben, bleibt tatsächlich genügend Zeit für den Panoramaweg. So sind wir nach einer kurzen Pause im Hotel unterwegs in den Ort Encamp. Die Strecke dorthin beinhaltet einige steile Serpentinen, die uns bis auf 1605 Meter über dem Meer bringen. Es ist schon gigantisch, wo hier überall Häuser im Steilhang stehen.

Video Camino les Pardines in Andorra

Wanderung auf dem Camino les Pardines, dem Panoramaweg oberhalb von Encamp in Andorra. Aufnahmen vom Wasserspielplatz am Stausee d'Engolasters.

Start beim Wanderparkplatz am Wasserbehälter

In ganz Andorra wird nach wie vor viel gebaut. Jedoch wird mit dem Platz sparsam umgegangen. Die Häuser reihen sich eng aneinander und sind in der Regel mehrstöckig gebaut. Teilweise reichen die Siedlungen in lawinengefährdeten Bereiche hinein. Doch wir bleiben von Schnee verschont und gelangen auf einen Wanderparkplatz direkt vor einem größeren Wasserbehälter. Dort befindet sich auch eine Hinweistafel mit Infos und dem Verlauf des Camino les Pardines.

Eindrücke vom Camino les Pardines mit Sicht auf Encamp

Der Wanderweg ist so breit, dass auch Autos ihn nutzen könnten, und wirkt sehr gepflegt. Bereits nach den ersten 200 Metern erreichen wir einen Aussichtspunkt. Von hier aus blicken wir auf die Serpentinen, die wir kurz zuvor hinauf gefahren sind. Daneben sind die grauen Dächer und Natursteinfassaden von Encamp zu sehen. Vollendet wird die Kulisse von den mächtigen Bergen der Pyrenäen.

Ein kurzes Stück weiter führt uns der Weg zu einem scheinbar unumgänglichen Felsvorsprung. Als Lösung für das Hindernis wurde hier einfach ein Tunnel in den Felsen gehauen. Was für ein Aufwand für einen Wanderweg! Im Tunnel informieren mehrere Schilder über die Flora und Fauna der hiesigen Berge.

Auch auf der anderen Seite des Tunnels wurde nicht gegeizt, um den Weg mit Haken und Stahlnetzen vor Steinschlag zu schützen. Geld spielt in Andorra eine offenbar nur untergeordnete Rolle. Verglichen mit dem Allgäu, dem Schwarzwald und dem Elsass zumindest befinden wir uns hier auf dem absoluten Luxus-Panoramaweg.

Wir passieren den Fluss Riu de l'Ovella, der einen hübschen Wasserfall bildet. Immer wieder gibt es schöne Ausblicke auf die Berge und nach Encamp hinunter. Der Camino les Pardines ist auch ein beliebtes Naherholungsgebiet der Andorraner.

Wir begegnen mehrmals Joggern und Mountainbike-Fahrer. Oder auch einfach nur Leuten, die auf dem nahezu ebenen Weg ihre Hunde ausführen. Wer Lust, Zeit und vielleicht eine Wanderkarte dabei hat, kann mehrere Male auf verschiedene Wanderwege ins Hochgebirge wechseln.

Nach etwas mehr als drei Kilometer erreichen wir mehrere Hütten. An ihnen vorbei führt ein Pfad hinunter zum Stausee d'Engolasters. Mit Schnecken, Pumpen und Wasserrädern veranschaulichen Vorrichtungen, wie Wasser in die Höhe befördert wird.

Während ich meinem Mann und ewigem Kind die Freude am Spielen lasse, gehen andorranische Eltern eher streng mit ihren Kindern um. Im Klartext heißt das: sie ziehen sie weg vor dem bösen Nass.

Allerdings kommt kurz nach unserer Ankunft am See ein kühler Wind auf, sodass auch wir bald zu den Hütten zurückkehren. Dort wirkt das Restaurant La Dama del Lac sehr einladend, womit wir uns gerne einen Milchkaffee und mit dem hauseigenen Apfelkuchen gönnen. Es ist eine richtig gemütliche Berghütte mit einer netten Bedienung.

Wir fragen, ob sie Andorranerin ist? Doch nein, sie ist Tschechin. Das ist ja schon fast wie im Schwarzwald, wo die Bollenhutträgerinnen in den Restaurants ebenfalls tschechisch reden. Wie sie ausgerechnet auf die Idee kam, nach Andorra zu ziehen? Ihr gefällt es hier einfach – es muss ja nicht immer der Schwarzwald sein.

Auf selbem Weg geht es gemütlich wieder zurück an den Ausgangspunkt beim Wasserbehälter. Die Wanderung ist kaum anstrengend und somit für jeden Wanderer und Spaziergänger bestens geeignet. Zugleich bietet einem die Strecke einige schöne Aussichten in die Berge sowie tolle Einkehrmöglichkeiten beim Lac d'Engolasters.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zur Wanderung

Die Anfahrt erfolgt ab Andorra la Vella über die CG-2 nach Encamp les Bons. Dort rechts auf die Ctra. dels Cortals d'Encamp abbiegen. Nach knapp drei Kilometer rechts auf die Ctra. de des Pardines abbiegen und der Straße bis zum Parkplatz folgen.

AusgangspunktWanderparkplatz am Camino de les Pardines
KoordinatenN 42.5303, E 1.5995
Gehzeit1.45 - 2 Stunden
Distanz6,4 km
An- und Abstiegeca. 100 HM
GradT1. Die Wanderung verläuft auf einem ebenen, breiten Spazierweg mit nur geringen Steigungen. Die Strecke ist auch mit dem Fahrrad gut machbar.
EinkehrOberhalb des Llac d'Engolasters laden das Restaurant la Dama del Lalc und Llac i Cel zum Verweilen ein.
GPS-DatenWanderung Camino les Pardines gpx
KML-DatenWanderung Camino les Pardines kml

Wanderkarte Camino les Pardines

Höhenprofil

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