Andorra ist bestens erschlossen und das Straßennetz unheimlich kompakt. Doppelstöckige Kreisel verwirren anfangs ein wenig. Doch sie sind praktisch, da mit dieser Bauweise nur wenig Platz für jede Menge Abzweige verbraucht wird.
Ähnlich wie in der Schweiz sind die Berge überall durchlöchert und die Täler über hochmoderne Tunnel miteinander verbunden. Durch einen dieser Tunnel gelangen wir nach Massana, wo sich unser Hotel Magic befindet.
Das Hotel ist schnell gefunden. Allerdings gestaltet sich das Parken etwas mühsam und teuer, da in Massana chronischer Platzmangel herrscht. Wir stellen das Auto flugs an der Straße ab und checken ein. Für 22 Euro können wir die beiden Nächte in der Tiefgarage parken. Wir nehmen gerne an. Vorsichtshalber werden wir gefragt, wie groß unser Auto ist.
Das Hotel ist schon etwas älter und zur damaligen Bauzeit wurden weniger SUV-Hausfrauenpanzer genutzt als heute. Um in die Tiefgarage zu gelangen, muss auch Lars ganz schön zirkeln. Andererseits birgt die enge Zufahrt den Vorteil, dass für kleine Autos wie unserem Hybrid immer ein Platz frei ist.
Restaurant im Hotel Magic la Massana
Unser Zimmer ist angenehm warm und gemütlich eingerichtet. Da wir uns im vierten Stock befinden, blicken wir über die mit Schiefer gedeckten Dächer zu den umliegenden Bergen. Hier können wir uns mal wieder richtig wohl fühlen. Und das Frühstück? Der Hammer! Am nächsten Morgen erwartet uns ein Büfett mit einer riesigen Auswahl. Das braucht es auch, denn um diese Zeit im Herbst übernachten einige Busgesellschaften in dem Hotel.
Ohne die Gruppen wäre das Hotel sehr wahrscheinlich geschlossen. Denn außerhalb der Busgesellschaften sind nur zehn Zimmer vermietet. Und davon kann kein großes Hotel leben. Trotzdem herrscht kein Gedränge am Büfett, da es groß genug ist und es an mehreren Stellen im Raum Kaffeeautomaten gibt. Zudem ist das deutschsprachige Personal gerne behilflich.
Am zweiten Abend essen wir im Hotel, was eine wirklich gute Wahl ist. Für 13 Euro bekommen wir ein reichhaltiges Büfett mit vorzüglichen Speisen. Es gibt sogar – ungeachtet der Jahreszeit – jede Menge in Speck eingewickelten Spargel. Soooo lecker! Und die Desserts erst … Wahnsinn. Eine weitere Überraschung ist die Weinkarte. Obwohl in Andorra alles sehr nobel wirkt und auch das Magic la Massana richtig schick aufgemacht ist, sind die Preise eher moderat bis günstig.
Da gönnen wir uns doch gerne eine Flasche Rotwein zum Abendessen. Das einzige, was uns in dem Hotel seltsam aufstößt, ist der an die Lobby angeschlossene Irish Pub. Es gibt zwar einen Zapfhahn mit einem Guinness-Emblem. Aber es gibt kein Guinness und auch sonst keine Irischen Biere. Was ist denn das für ein Irish Pub?
Das Hotel Magic la Massana ist eigentlich ein Skihotel. Der nächste Skilift befindet sich nur einen Schneeballwurf entfernt. Wegen des übers Jahr gesehen eher kühlem Wetter, wohl aber auch, um den Platz bestmöglich auszunutzen, gibt es einen Indoor-Pool. Auf diesen haben wir allerdings verzichtet. Dort sind Bademützen vorgeschrieben, was dazu führt, dass sich uns die Haare sträuben.
Stattdessen spazieren wir am zweiten Nachmittag durch den hübschen Ort, der eine Mischung aus Bergdorf und Moderne ist. Es gibt einige kleine Boutiquen, Läden und Restaurants, die aber nur auf den Bedarf der Einheimischen und nächsten Hotelgäste ausgerichtet sind. Das Hauptgeschehen in dem Land findet offenbar in der Hauptstadt Andorra la Vella statt.