Der Rückweg von Saint-Lizier nach Mirepoix bringt uns zu einer weiteren außergewöhnlichen Höhle der Midi-Pyrénéen. Es ist die Grotte du Mas d'Azil. Was an dieser so besonders ist? In der Höhle wurden 30.000 Jahre alte Felsmalereien gefunden; und doch befindet sich direkt vor dem Besucherzentrum mitten in der Höhle eine Bushaltestelle.
Die Grotte du Mas d'Azil ist so gewaltig, dass eine gut ausgebaute Straße – die D119 – hindurch führt. Sie misst eine Länge von 450 Meter, während die Decke stellenweise bis zu 60 Meter hoch ist.
Ein größerer Besucherparkplatz mit modernen Toilettenanlage und, auf der anderen Straßenseite, ein Café lassen größere Besucherzahlen erahnen. Für eine Besichtigung der Höhlenmalereien ist es bei unserer Ankunft schon zu spät. Für einen Spaziergang auf einem Fußgängersteg entlang dem Fluss Arize aber reicht es noch.
Es ist bereits leicht dämmrig, aber der Steg ist indirekt beleuchtet, sodass wir sicher vorankommen. Wobei die Beleuchtung den ganzen Tag über eingeschaltet ist. Denn trotz des Straßenverkehrs wird es, je weiter wir in die Höhle eindringen, immer düsterer.
Bei der Pech Merle und der Grotte de Niaux haben wir gelernt, dass die Höhlen der Midi-Pyrénées nie bewohnt wurden. Bei der Grotte du Mas d'Azil verhält es sich anders.
Nach den Steinzeitmenschen diente die Höhle auch Christen, Katharern und den Hugenotten als Versteck vor ihren Verfolgern. Funde der Knochen von Mammut, Bär und dem Wollnashorn zeugen außerdem davon, dass auch Tiere den riesigen Unterschlupf zu schätzen wussten.
Eindrücke von unseren Ausflügen in den Midi-Pyrénées in Südfrankreich.