Trotz der Gemüsebeete und Obstbäume gibt es auch beim Kloster Rudi nur für die Bewohner etwas zu Beißen. Nach unseren Erfahrungen bei den anderen Klöstern Moldaus ist das zwar schade, doch keine Überraschung mehr. Als Alternative hatten wir uns daheim ein Restaurant am Eingang des Ortes Rudi herausgesucht. Glücklich werden wir aber auch dort nicht.
Mangels Kundschaft hat das Restaurant geschlossen. Und wie man von Nahem erkennt, dauert dieser Zustand bereits längere Zeit an. So bleibt mehr Zeit für die Rückfahrt nach Balti, die sich entlang das Schlaglochstraße wieder in die Länge ziehen wird. Außerdem entlädt sich ein kräftiges Gewitter über uns und verwandelt die Bruchstraße in eine Seenlandschaft.
Um den Rückweg etwas abwechslungsreicher zu gestalten, machen wir bei Macareuca einen Abstecher in den Ort. Hier verspricht unser Reiseführer eine eindrucksvolle Holzkirche. Wir indes stehen zunächst etwas ratlos vor der Dorfkirche. Sie ist offensichtlich aus Stein gebaut und das schon vor einiger Zeit. Erst, als wir drum herum fahren, gelangen wir zu einem kleinen, wenn auch recht baufälligen Kirchlein aus Holz. Im Jahr 1812 wurden noch ungefähr 700 solcher Holzkirchen in Moldau gezählt.
30 davon haben die Zeit bis heute halbwegs erhalten überdauert. Und die 1793 entstandene Kirche von Macareuca soll eine der stattlichsten sein. Wir sehen darin den Grund, weshalb sie während der Sowjetzeit zumindest als Museum genutzt und notdürftig gepflegt wurde. Trotzdem hängt der Glockenturm heute schief über dem Haupthaus, welches einem Bauernhaus gleicht. Wie lange er dort noch verharrt, bevor er einstürzt, ist ungewiss. Möglicherweise hält ihn dort nur noch die Gewohnheit.
Auch die Himmelfahrtskathedrale in Drochia lohnt einen Stopp. Die Kirche zählt zu den schönsten des Landes. Lässt man die Polizeikontrolle in der nahen Kreuzung außer Acht, ist das Gotteshaus einfach und schnell anzufahren. Wir begnügen uns mit einem ebenfalls nur kurzen Halt. Mit dem schönen Gefühl, einen ereignisreichen Tag verbracht und viel gesehen zu haben, freuen wir uns aufs Abendessen in Balti.