»Mögen alle Lebewesen glücklich und zufrieden sein.« Mit diesem Wunsch begrüßte uns Htet Htet jeden Morgen unserer Myanmar Rundreise zum Start der Besichtigungen und Ausflüge. Der Bitte unserer burmesischen Reiseleiterin, diese einfache Formel mitzusprechen, haben wir gerne entsprochen. So stellten wir bald fest, dass diese wenigen Worte reichen, um später einen gut gelaunten Reisebericht über Myanmar zu schreiben.
Insgesamt waren wir knapp drei Wochen in Myanmar, dem Land der 1000 Pagoden unterwegs. Mit der Shwedagon-Pagode, der U-Bein Brücke über den Taungthaman-See und dem Tempelfeld von Bagan standen in den ersten zwei Wochen die alte Hauptstadt Yangon und das Zentrum des Landes auf unserem Programm. Ein weiterer, landschaftlicher Höhepunkt waren hier zwei Tage auf dem Inle-See mit Wanderung durch die Reisterrassen.
Nach dem Rückflug vom Inle-See nach Yangon trennte sich unsere Gruppe. Während ein Teil die Heimreise antrat, ging es für uns in den Süden von Myanmar. Highlight der Verlängerung war der Goldene Felsen von Kyaikhtiyo. Daneben haben wir die Shwemawdaw Pagode von Bago und die mit Buddha-Figuren voll gestellten Tropfsteinhöhlen Bayin Nyi- und Kawgun bei Hpa-An besucht und den rund 180 Meter langen und 30 bis 35 Meter hohen Liegender Buddha von Mudon besichtigt.
Wenn wir unsere Rundreise durch Myanmar mit unserer Reise durch Laos vergleichen, ist uns eines immer wieder aufgefallen: die Burmesen sind ein ausgesprochen freundliches und ehrliches Volk. So kann es passieren, dass abgereisten Gästen wegen einer halb leeren Weinflasche oder einem ausgesonderten Kleidungsstück hinterher telefoniert wird. Zudem hat die Organisation vom ersten bis zum letzten Tag wunderbar funktioniert, sodass wir sehr gerne an die Zeit mit Htet Htet und all den anderen netten Menschen in Myanmar zurückdenken.
Während der Adventszeit sind wir meistens mit den Vorbereitungen für die nächste Reise voll und ganz ausgelastet. Vor unserem Flug nach Myanmar hält sich der Aufwand hingegen in überschaubaren Grenzen. Da uns ein Roadtrip durch die Midi-Pyrenäen mit Vorbereitung und Reisebericht bereits sehr beschäftigt hatten, wählten wir für Weihnachten eine geführte Rundreise.
So brauchen wir nur das Visum beantragen und können den großen Rest weitgehend anderen überlassen. Da das Visum für Myanmar seit ein paar Jahren bei der Botschaft online beantragt werden kann, nutzen wir diese elektronische Variante. Schon am nächsten Arbeitstag wird uns dieses per E-Mail zugesandt. Prima, so schnell hatten wir damit nicht gerechnet.
Unserer traditionellen Weihnachtsflucht macht World Insight allerdings einen Strich durch die Rechnung. Wie? Sie verschieben die Rundreise einfach um zwei Tage nach hinten. So verbringen wir den Heiligabend bei Fondue mit unser beider Eltern. Sie freuen sich, endlich mal wieder mit uns feiern zu können. Am Zweiten Weihnachtstag endet dann aber auch schon die besinnliche Zeit und fahren wir mit dem Zug nach Frankfurt. Lars hat die perfekte Verbindung herausgesucht. Wir müssen nur in Basel in den ICE umsteigen. Der Zug selbst ist nahezu leer, sodass wir bis zum Flughafen von Frankfurt ein komplettes Abteil für uns alleine in Beschlag nehmen können.
Im Steigenberger Hotel Frankfurt-Langen verbringen wir schließlich einen gemütlichen Nachmittag in der Saunalandschaft des Hotels. Später lassen wir den Abend bei Rum-Punsch in der Bar ausklingen. Auch der nächste Morgen verläuft entspannt. Durch die Übernachtung haben wir am Abflugtag reichlich Zeit zum Ausschlafen.
Einzig das Frühstück verlagern wir an den Flughafen, da wir die 18 Euro pro Nase im Steigenberger angesichts unseres eher kleinen Appetits doch unverhältnismäßig teuer finden. So bringt uns der Hotel-Shuttle bequem bis vor den richtigen Terminal. So einfach kann der Start in den Urlaub sein.
Juchhu! Endlich fliegen auch die Freudenthals mit dem A380. Ja, der riesige Vogel fliegt jetzt schon einige Jahre um die Welt. Doch mit »Ich will auch mal A380 fliegen!« bin ich bei Lars auf taube Ohren gestoßen. Versuche wie »Sollen wir mal für ein paar Tage nach Dubai fliegen?« wurden stets mit einem schnöden »Nö, ist mir zu staubig dort.« abgetan. Und da Oman Air günstiger als Emirates ist, musste ich auch an Weihnachten zuvor ohne A380 über Maskat nach Bangkok fliegen. Vom Flug unserer zweiten Reise auf die Seychellen will ich gar nicht erst anfangen. Damals tröstete ich mich damit, dass es sich irgendwann sicher mal ergeben wird. Heute, nach einer gefühlten Ewigkeit des Wartens, schreiben wir mit der Anreise nach Myanmar endlich den Tag »irgendwann«.
Trotz der vielen Leute verläuft das Einchecken am Emirates-Schalter recht schnell. Das Boarding beginnt eine Stunde vor Abflug und ist durch verschiedene Zonen, die nach und nach aufgerufen werden, gut organisiert. Im Flugzeug sitzen wir knapp hinter den Flügeln und finden ausreichend Platz. Einzig der Service verläuft schleppend. So stehen die Tabletts mit dem Abendessen rund anderthalb Stunden am Platz, eh sich das Kabinenpersonal müht, sie wieder einzusammeln.
Da der Mann neben Lars bzw. auf dem Sitz am Gang schon eine halbe Stunde zuvor sein (Spezial-) Essen bekam, fühlt man sich doch einige Zeit lang gefangen. Dafür aber können wir wunderbar schlafen, da der große Vogel äußerst ruhig in der Luft liegt. Schöne Sache. Und natürlich auch schön, dass es Lars beim Einsteigen gelungen ist, Bilder vom Innenraum und der Treppe im vorderen Bereich des Fliegers aufzunehmen.
In Dubai haben wir drei Stunden Aufenthalt und können uns in das Shopping-Vergnügen des Flughafens schmeißen. Wir können das aber auch genauso gut bleiben lassen. Irgendwie habe ich den Flughafen ganz anders in Erinnerung. Doch beim Flug zu unserer Hochzeitsreise auf Sri Lanka waren wir wohl in einem anderen Terminal. Auf jeden Fall geht auch hier die Zeit recht schnell herum. Wir treffen bereits die erste Mitreisende aus unserer Myanmar Reisegruppe und sind freudig gespannt auf die anderen Teilnehmer.
Der Weiterflug nach Yangon/Hanoi – nun in einer Boeing – startet leider mit einer Stunde Verspätung. Wir rollen zwar noch pünktlich zur Startbahn, dann aber stoppt das Flugzeug und rührt sich nicht mehr vom Fleck. Als ich aus dem Fenster schaue, blicke ich in eine weiße Wand. Dichter Nebel hat die nahen Flughafengebäude verschluckt. So können wir erst einmal abwarten und Tee trinken.
Oder auch nicht, da es bei Startverzögerungen durch Nebel bei der Emirates keinerlei Service gibt und alle auf ihrem Platz ausharren müssen. Erst später erfahren wir, dass noch gut bedient sind. Denn zur selben Zeit kreist die Maschine einer anderen Mitreisenden über uns und wartet auf die Landeerlaubnis. Als sich der Nebel endlich lichtet, hat sie ihren Anschlussflug nach Myanmar verpasst, während wir doch noch starten können.