Wanderung am Inle-See

Vom Golden Island Cottages II zu den Reisterrassen

Nach dem Marktbesuch fahren wir von der Phaung Dow Oo Pagode zurück auf den Inle-See. Vorbei an den Schwimmenden Gärten geht es bei mittlerweile bestem Wetter zunächst nach Norden und dann ans östliche Seeufer. Nach ziemlich genau sieben Kilometer erreichen wir dort das Golden Island Cottages II. Wie der Name bereits verrät, ist es das Schwesterhotel der weiter südlich gelegenen Golden Island Cottages.

Silberklaffschnabel - Vögel in den Bäumen

Bei dem ebenfalls auf dem Wasser schwimmenden Resort erleben wir eine schöne Überraschung. Eine große Kolonie Störche hat die Bäume zwischen dem Hauptgebäude und dem Ufer für sich in Beschlag genommen. Genau genommen handelt es sich dabei um den Silberklaffschnabel. Der nur 68 Zentimeter große Vogel ernährt sich von Schnecken, Fröschen und Kleintieren. Also alles das, was es am Inle-See reichlich gibt.

Nach ein paar Minuten gelingt es uns endlich, ein paar der Silberklaffschnabel abzulichten und uns von dem Spektakel loszureißen. Wir folgen unserer Gruppe über den Steg an den Betriebsgebäuden und einer Kochstelle für Teewasser vorbei ans Ufer. Sowie wir die ersten Häuser einer Straßensiedlung passiert haben, entdecken wir den nächsten Hingucker. Diesmal ist es ein einfaches Restaurant. Für ausländische Gäste gibt die Karte die Gerichte auch in unserer Schrift an. Allerdings beschränkt sich die Übersetzung auf die Überschriften »Fisch«, »Gemüse« und »Traditionelle Salate«. Alles darunter ist in burmesischer Schrift verfasst und damit für uns unlesbar.

Reisfelder werden während der Trockenzeit bewässert

Gleich danach geben die Häuser die Sicht auf die Landschaft frei und sehen wir die ersten Reisfelder. Im Gegensatz zu Laos, wo die Menschen auf den Regen warten, werden die Felder hier während der Trockenzeit bewässert. So grenzt ein Feld mit jungen Reispflanzen direkt an eines an, bei dem die Bauersfamilien gerade die neue Saat ausbringen.

Drehen wir uns zur anderen Seite des Wegs, entdecken wir eine Entenschar, die munter über ein kleines Brückchen watschelt. Zusammen mit einigen Sträuchern, Nutz- und Zierbäumen komplettieren sie die ländliche Idylle in dieser Gegend des Inle-Sees.

Freie Sicht auf einen Gebirgszug der Shan Berge

Wo wir die letzten Häuser hinter uns lassen und die Zufahrtsstraße eine Rechtskurve beschreibt, biegen wir links auf einen Pfad ab. Nun geht es mitten durch die Reisfelder. Während der Inle-See nur noch als schmaler Streifen links von uns zu sehen ist, haben wir nun rechts freie Sicht auf einen Gebirgszug der Shan Berge. Von der Ebene am See aus betrachtet, sind es nicht mehr als Hügel. Tatsächlich aber überragen die höchsten Gipfel die 1800-Meter-Marke, während wir selbst uns auf immerhin knapp 900 Meter über dem Meer befinden.

Reisterrassen und Peperonianbau am Inle-See

Schön finden wir, dass der Ackerbau am Inle-See auf zumeist sehr kleinen Parzellen betrieben wird. Entsprechend reich ist die Landschaft zwischen den Bergen und dem See gegliedert. Alle paar Schritte werden die Reisterrassen von grasbewachsenen Grünstreifen unterbrochen. Auch Bananenstauden, Kokospalmen, verschiedene Sträucher und Bäume finden zwischen den Anbauflächen Platz. So entpuppt sich, was uns als Spaziergang angekündigt wurde, schon bald zu einer richtig schönen Wanderung am Inle-See.

Schön zu beobachten ist auch ein Bauer, der mit einem Pflug ein überschwemmtes Feld beackert. Gleich danach kreuzen wir erst einen Gehölzstreifen, dann einen der vielen Bewässerungsgräben und treffen schließlich auf die nächste Straßensiedlung. Links ginge es zum Inle Garden Hotel und wieder zurück an den See. Wie indes biegen rechts ab, sodass wir am Thalaeoo Kloster vorbei zur Hauptstraße kommen.

Video zur Wanderung vom Inle-See zu den Reisterrassen

Eindrücke unserer Wanderung vom Inle-See zu den Reisterrassen und Gemüsefeldern am Rand der Shan-Berge. Aufnahmen einer Kolonie Silberklaffschnabel.

Nach gut 100 Meter auf der schwach befahrenen Straße verlassen wir diese wieder und folgen einem Pfad durch einen weiteren Gehölzstreifen zu den Feldern direkt unterhalb der Berge. Um das Wasser möglichst lange zu halten, sind diese quer zum Gefälle angelegt. Dennoch sind die Felder östlich der Straße insgesamt trockener, sodass hier auch vermehrt Gemüse angebaut wird. Hier wechseln sich Frühlingszwiebeln mit Zuckererbsen ab und sehen wir zum Trocknen ausgelegte Peperoni.

Im Gemüseanbau darf die Giftflasche nicht fehlen

Zu den weniger schönen Dingen gehört eine Giftflasche am Wegrand. Nur gut, dass die Männer andere Sachen auf die jungen Pflanzen spritzen. Denn für den Inhalt der Flasche sind Stiefel, Handschuhe und Mundschutz vorgeschrieben, während die Männer nur Handschuhe tragen. Sei es drum. Etwas weiter halten wir bei einer offenen Hütte. Zu unserer Überraschung werden hier Austernpilze gezogen.

Bei der Hütte wird die Anbaufläche deutlich schmaler und zieht sich aber noch rund fünf Kilometer weit den Berg hinauf bis auf eine Höhe von gut 1200 Metern. Wir indes wechseln hier auf die südliche Talseite und folgen dem Pfad zurück zur Hauptstraße. Geradeaus weiter kommen wir so wieder auf die Zufahrt zum Golden Island Cottages II, auf der wir gemütlich und voll schöner Eindrücke zu unseren Booten zurückwandern.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zur Wanderung

Die Anfahrt erfolgte bei uns mit dem Boot über den Inle-See bis zum Anleger vom Hotel Golden Island Cottages II. Alternativ ist die Wanderung auch gut ab dem Inle Garden Hotel möglich.

AusgangspunktGolden Island Cottages II. (885 m)
KoordinatenN 20.5206, E 96.9243
Gehzeit2 Stunden
Distanz9,8 km
Anstiegeca. 50 HM, eher unbedeutend
AnforderungenT1. Die Wanderung gleicht in weiten Teilen technisch einem einfachen Spaziergang. Bei Nässe können die Wege im Bereich der Reisterrassen jedoch glitschig werden. Auch sollte man die feuchte Wärme und die Sonneneinstrahlung beachten.
Einkehrkeine
GPS-DatenWanderung Inle See Reisterrassen gpx
KML-DatenWanderung Inle See Reisterrassen kml

Wanderkarte Inle-See

Höhenprofil

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