Vor der Weiterreise von Yangon nach Mandalay graut es uns ein wenig. Es steht eine lange Überlandfahrt mit dem Bus an. Dies erinnert uns arg an die Fahrt in Laos, als wir den VIP-Bus von Luang Prabang nach Vang Vieng genommen hatten. Doch die Fahrt ist Teil unseres Programms, also Augen zu und durch. Um rechtzeitig beim Busterminal zu sein, müssen wir bereits um sieben Uhr beim Hotel starten.
Nur gut, dass es ab sechs Uhr Frühstück im Summit Park View gibt. So sind wir zumindest gut gestärkt für die Ganztagstour. Auch unser letztes Gruppenmitglied findet sich beim Frühstück ein. Natasa kam erst am Nachmittag zuvor in Yangon an, nachdem sie wegen verpasster Zubringerflüge eine Nacht in Bangkok ausharren musste. Durch sie wird uns erst bewusst, welch ein Glück wir mit unserem Flug hatten!
Die Fahrt zum Fernbusbahnhof dauert eine Dreiviertelstunde. Dort haben wir noch etwas Zeit, um durch die Gegend zu bummeln. Es ist laut und stinkt nach Abgasen. Überall stehen riesige Busse herum. Ein System können wir nicht erkennen. Das liegt aber auch an der fremden Schrift, bei der alle Wörter irgendwie sehr ähnlich aussehen.
Einzig unser JJ Express ist leicht zu finden. Ansonsten macht uns die birmanische Schrift zu Analphabeten. Hätten wir hier individuell eine Busfahrt geplant, wären so einige Probleme auf uns zu gekommen, auch wenn die Menschen sehr behilflich sind.
Da ist unser Rundum-Sorglos-Paket doch eine schöne Sache. Hier können wir schon vor der Abfahrt einen Blick in den JJ Express und beruhigt feststellen: der ist das völlige Gegenteil zum VIP-Bus in Laos. Es gibt nur je drei Plätze pro Sitzreihe mit je einem Doppel- und einem Einzelsitz.
Zudem haben wir genügend Beinfreiheit, eine zusätzliche Beinstütze und sogar eine beim Einstieg noch ordentlich zusammengerollte Decke. So können wir uns herrlich in die Sitze fläzen, Wunderbar!
Wie im Flugzeug wird streng darauf geachtet, dass auch alle angeschnallt sind. Genauso werden während der Fahrt Getränke und ein kleiner Snack verteilt. Nette Sache! Nur Toiletten fehlen an Bord. Dafür gibt es in gut gewählten Abständen Pausen an Raststätten mit sauberen sanitären Anlagen.
Ja, die Busfahrt im JJ Express kann man zurecht »Asien Deluxe« nennen. Selbst das Restaurant für das Mittagessen ist richtig gut, auch wenn es ein Einheitsessen für alle gibt. Dies geht einfach schneller. Außerdem können wir auf dem Markt direkt vor dem Restaurant Knabbersachen für unterwegs kaufen.
Markt auf dem Weg von Yangon nach Mandalay
Einzig die Aussicht ist etwas eintönig. Die Straße führt immer schnurgerade aus durch landwirtschaftliche Gebiete. Auf der neuen Autobahn herrscht nur wenig Verkehr. Zum einen liegt das an der Maut, zum anderen darf diese Straße nur vom Personenverkehr benutzt werden.
Die langsamen Lastwagen und kleineren Busse müssen mit der alten Autobahn Vorlieb nehmen. So erleben wir zwar eine lange, aber insgesamt angenehme und – da wir die halbe Zeit schlafen – erholsame Fahrt auf »the road to Mandalay«.