Nach unserem Besuch bei der Kriegslokomotive von Thanbyuzayat und dem liegenden Buddha in Mudon sind wir am Nachmittag wieder zurück in Mawlamyaing. Der Busfahrer lässt uns beim Restaurant Bone Gyi heraus, sodass wir erst einmal Mittag essen können. Danach bleibt uns noch reichlich freie Zeit für diesen Tag.
Nachdem wir am Vortag noch Schutz vor dem Regen gesucht hatten, so ist es heute die Hitze, die uns in eine Markthalle zwischen dem Strand Hotel und dem Neuen Markt treibt. Wobei es sich allerdings lohnt. Denn dieser Markt fühlt sich deutlich authentischer an als die große moderne Halle.
Gegen Abend suchen wir uns ein Tuk-Tuk, welches uns für einen zweiten Ausflug auf den Heiligen Hügel zur Kyaik Than Lan Pagode bringen soll. Bei 2000 Kyat, das sind während unserer Reise gut 1,40 EUR, sind wir einverstanden und tuckern gemütlich den Berg hinauf.
Von Thailand, Kambodscha und auch unserer Rundreise durch Laos sind wir es gewohnt, dass der Tuk-Tuk-Fahrer wartet, bis man wieder zurück will. Hier verhält es sich anders. Unser Tuk-Tuk fährt sogleich wieder von dannen und können wir hoffen, nach dem Sonnenuntergang hier oben ein anderes zu finden. Andernfalls müssen wir laufen.
Egal, wir steigen die Treppen nach oben und genießen den himmelweiten Unterschied zu unserem ersten Besuch bei der Pagode. Die Sonne scheint, es gibt lediglich ein paar Schleierwolken am blauen Himmel.
Dazu der golden glitzernde Stupa. Auch das Grün der Bäume leuchtet heute frisch und lebendig in der Ebene von Mawlamyaing.
Zur Entstehung der Pagode gibt es auch hier eine schöne Legende. Damals standen die Mon mit den Siamesen im Krieg. Doch wurde bereits soviel Blut vergossen, dass die Befehlshaber der beiden Kriegsparteien darin übereinkamen, den Kampf mit einem baulichen Wettstreit zu entscheiden. So begannen die Thai damit, Hügel zu roden und Ziegel zu brennen.
Die Mon jedoch bauten über Nacht ein Bambusgerüst, welches sie mit Papier umwickelten und golden anmalten. Somit waren die Thai durch einen Sieg mithilfe von Bambus und Papier überlistet. An derselben Stelle wurde später ein richtiger Stupa errichtet, welcher, wie wir bereits von unserem ersten Besuch wissen, mehrmals zerstört und wieder aufgebaut wurde.
Gemütlich spazieren wir um den 45 Meter hohen Stupa, an einem prächtigen Gong vorbei, zur fast eine Tonne schweren englischen Glocke am Westeingang des Tempels. Dinge, die uns gestern kaum aufgefallen sind und die heute wunderschön glänzen. Katzen, die erst genüsslich in der Sonne liegen,
verteidigen mit großem Gepolter ihr Revier, kaum dass ein Konkurrent auftaucht. Schön gekleidete Pilger bringen ihre Opfergaben in den Tempel. Und auch einige Touristen haben sich heute hier oben versammelt. Gemeinsam mit ihnen warten wir nun auf den Sonnenuntergang und genießen einfach mal das Hier und Jetzt.
Der Heilige Hügel mit der Kyaik-Than-Lan-Pagode in Mawlamyaing ist gut mit dem Tuk-Tuk zu erreichen. Aufnahmen vom Sonnenuntergang bei der Pagode, Blick über das Umland von Mawlamyaing.