Bevor wir zum Goldenen Felsen pilgern, checken wir im Mountain Top Hotel ein. Das Schöne am Gipfel zur Kyaiktiyo-Pagode ist der topografisch bedingte Platzmangel. So gibt es nur zwei Hotels auf dem Weg zum Goldenen Felsen. Mangels Zimmer sind diese meist ausgebucht. Trotzdem halten sich die Touristenmassen in Grenzen.
Das gilt insbesondere abends. Sowie die letzten LKWs um 18 Uhr hinunter ins Tal fahren, wird es deutlich ruhiger auf dem Heiligen Berg. Abgesehen von den Pilgern, die auf dem Areal der Pagode übernachten, verbleiben nur die wenigen Hotelgäste als ausländische Besucher vor Ort.
Schon bei der Anreise zum Mountain Top Hotel hatte uns Htet Htet vorgewarnt. Die Reihenbungalows sind so in den Fels gebaut, dass einige Gäste viele hohe Stufen hinabsteigen müssen, um den Eingang zu ihrem Zimmer zu erreichen. Dazu zählen auch wir. Dafür haben wir ein unerwartet schönes Zimmer. Laut unserem Reiseveranstalter sollten wir für diese Unterkunft ein Schlafsack-Inlett bzw. einen Hüttenschlafsack mitnehmen.
Doch das Bett ist sauber, sodass wir darauf verzichten können und unsere über die gesamte Rundreise völlig unnützen Inletts erst gar nicht mit hoch auf den Berg genommen haben. Ansonsten ist das Zimmer schlicht eingerichtet. Es bietet aber genug Komfort, dass wir uns für eine Nacht hier wohl fühlen können.
Vom Zimmer aus haben wir eine tolle Aussicht ins Gebirge. Das ist schön, allerdings auch nicht sonderlich wichtig. Denn wir verbringen wenig Zeit im Hotel. Schließlich sind wir ja für den Goldenen Felsen hierher gekommen. Einzig das Abendessen nehmen wir im Hotel. Das Essen außerhalb sieht zwar teilweise auch lecker aus. Es ist uns in der Gegend jedoch etwas zu riskant. Im Hotel sollte man sein Essen dafür mindestens eine Stunde vorher bestellen.
Das steht in der Guest-Information. Haben wir irgendwie übersehen. Trotzdem haben wir Glück und bekommen unser Essen recht bald. Anders ergeht es zwei Jungs aus unserer Gruppe. Nach langem Warten stellt sich das gewünschte Hühnercurry als Schweinefleisch heraus. Doch was kann der Koch dafür, wenn sich ein Schwein in den Hühnerstall verirrt hat?
Wir genießen frisch gepresste Säfte und sind uns einig: Pomelosaft mit Rum und Minze hätte Hemingway sicher auch nicht verschmäht. Weniger Begeisterung hätte er dafür wohl für das Frühstück im Mountain Top Hotel gezeigt. Es ist das einzige Hotel, bei dem wir unser Omelette à la carte bestellen müssen, wodurch es etwas dürftig ausfällt.
Auch das Versprechen, man könne so viel Toast essen, wie man mag, reduziert sich durch die jeweils damit verbundene Wartezeit auf wenige Scheiben. Dafür aber sind wir gut ausgeruht. Denn die Zimmer liegen herrlich ruhig, sodass wir tief und fest schlafen konnten.