Bevor wir im nächtlichen Mandalay auf Tour gehen, checken wir im Hotel Ayarwaddy River View ein. Das ist bald erledigt und auch die Koffer werden schon bald vom Personal zum Zimmer gebracht. Dieses ist sehr geräumig und hat zwei große Betten, die zusammengeschoben sind.
Wahrscheinlich stehen diese normalerweise auseinander. Denn es gibt drei Nachttische, von denen einer etwas verloren im Raum steht. Auch ist es nachts etwas mühsam, hinter dem Rückteil des Betts die Lichtschalter zu ertasten. Aber das ist uns egal, denn es ist sauber und gemütlich.
Das Hotel liegt am Irrawaddy-Fluss und damit etwas von der Innenstadt entfernt. Für 4000 Kyat hätten wir ein Taxi dorthin nehmen können. Doch am ersten Abend begnügen wir uns mit der näheren Umgebung des Hotels. Mit Taschenlampe ausgerüstet schlurfen wir über gammelige Staubstraßen. Der Fischmarkt befindet sich ganz in der Nähe vom Hotel und ist kaum zu verfehlen.
Wir hoffen auf nette Motive. Stattdessen sind wir aber doch überwiegend damit beschäftigt, dem Unrat auszuweichen. Irgendwann stapfe ich in eine Pfütze mit reichlich fischigem Inhalt. Ih bäh! Zum Glück trage ich Treckingsandalen, die ich mitsamt den Füßen abduschen kann.
Nachdem der Fischgeruch abgeduscht ist, verbringen wir den restlichen Abend lieber auf der schönen Dachterrasse. Etwas Mückenspray dabei und alles ist wunderbar. Hier gibt es lecker zubereiteten Fisch – schon wieder Fisch!!! – und Cocktails. Nebenbei eröffnet uns die Dachterrasse einen weiten Blick über das nächtliche Mandalay, wobei dieser nachts einiges schöner ist als am Tag.
Es gibt kleine Xylophon-Einlagen und eine Puppentheater-Vorstellung. Auch wenn Lars solcher Kultur wenig abverlangen kann, finde ich es ganz nett. Zudem kann ich dank der unerwarteten Vorstellung darauf verzichten, meinen Kunstbanausen später ins städtische Puppentheater zu schleppen.
Beim Frühstück werden wir mit einem Restaurant voller junger Leute überrascht. Die Klasse einer Privatschule aus der Stadt Yangon ist auf Schulausflug. Alleine um dem Lärmpegel zu entgehen, nutzen wir die Tische im Freien neben dem Pool.
Doch trotz der Menschenmenge ist das Büfett nicht verlesen und sind die Auslagen gut gefüllt. Das meiste ist zwar asiatisch geprägt, doch es gibt die obligatorische Egg-Corner sowie Toastbrot mit Auflage. Genug für einen guten Start in den Tag.
Nach unserem Rundgang durch den Nachtmarkt der Stadt, wollten wir eigentlich noch etwas Trinken gehen. Als der betrunkene Türsteher einer Art Tanzclub jedem von uns fünf US-Dollar abknöpfen will, kehren wir jedoch sogleich zum Hotel zurück. Wir genießen unsere Pomelo und gehen zur späten Stunde doch noch auf das Dach zu den anderen unserer Gruppe. Die Tanzmusik ist leider etwas träge, keiner tanzt.
Gut, wir helfen aus, wünschen uns einen Discofox und tanzen stattdessen zu Jive, Cha-Cha-Cha und Tango Argentino, sehr zur Freude der Musiker. So verbringen wir doch einen schönen Silvesterabend ohne übertriebene Völlerei und können mit dem Rest unserer Reisegruppe in das Neue Jahr hinein feiern. So einfach und schön kann Silvester sein!!!