Wie geht das mit dem Visum für Myanmar?
Zu welcher Jahreszeit waren wir in Myanmar?
Welche Erfahrungen haben wir mit dem Veranstalter gemacht?
Wie sieht es mit dem Geld aus?
Sind spezielle Impfungen für Myanmar nötig?
Kommt man mit Englisch oder sogar Deutsch in Myanmar zurecht?
Strom, Spannung, Steckdosen in Myanmar?
eVisa für Myanmar - Hier können Sie das nötige Touristenvisum für Myanmar online beantragen. Passbild und Kreditkarte sind notwendig, die Menüführung ist vergleichsweise einfach strukturiert. Wir erhielten das eVisa bereits am nächsten Werktag per E-Mail zugesandt, welches bei der Einreise zusammen mit dem Reisepass und dem Einreiseformular vorgezeigt wird.
Über die Botschaft mag das Visum an sich zwar etwas billiger sein. Doch da müssen zusätzliche Kosten für die Einschreiben (hin und zurück) mitgerechnet werden. Zudem geht das E-Visa sehr schnell. Wir hatten es am Freitagmittag beantragt. Am Montagvormittag kam schon die Bestätigung mit der Einreisenummer per E-Mail, welche wir dann nur noch ausdrucken und zu unseren übrigen Reiseunterlagen legen mussten. Bei der Einreise bekommt man schließlich mit Vorlage von Pass und der individuellen Einreisenummer einen Stempel in den Reisepass.
Wir waren von Weihnachten bis Mitte Januar in Myanmar. Das ist während der Trockenzeit, allerdings auch während der Hauptsaison. Die Zahl der Touristen hält sich bisher noch in Grenzen, was sich in den nächsten Jahren aber sehr wahrscheinlich ändern wird. Für die Tage am Inle-See hatten wir uns auf Kälte eingestellt. So richtig kalt wurde es zum Glück aber nie. Abends hatte uns ein Pullover oder eine Jacke gereicht und die Bettdecken waren überall dick genug, sodass wir nirgends frieren mussten. Leider hatte uns in der Verlängerungswoche ein Tropensturm aus den Philippinen erreicht. Das ist unüblich für die Jahreszeit, kommt aber hin und wieder vor.
Wir haben die Rundreise bei World Insight gebucht. Mit diesem Veranstalter haben wir bereits eine Segeltour in der Karibik und eine Rundreise durch Äthiopien unternommen. Waren wir in Äthiopien noch etwas geschockt über die Unterkünfte, so erlebten wir in Myanmar das glatte Gegenteil. Hier wurde weniger bei den Unterkünften gespart. Überall war es sauber und konnten wir uns wohl fühlen.
Zudem hatten wir während der gesamten Rundreise Htet Htet als Reiseleiterin, die sehr um das Wohl ihrer Gäste bemüht war. Htet Htet ist sehr nett, sie liebt ihr Land und konnte uns während der gesamten Reise viel Interessantes über das Land erzählen. Auch scheute sie sich nicht, das Programm mit einigen Punkten zu erweitern, selbst wenn es an ihrer eigenen Freizeit abging. Für uns war das natürlich super.
Wir hatten die Reise relativ früh gebucht und dadurch auch Glück mit den Flügen. Mit Emirates ging es von Frankfurt obligatorisch über Dubai nach Yangon. Wir mussten also nur einmal umsteigen und nicht, wie andere, Umwege über Singapur oder Bangkok in Kauf nehmen. World Insight bucht die passenden und günstigsten Flüge erst dann, wenn eine entsprechende Buchung vorliegt. Bei uns hat dies zu unterschiedlichen Ankunftszeiten der Gruppenmitglieder geführt.
Gut ein Jahr vor unserer Reise wurde ganz Myanmar mit Geldautomaten ausgestattet. Somit sind diese noch sehr neu und funktionieren auch. Während wir nach der Ankunft auf unsere Koffer warteten, hatten wir beim Automat 300.000 Kyat mit unserer VISA Card abgehoben. Das war zu der Zeit mit umgerechnet 210 Euro der höchste Betrag, den man auf einmal abheben konnte. Bei fast jedem Hotel gibt es Geldautomaten, die wir ebenfalls zum Abheben bevorzugt hatten, auch wenn manchmal eine Automatengebühr von zwei bis drei Euro erhoben wurde. Allerdings gibt es in Myanmar häufig Stromausfall oder die Karte kommt aus sonstigen Gründen nicht mehr aus dem Automat, sodass erst ein Bankangestellter kommen muss. Im Hotel wäre für so einen Fall immer jemand da, der einem dann behilflich sein kann. Solche Erfahrungen hatten jedoch weder wir noch andere aus unserer Reisegruppe gemacht.
Beim Tausch von Bargeld ist der Kurs bei großen Scheinen genauso gut wie beim Abheben am Geldautomat. Allerdings geht dies nur in Banken, nicht in den Hotels. Man muss darauf achten, dass die mitgebrachten Scheine »druckfrisch« sind und keinerlei Knicke aufweisen. Generell gilt: Je kleiner der Schein ist, umso schlechter ist der Kurs. Außerdem gibt es für USD einen besseren Kurs als für Euro. Wir hatten beides dabei und die kleinen Dollarscheine auch gerne als Trinkgeld genutzt. Die 300.000 Kyat vom Flughafen hatten uns zu zweit fast anderthalb Wochen gut ausgereicht. Davon hatten wir Mittag- oder Abendessen sowie die Getränke bezahlt. Da wir ständig unterwegs sind, halten sich bei uns die Souvenirkäufe schon seit Jahren in engen Grenzen. Dadurch kam auch in Myanmar höchstens mal Taxi- oder Tuk-Tuk-Geld hinzu.
Für Myanmar sind für Deutsche bzw. Mitteleuropäer keine bestimmten Impfungen vorgeschrieben. Damit sind die bei uns gängigen Impfungen (Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung und Masern, Röteln ...) wie auch ein Schutz gegen Hepatitis (a und b) sinnvoll. Malaria tritt in Myanmar das ganze Jahr über in Erscheinung, wobei das Risiko natürlich während und kurz nach der Regenzeit größer ist. Besonders hoch ist das Risiko in den Bergen und in abgelegenen Regionen. Auch am Ngapali Beach und in Ngwa Saung sind Fälle aufgetreten. Große Städte wie Yangon und Mandalay gelten als malariafrei.
Das Gleiche gilt für das Dengue-Fieber, welches ebenfalls von Stechmücken übertragen wird. Ein guter Mückenschutz wie Antibrumm oder Repel sollte mitgenommen werden. Beim Inle-See hatten wir ein Moskitonetz über dem Bett, da die Hütten durch die Bambusmatten nicht vollständig verschlossen sind. Auf eine Malariaprophylaxe haben wir verzichtet. Für uns gilt es abzuwägen zwischen dem tatsächlichen Risiko während der Trockenzeit und den möglichen Nebenwirkungen der Medikamente. Das muss aber jeder mit sich selbst ausmachen. Weitergehende medizinische Hinweise zu Myanmar finden Sie auf den Seiten vom Auswärtigen Amt und der Ostschweizer Infostelle für Reisemedizin.
Da wir eine geführte Rundreise gebucht haben, stellte sich uns diese Frage weniger. Doch sobald man außerhalb der Gruppe unterwegs ist, ist Englisch schon von Vorteil. Deutsch kann hier so gut wie keiner. Oft wurde auch kein Englisch verstanden, was für Individualreisen sicherlich ein Hindernis darstellt. Und dann kommt noch die birmanische Schrift hinzu, die jeden Europäer zu einem Analphabeten macht. Andererseits sind die Burmesen sehr hilfsbereit und einfallsreich.
Wir brauchten keinen Adapter, da die Steckdosen in den Hotels mittlerweile so gebaut sind, dass verschiedene Steckertypen passen (Multisteckdosen). Das Gleiche gilt übrigens für die Steckdose (den Charger) bei Emirates. Smartphones oder Laptops können damit überall ganz einfach wieder aufgeladen werden. Probleme mit der Netzspannung hatten wir keine. Doch manchmal kommt es zu Stromausfall, der einige Zeit andauern kann. Man sollte ab dem Abend immer eine Taschenlampe griffbereit haben.
Außer einem guten Mückenschutz sollte etwas gegen Durchfall mitgenommen werden. Und ganz wichtig: Ohropax. Dies darf auf keiner Asienreise fehlen und auch in Myanmar hatten sich diese drei Sachen wieder mal sehr bewährt.
Das Essen in Myanmar ist chinesisch geprägt. Die meiste Zeit schmeckt es wirklich so wie auch in Deutschland beim Chinesen. Da die Speisen zudem die gleichen Namen haben, fällt die Bestellung nicht schwer. Ab und zu hatten wir uns ein burmesisches Curry mit Huhn oder Fisch bestellt, was ebenfalls sehr lecker war. Unterwegs hatte es bei uns oft gebratene Nudeln mit Gemüse oder Huhn für die gesamte Gruppe gegeben, um die Wartezeiten möglichst kurz zu halten. Wir hatten zwei Vegetarier in der Gruppe. Eine davon hat sich schnell damit abgefunden, dass Myanmar kein kulinarisches Highlight für sie wird. Die andere ging uns bald mit ihrem Gemecker und Gejammer tierisch auf den Sack.
Für die Burmesen ist bereits eine klare Hühnerbrühe, aus der das Fleisch gesiebt wurde, vegetarisch. Gemüsegerichte bestehen meist aus viel Kohl und etwas saisonalem Gemüse. Grundlage für die Würze ist auch hier in der Regel eine Hühnerbrühe. Abwechslung gibt es da wenig. Darauf sollte man sich einstellen und bitte keinen Riesenzirkus veranstalten. Zum einen bringt es so gut wie nichts, zum anderen kann man auch von Vegetariern Anstand verlangen. In Bagan gibt es ein vegetarisches Restaurant, das recht gut sein soll. Wir hatten darauf verzichtet und sind lieber Holzofenpizza essen gegangen, die vorzüglich war. Flexitarier leben einfach glücklicher!