Hammerstein Lodge und Camp

Bei der Anreise zur Hammerstein Lodge sollten wir einen Nachmittag zur freien Verfügung bekommen. Ohne Umwege gefahren zu sein, kommen wir jedoch erst nach 16 Uhr bei der Lodge an. Mit anderen Worten erreichen wir das Camp nahe Sesriem und dem Sossusvlei knapp anderthalb Stunden vor dem Sonnenuntergang.

Schön gelegene Lodge nahe Sesriem

Entsprechend ungeduldig sind wir bei Ausgabe der Zimmerschlüssel. Schließlich wirbt die Hammerstein Lodge mit ihren Rotkatzen und Geparden, die wir uns auf keinen Fall entgehen lassen wollen. Auf den Weg zum Zimmer entdeckt Annette eine der Rotkatzen. Eigentlich sind es Karakals, auch Wüstenluchse. Mit ihren blauen Augen folgt uns das Weibchen misstrauisch und lässt sich in der Eile auch nicht anlocken. Egal. Im Zimmer angekommen werfen wir unser Handgepäck aufs Bett und sind sogleich wieder draußen. Um wenig später zurückzueilen, um auch die Koffer flugs ins Zimmer zu befördern.

Eine der einfacheren Unterkünfte während der Reise

Die Hammerstein Lodge an sich kann mit der Anib Lodge bei Mariental und der Canyon Village Lodge beim Fish River nicht konkurrieren. Die Zimmer sind kleiner, der Eingangsbereich weniger schön gestaltet und die beiden Speisesäle sind nicht ganz so gemütlich eingerichtet wie die Räume der ersten zwei Lodges. Dementsprechend bemerkt eine Mitreisende, dass die Lodges ab jetzt immer schlechter werden, wie ihr eine Freundin berichtet habe.

Gemessen an dem Reisepreis sehe ich jedoch keinen Grund zur Klage. Und dass die Überdecken im Bett etwas gammlig sind, fällt mir nicht einmal auf. Wohl aber (erneut) die Kälte. So steuere ich später beim Essen gezielt einen Platz ganz nah an einem der Gasheizstrahler an. Schön finde ich, dass das Personal nach dem Essen für ein wenig Unterhaltung sorgt. Zuvor aber geht es erstmal zu den Geparden!

Geparden beim Hammerstein Restcamp

Durch unsere »Hauruck und weg mit dem Gepäck-Aktion« kommen wir zu früh zum Treffpunkt. Dadurch finden wir noch Gelegenheit, uns schon mal ein Gehege nahe der Lodge anzuschauen, in dem drei junge Geparde liegen - und schnurren!

Zwar tun sie dieses einiges lauter und tiefer als unsere (kleine, süße, geliebte, verschmuste ...) Katze Minka, aber doch, sie schnurren wie ganz normale Katzen. Jetzt fehlt nur noch, dass einer der Geparde zu Miauen beginnt...

Stattdessen beginnt die Führung zu den großen Geparden. Ein paar Meter von der Hammerstein Restcamp entfernt, ist ihr Gehege. Als der Ranger das Tor öffnet, schaut eine Frau vor mir fragend, ob sie da jetzt hinein soll. »Jaja, gehen Sie nur voraus!«, quittiere ich ihren Blick. Als nichts passiert, folgen wir ihr. Geparde sind keine zu sehen. Dennoch sollen wir alle beieinander bleiben, wie der Ranger mahnt.

Bei Cäsar und Kleopatra

Tatsächlich müssen wir bis fast ans Ende des Geheges laufen, bevor wir eine Gepardin entdecken. »Das ist Kleopatra«, erklärt der Ranger und hält Ausschau nach Cäsar, dem Männchen. Als er von hinten angelaufen kommt, ist klar: wir sind irgendwo auf dem Weg an ihm vorbei gegangen, ohne ihn zu bemerken.

»Cäsar mag nicht, wenn so viele Leute bei seiner Frau sind«, erzählt der Ranger. Aha, das ist, was wir wissen wollen. Aber die Szene bleibt friedlich. Beide lassen sich in aller Ruhe betrachten und ein paar von unserer Gruppe wagen sogar, sich von den anderen zu entfernen, um besser Fotografieren zu können.

Im Gegensatz zu den Geparden ist mit der Leopardin im nächsten Gehege nicht zu spaßen. Die erste Zeit hat sie zwar in der Wohnung eines früheren Rangers gelebt, »im Alter von zwei Jahren aber ist sie zu gefährlich geworden«, erfahren wir vom neuen Ranger.

Rotkatzen oder auch Karakal

Dafür aber dürfen wir in das Gehege der Rotkatzen. Sie müssen nur selten gefüttert werden, da sie sich von den Mäusen und Vögeln ernähren, die in ihr Gehege laufen. Es ist eine Familie, die sich unter einem Busch in Deckung hält. Während die beiden ausgewachsenen Rotkatzen einfach nur herumliegen, spielt das Junge kurz mit dem Schwanz seiner Mutter. Für uns einfach ein tolles Erlebnis!

Zuletzt kommen wir wieder zum Gehege mit den drei jungen Geparden. Diese kosten extra. Dafür dürfen wir hier nicht nur in das Gehege hinein, sondern sie außerdem streicheln und uns mit ihnen fotografieren lassen. Wir sind zwar bei Weitem nicht die einzigen, welche die Geparde streicheln wollen. Nach ein paar Minuten aber leert sich das Gehege allmählich, sodass wir in aller Ruhe und ohne von den Rangern gedrängt zu werden, das struppige Fell der Tiere knuddeln können. Für Aufregung sorgt allenfalls eine Rotkatze außerhalb des Geheges, welche die Geparde nervös macht. Als sie zu fauchen beginnt, springt einer an den Zaun, wo er sich mit seinen Krallen verhakt.

Kommentare und Rückmeldungen

VG Wort