Khorixas, Petrified Forest und Vingerklip

Tipps für Ausflüge in der Region Khorixas

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Neben den Felsgravuren bei Twyfelfontein zählen der Vingerklip und der Petrified Forest, der Versteinerte Wald, zu den wichtigen Sehenswürdigkeiten in der Region Khorixas. Der Ort selbst hieß übrigens früher »Welwitschia«. Der Grund ist offensichtlich, findet man die trockenresistente Pflanze hier doch recht häufig. Ansonsten gibt es über den Ort Khorixas nicht viel zu sagen, liegt er doch eher trostlos in der Einöde.

Video Petrified Forest in Namibia, Versteinerter Wald bei Khorixas

Eindrücke vom Petrified Forest, dem Versteinerten Wald bei Twyfelfontein in der Gegend von Khorixas.

Himba und Herero in der Region Khorixas

Dafür aber treffen wir immer wieder Himbas und Viktorianische Herero-Frauen, die entlang der Hauptverbindungsstraßen auf Touristen warten und sich gegen ein kleines Trinkgeld bereitwillig fotografieren lassen. Hiermit haben zwar ein paar Mitreisende unserer Gruppe Bedenken, da man ihnen ihre Würde nehmen könnte.

Zugleich aber ist ausgerechnet dies eine Möglichkeit für die Himbas, die für ihren Lebensunterhalt nötigen Dollars zu verdienen, ohne ihre Kultur aufgeben zu müssen. So gibt es im Museum von Swakopmund ein Plakat, auf dem sie erklären: Ihr glaubt, unsere Kinder brauchen die Schule. Wir aber glauben, die Schule nimmt uns unsere Kinder.«

Nachdem wir an mehreren kleineren Gruppen oder einzeln stehenden Afrikanern vorbei gefahren sind, halten wir schließlich bei einer Himba-Familie. Nach der Frage, ob wir sie aufnehmen dürfen, heißt es (natürlich) »Ja« und sollen wir ihnen zehn namibische Doller dafür geben.

Erstaunlich finde ich, dass sich die Familie ohne viele Worte genau so hinstellt wie wir es schon auf den Fotos aus der Kolonialzeit gesehen haben. Als wenn es ihnen die ersten Fotografen Südwest-Afrikas einmal beigebracht und sie es bis heute beibehalten haben.

Natürlich fühlt es sich schon etwas seltsam an, wenn man wie in der Werbung aus dem Bus springt, ein paar Minuten lang Fotos schießt und dann gleich wieder abhaut. Das geht uns nicht anders. Auch möglich, dass es sich ethisch korrekter anfühlt, sich mit ihnen erst über verschiedene Dinge zu unterhalten. Auf der anderen Seite aber kommen die Frauen in der Hoffnung, ein paar namibische Dollar zu verdienen.

Und da, denke ich, ist ihnen ein Reisebus, der nur kurz hält, eine Menge Trinkgeld zurücklässt und bald darauf wieder verschwunden ist, allemal lieber als ein Tag mit elendig langen Gesprächen mit fremden Menschen, während sich die Tippbox nur schleppend füllt. Und man muss sie ja nicht so aufreizend knipsen wie es auf den Ansichtskarten leider immer wieder zu sehen ist.

Petrified Forest - der Versteinerte Wald

Als wir am nächsten Morgen den Versteinerten Wald erreichen, stellt Annette bald fest, dass sie sich den Wald ganz anders vorgestellt hatte. Aber nein, hier stehen natürlich keine versteinerten Bäume in der Landschaft herum, sondern handelt es sich beim Versteinerten Wald um eine große Ansammlung von Stämmen und Holzstücken, die eine Schlammlawine hierher gespült hat. Unter dem Sandschlamm nahezu luftdicht begraben, erfolgte danach ganz allmählich ein Austausch von Holzsubstanz gegen Kieselsäure. Ein Prozess, bei dem die Feinstruktur des Holzes erhalten blieb.

Nachdem es für die teils mächtigen Stämme nun wirklich keinen Grund gibt, sich nach der langen Zeit wieder aufzurichten, erwartet uns eine doch beachtliche Anzahl an versteinerten Holzstücken und Stämmen, die in der Ebene verstreut liegen. Einige der großen Stämme umrahmen Steine, welche ebenfalls von Kieselsäure umgewandeltes Holz sind.

Dabei lassen sich bei mehreren Bäumen selbst die Jahresringe noch gut erkennen. Von den Ringen auf das Alter zu schließen, ist allerdings tückisch. Denn je nachdem, wo der Baum einst gestanden ist, kann er durchaus zwei Wachstumsphasen im Jahr gehabt haben.

Vingerklip, der Finger Gottes

Zurück vom Versteinerten Wald kommen wir über die C35 und, nach Khorixas, über die D2743 zum Vingerklip. Laut unserem Reisebuch erinnert dieser 35 Meter hohe Felsen ein wenig an den Finger Gottes (Mukurub) im Süden Namibias. Während der Mukurub 1988 zusammenbrach, steht die Fingerklippe - noch. Denn die Sollbruchstelle ist bereits gut zu erkennen. Nicht zuletzt deshalb ist es auch verboten, auf den Felsen zu klettern. Wohl aber führen zwei Pfade bis hinauf zum Fuß der Fingerklippe.

Und die haben es echt in sich. Nicht, dass sie besonders steil wären. Es ist allein der rutschige, mit Kies, Geröll und Staub bedeckte Untergrund, der uns zu schaffen macht und mehrere Personen unserer Gruppe ausrutschen oder gar hinfallen lässt. Zudem kommt man in der Hitze schnell ins Schwitzen und lässt die Konzentration nach, was ebenfalls nicht förderlich für einen sicheren Halt ist.

Der Aufstieg aber lohnt. Denn am Vingerklip angekommen, eröffnet sich uns eine herrliche Aussicht über die Tafelberge im Ugab-Tal.
Etwas unterhalb der Tafelberge erkennen wir zudem eine Lodge, die Vingerklip-Lodge, die ihren Gästen ebenfalls einen herrlichen Blick über das weite, einst wasserreiche Ugab-Tal bietet.
Wir aber müssen weiter und halten nur noch kurz bei einem der vielen Termitenhügel. Und auch hier ist aufpassen angesagt. »Wenn ein Hügel offen ist, kann sein, dass eine Schlange darin liegt«, erklärt Sydney.

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