Die Strecke von Tsumeb auf der B1 in Richtung Etosha führt am Otjikoto-See vorbei. Der afrikanische Name bedeutet soviel wie tiefes Loch. Das ist korrekt, denn bei dem See handelt es sich um eine unergründliche Einsturzdoline. 1915 versenkte hier die deutsche Schutztruppe ihre Waffen und Munition, eh sie vor dem südafrikanischen Heer kapitulierte. Ein Teil der Waffen ist heute im Museum von Tsuneb zu sehen.
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Man soll ja nicht lästern. Nein, man soll es nicht! Schließlich kann es einen selbst schneller treffen als man meint. Andererseits... so wundere ich mich doch etwas, als wir bei einem Gehege mit Elands (Elenantilopen) aussteigen und zwei Frauen sofort hinter dem Bus verschwinden, während andere der Gruppe die Straße weiter laufen. Auf Rückfrage antwortet Sydney: »Ja, Sie können laufen. Es sind nur etwa 40 Meter bis zum nächsten Halt beim Otjikoto Lake.« Und ja, natürlich gibt es dort Toiletten.
Wenig später kommen wir damit also an den Otjikoto Lake, den fast kreisrunden See, wie es heißt. Entstanden ist er durch den Einbruch einer riesigen Dolomit-Höhle. 1851 soll der sagenumwobene See erst 55 Meter tief gewesen sein.
Da der See der Wasserversorgung von Tsumeb dient, sind es heute nur noch 36 Meter an der tiefsten Stelle. Dafür schwimmen jede Menge Talapia-Fische im See, welche in den 1930er Jahren im See ausgesetzt worden sind.
Am oberen Rand des Sees angekommen, sieht das Wasser wirklich verlockend aus. Kann ich mir doch gut vorstellen, an einem heißen Sommertag durch das türkisfarbene Wasser zu schwimmen. Oder auch gleich von einer geeigneten Stelle von oben hineinzuspringen. Doch Vorsicht! 1927 ertrank hier der Postmeister von Tsumeb, Johannes Cook. Weil man von ihm nie wieder etwas entdeckte, vermutet man, dass es in dem Gewässer starke Strudel gibt. Also schauen wir uns doch lieber die Kakteen am Ufer an, bevor wir dem angegliederten Tiergehege einen kurzen Besuch abstatten.
Nachdem wir zur Mittagszeit Tsumeb in den Otavibergen durchqueren, halten wir als nächstes beim Hoba-Meteoriten. Auf den Weg vom Bus zum Meteoriten können wir uns ausmalen, wie groß der rund 55 Tonnen schwere Brocken ist. Denn so gewaltig der Meteorit sein mag, rechnet man mit einer Dichte von etwas über acht Gramm pro Kubikzentimeter, schrumpft der Stein gedanklich bereits auf lediglich sieben Kubikmeter zusammen. So ist der Hoba Meteorit tatsächlich nur einen Meter dick und hat einen Flächendurchmesser von nur knapp drei Metern. Und doch ist er der wahrscheinlich zweitgrößte Meteorit der Welt.
Als der Meteorit in den 20er Jahren auf der Farm Hoba-West entdeckt wurde, hätte man ihn gerne abtransportiert. 55 Tonnen aber lassen sich nun doch nicht so leicht wegschaffen - vor allem, wenn es nicht einmal gut befestigte Straßen in der Umgebung gibt. Dafür aber hat sich der Fundort mit der Zeit zu einer beliebten Sehenswürdigkeit entwickelt. Der Boden wurde abgegraben und rund um den Meteoriten eine Art kleines Amphitheater geschaffen.
Nach der Erschließung mit Toiletten und Grillplätzen war es schließlich an der Zeit, ein Schild aufzustellen, das vor herabfallenden Meteoriten warnt. Sollten Sie ein seltsames Geräusch weit oben am Himmel hören, spucken Sie also am besten schnell auf den Boden, damit der Meteorit ins Wasser fallen kann...