Zum Abschluss des Urlaubs zieht es uns aufs Rote Meer. Genauer gesagt, zu den Delfinausflug auf dem Roten Meer. Und Samir ist sich sicher, dass seine Crew Delfine finden wird. So sicher, dass wir nur einen Teil des Ausfluges zahlen sollen, falls wir doch keine treffen. Wie den Kairo-Ausflug hatten wir uns auch dieses Erlebnis bereits daheim ausgesucht.
Ein Tag, bevor es losging, teilte uns Samir zwar mit, dass er für den Tag leider keine deutschsprachige Crew hatte. Das aber konnte uns nach der tollen Erfahrung mit SimSim-Reisen in Kairo nicht abschrecken (zumal wir später feststellten, dass alle anderen an Deck ebenfalls Deutsch sprachen).
Nachdem wir im Hotel von Reisenden mit Eagle Travels hörten, dass sie bei ihrer Delfin-Tour die einzigen Deutschen inmitten einer russisch sprechenden und trinkenden Clique waren, waren wir schon ein wenig gespannt, wer bei uns alles mitfährt. Leider sind wir nicht die ersten am Bord, sodass im ersten Augenblick die besten Plätze belegt zu sein scheinen. Oder drängt sich etwa nur alles im unteren Heckbereich?
Also geschwind aufs Oberdeck geklettert und »Ja, alles frei!« Ich weiß zwar nicht warum, aber irgendwie hat sich am Anfang außer uns und (gleich danach) einer österreichischen Familie keiner nach oben getraut. Ist aber auch nicht schlimm. Denn so haben wir freie Wahl, ob Schatten oder Sonne, und jede Menge Platz für unsere Strandtücher.
Bei einem Delfinausflug mit Geld-zurück-Garantie geht es natürlich darum, auch möglichst Delfine zu finden. Was heißt: nacheinander fährt die Crew von einem zum anderen für Delfine bekannten Punkt. Als sich dann tatsächlich welche nahe einem Riff blicken lassen, wird das Boot flugs an einem der vor Ort fest installierten Haken getaut.
Wir selbst sollen den Delfinen nachschwimmen. Da diese aber etwa zehnmal so schnell sind wie wir und zudem schon einen Vorsprung haben, ein für meinen Begriff aussichtsloses Unterfangen. Also erstmal ab zu den Korallen und ein paar dankbare Motive aufgenommen.
Nach dem Mittagessen halten wir bei einem anderen Riff zum Schnorcheln. Gerade als der Schiffsjunge der Crew vom Deck springt, entdeckt der Skipper in der Nähe eine große Herde Delfine. Im nächsten Moment ist das Tau schon wieder eingeholt und das Boot auf Tour. Was dabei kaum einer mitbekommt: der Junge, der das Boot festbinden sollte, wird einfach beim Riff zurückgelassen.
Im nächsten Augenblick heißt es schon »jump, jump, jump!« Sprich, sollen wir während der Fahrt abspringen. Wenig später finden auch wir uns inmitten der Delfinherde. Wir schwimmen mit freilebenden Delfinen und sind begeistert. Großartig beeilen müssen wir uns diesmal nicht. Denn nicht nur wir sind neugierig. Tatsächlich kommen mehrere Delfine zu uns geschwommen und umrunden uns zum Teil sogar mehrfach. Anfassen jedoch ist streng verboten. Dieses nämlich könnten die Eltern der kleinen Delfine als Angriff missverstehen.
Als wir nach einer knappen halben Stunde überglücklich zum Riff zurückfahren, schallt uns ein krakeelend schräger Gesang entgegen. Ohje, der Schiffsjunge! Das Arme musste mit seinen Flossen tatsächlich die ganze Zeit allein beim Riff ausharren. Dem nicht genug, darf er zum Dank auch noch den Großteil der Gruppe schnorchelnd um das Riff herum begleiten, bevor wir zurück in den Ferienort Hurghada fahren und ein wirklich toller Ausflug endet.