Im Juli, also mitten im Sommer. Die Temperaturen gehen in dieser Zeit gerne an und auch über die 40°-Marke. Direkt beim Nil ist es aber etwas weniger und lässt sich die Hitze durch den meist leichten Wind einigermaßen aushalten. Da die Hauptreisezeit für Nilkreuzfahrten im Winter ist, sind die Schiffe hingegen nicht so voll und ist die Chance entsprechend größer, auf dem Deck eine Liege im Schatten zu ergattern. Im Winter kann es sein, dass sich je zwei Passagiere eine teilen müssen, wobei die meisten dann in der prallen Sonne liegen.
Unsere Erfahrungen mit Berge & Meer waren sehr gut. Da wir außerhalb der Saison gereist sind, wurden die Gäste, die ein Viersterne-Schiff gebucht hatten, auf Schiff mit fünf Sternen umgebucht - ohne Zusatzkosten natürlich. Die Ein- und Ausreise sowie die Transfers haben alle gut geklappt, die Reisebeschreibung war ehrlich und das Zimmer sauber und ausreichend groß. In Assuan war es uns möglich, außerhalb der Gruppe selbst ein paar Ziele anzusteuern. Der Reiseleiter hat uns nicht umzustimmen versucht, sondern im Gegenteil unsere Fragen beantwortet, was wir machen können und wie wir das am besten machen, damit alles klappt. Bereits vorher konnten wir uns problemlos in Karnak ausklinken und länger in der großen Tempelanlage bleiben (bei eigener Rückkehr zum Schiff), anstelle an einer Verkaufsshow teilzunehmen. Gerne wieder.
Ebenfalls gute Erfahrungen haben wir mit Simsim-Reisen gemacht. Unsere beiden Ausflüge nach Kairo und aufs Rote Meer waren ein tolles Erlebnis. Gut die Hälfte der uns zur Verfügung gestandenen, im Preis inbegriffenen Getränke sind beim Kairo-Ausflug übrig geblieben. Unsere Wünsche mit der Knick- und der Roten Pyramide wurden erfüllt. Simsim daher auch sehr gerne wieder, auch wenn es sich etwas komisch angefühlt hat, dass die Ausflüge erst richtig fest gemacht wurden, als wir schon im Hotel waren.
Die eigene Währung, das Ägyptische Pfund, ist an Bord und auch in den Hotels kaum Thema. Wer Geld tauscht, sollte darauf pochen, möglichst kleine Scheine zu bekommen, da die größeren Banknoten keiner wechseln kann oder will. Die Visa-Card ist gängiges Zahlungsmittel. An Bord der Kreuzfahrtschiffe wird gerne ein obligatorisches Trinkgeld verlangt. Für eine möglichst gute Zahlungsbereitschaft heißt es, dass dieses Trinkgeld auch schon die Tips der Verlängerungswoche am Roten Meer beinhaltet. Glauben Sie das? Zahlen Sie am Anfang erst mal nur die Hälfte, um die Motivation der Mannschaft zu erhalten und bitte nicht á la »Dann haben wir es hinter uns.« Gerne kann man ja auch behaupten, dass man die Sache mit dem Trinkgeld bereits im Hotel am Roten Meer erledigt hat, falls die Tour dort startete. Das könnte evtl. Lügen entlarven.
Nein, insofern man nicht aus einem Gelbfiebergebiet, Costa Rica oder Belize anreist. Über den bei uns gängigen Impfungen hinaus empfiehlt das Auswärtige Amt Impfungen gegen Hepatitis A (dann auch bitte gleich B mit impfen), Masern, Mumps, Röteln sowie Meningokokkenmeningitis. Die Gefahren, Malaria oder andere, durch Insekten übertragene Krankheiten zu bekommen, ist gering. Weitere Informationen zu nötigen Impfungen und Gefahren wie Hepatitis C, Vogelgrippe oder Bilharziose gibt das Tropeninstitut.
Die Landessprache in Ägypten ist modernes Hocharabisch. Als Geschäfts- und Bildungssprachen sind Englisch und auch Französisch verbreitet. Wer etwas auf eigener Faust unternehmen möchte, sollte mit Englisch klar kommen. In den meisten Hotels und auch auf den Schiffen ist Deutsch oft gängig. Bei Problemen aber ist fast unmöglich, sich verständlich zu machen. Wahrscheinlich hilft es da nicht mal, die Angelegenheit in den gängigen arabischen Dialekten zu erklären.
Steckdosen gibt es in allen Hotels und auch auf den Kreuzfahrtschiffen. Da der Eurostecker in Ägypten üblich ist, brauchten wir keinen Adapter. Die Spannung beträgt 220 Volt bei 50 Hertz. Da es zu Spannungsschwankungen kommen kann, sollten elektrischen Geräte nicht unnötig am Strom hängen.
Wenn man bedenkt, dass in Ägypten angeblich fast alles wächst, enttäuschend. Bei unserer Reise entsprachen die Büfetts nicht dem 5-Sterne-Standard, sondern waren eher mau in Abwechslung und auch Geschmack. Wer Früchte als Dessert wollte, hatte die Wahl zwischen zwei Sachen oder auch keine Wahl. Im Hotel Safir mussten wir teilweise suchen, bis wir etwas Annehmbares auf dem Teller hatten. Dort war dann auch die Bedienung unfreundlich und unkomisch - wer dumme Sprüche klopft, muss sie auch vertragen. Gäste erst zu einer Bewertung zu drängen und dann unter Druck zu setzen, ist ein Fauxpas par excellence.