Besuch von Hiobs Grabmal | Nabi Ayub

Das Mausoleum Nabi Ayub nahe Salalah

Hiobs Sarkophag beim Nabi Ayub - Hiobs Grabmal nahe Salalah Moschee bei Hiobs Grabmal

Nabi Ayoubs Grab oder auch Hiobs Grabmal ist eine der bedeutendsten religiösen Stätte in der Region Dhofar. Es befindet sich etwa 35 Kilometer östlich von Salalah beim Dorf Awqad. Der Ausflug hierher lohnt sich außerdem für die Landschaft. Denn das Grab befindet sich in einem idyllischen Tal mit Palmen und grünen Hügeln in der Umgebung. Neben den Gläubigen aus dem Oman und dem arabischen Raum zieht das Mausoleum zahlreiche Touristen aus aller Welt an.

Hiobs Grabmal | eine historische Sehenswürdigkeit

Bisher haben wir uns hauptsächlich der Natur gewidmet. Daneben kann die Region Dhofar aber auch mit historischen und religiösen Sehenswürdigkeiten aufwarten. Zu den bekannteren zählt das Hiobs Grabmal. Das im Englischen als »Job's Tomb« und hier als Nabi Ayub bekannte Grab ist fester Bestandteil einer ausgewogenen touristischen Tour durch das Jabal Qara-Gebirge. Ab dem Stadtrand von Salalah müssen wir etwa 20 Kilometer weit bis nach Awquad fahren, wo wir bei einer Art Supermarkt die Zufahrt zum Mausoleum finden.

Video: Hiobs Grabmal im Mausoleum Nabi Ayub

Besuch von Hiobs Grabmal im Mausoleum Nabi Ayub im Oman. Eindrücke von dem ungewöhnlich langen Sarg und dem Park außerhalb zwischen dem Mausoleum und der alten Moschee.

Ankunft beim Mausoleum

Wir haben Glück. Eine Reisegruppe schlüpft gerade in ihre Jeeps. So wie sie abfahren, steht nur noch ein weiteres Auto auf dem Parkplatz, sodass wir uns auf einen ruhigen Aufenthalt freuen können. Jetzt müssen wir nur noch ein aufdringliches Dromedar vom Eingangstor verscheuchen.

Das Tier gehört zu den Stammgästen der Grabanlage. Dies jedoch weniger des Glaubens oder des Grabes wegen. Vielmehr interessiert es sich für den Garten. Während der Trockenzeit muss die selbst dann noch grüne Anlage auf das Kamel wie ein Schlaraffenland wirken.

Nabi Ayoub - biblischer Ursprung der Hiobsbotschaft

Grüne Mangobäume, Akazien und Oleander umgeben die kleine Moschee, welche dringend einen neuen Anstrich benötigt. Immerhin ist das Grab eine bedeutende Pilgerstätte für Muslime. Daneben wird der hier begrabene Prophet aber auch von den anderen beiden monotheistischen Weltreligionen verehrt. Im Koran lautet sein Name Nabi Ayoub, in der Bibel ist er als Hiob bekannt.

Im Alten Testament wird Hiob als wohlhabender und rechtschaffener Mann beschrieben. Und obgleich er all seinen Besitz wieder verlor, hielt er an seinem Glauben zu Gott fest. Da ihm nacheinander vier Boten des Himmels seine schmerzlichen Verluste mitteilten, werden schlechte Nachrichten bis heute als »Hiobsbotschaft« überbracht. Allerdings beherbergt nicht die Moschee das Grab des Propheten. 

Architektur des Grabmals

Das Mausoleum ist ein kleines, aus weißem Kalkstein errichtetes Gebäude mit goldener Kuppel. Der Innenraum ist mit islamischer Kalligraphie und geometrischen Mustern geschmückt. Es passt irgendwie zu Hiob, dass auch hier der Prunk längst verloren gegangen ist. Sollte er tatsächlich in dem Sarkophag ruhen, wird es ihn wohl kaum stören. Direkt neben dem Gebäude hat sich Hiob übrigens mit einem Fußabdruck verewigt.

Eine quadratische Mauerumfassung schützt das Heiligtum vor Verwitterung. Wie wir es von anderen Ländern bereits kennen, wandelte auch dieser Heilige auf großem Fuß. Doch im Gegensatz zu Buddhas 1,80 Meter langen Fußabdruck auf dem Adams Peak in Sri Lanka, misst Hiobs Fußabdruck mit knapp 40 cm Länge fast schon menschliche Maße. Allerdings entspricht das immer noch der EU-Schuhgröße 62.

Sarkophag des Propheten im Innern des Gebäudes

An dieser Dimension orientiert sich auch der schlichte, mit einem grünen Tuch überdeckte Sarkophag im Innern des Mausoleums. Mehrere muslimische Familien sitzen auf dem Boden. Die Erwachsenen beten andächtig vor sich hin, während die Kinder den Teppich mit Keksbrösel füttern. Wie es sich für heilige Stätten im Oman gehört, sind noch vor dem Eingang die Schuhe auszuziehen und müssen Frauen ihre Haare mit einem Tuch verhüllen.

Leider ist es in dem kleinen Raum unangenehm stickig. So bleiben wir nur kurz in dem Mausoleum, ehe wir der nächsten, asiatischen Reisegruppe in die Hände laufen. Wir unterhalten uns noch kurz mit deren Guide. Er stammt aus Bangladesch und nutzt die Gelegenheit, um für sein schönes Heimatland zu werben. Doch es ist Zeit, weiter zu reisen. Auf dem Weg zum Ausgang begegnen wir wieder unserem Empfangskamel.

Ein Kamel in seinem Garten Eden

Es hat es tatsächlich geschafft, in die Anlage einzudringen. Katzenhaft versucht es fortan, dem Aufsichtspersonal zu entwischen. Doch es ist zu spät. Ein Gärtner hat das Tier entdeckt und führt es wieder in die Dürre hinaus. Ich bringe ihm etwas frisches Gras von der Anlage mit. Doch das Dromedar ist wählerisch und bevorzugt die Blätter der Akazie. Tja, da muss es wohl auf einen Riesen wie Hiob warten.

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