Reisetipps für den Oman und Salalah

Die schönsten Ausflüge in der Region Dhofar

Rub al-Khali in Oman Rub al-Khali in Oman

Der Oman ist ein Urlaubsziel mit zwei Hauptreisezeiten. Das allein ist nicht ungewöhnlich. Allerdings hängen diese vor allem von der Herkunft der Urlauber ab. Im Winter, also während der Trockenzeit, zieht es vor allem Europäer in das sonnenverwöhnte Land. Die stärkere Saison ist jedoch während des Khareef-Monsuns. Der ständige Nebel und Nieselregen ist für die Araber eine Erfahrung, die sie sonst an nur wenigen Orten auf dem Subkontinent machen können. Bei unseren Reisetipps zum Oman und Salalah konzentrieren wir uns auf die Trockenzeit, die wir selbst erlebt haben.

Salalah und Dhofar als ideales Winterziel

Der Oman haben wir selbst als ein ideales Winterziel kennengelernt. Ab unserer Ankunft kurz nach Weihnachten bis Mitte Januar konnten wir uns über Sonne satt freuen. Zugleich herrschen zur Trockenzeit im Süden des Oman durchweg erträgliche Temperaturen, während die Sonne durchweg scheint. Im Schatten kann es durch den Wind jedoch leicht mal frisch werden, sodass zumindest ein leichtes T-Shirt oder ein Tuch immer griffbereit sein sollte.

Für die Abende sollte man außerdem eine leichte Jacke bei sich tragen. Ebenso erfordern die Klimaanlagen etwas wärmere Hosen und Hemden. Für Ausflüge in die Wüste sind ein starker Sonnenschutz, windabweisende Jacken und, bei Übernachtungen, sehr warme Klamotten dringend geboten. Die meisten Urlauber berichten nach der Wüstenübernachtung von der Kälte. Wir empfehlen daher: Zwiebellook mit Schal, Mütze und einem leichten Paar Handschuhe.

Mit dem Leihwagen durch Dhofar

Mit dem Leihwagen über die Arabische Halbinsel fahren? Das klingt für viele nach einem Himmelfahrtskommando. Bei den Nachbarländern des Omans mag dies wohl auch zutreffen. Tatsächlich aber ist der Oman das sicherste Land auf dem Subkontinent. Auch weltweit betrachtet gehört das Königreich zu den als sicher geltenden Ländern. So hat der Global Peace Index den Oman im Jahr 2023 auf Platz 48 mit seinem Score von 1,794 gelistet. Dahinter liegen mehrere europäische Länder, wie Moldau (Platz 84), Zypern (92) und Frankreich (Platz 95), bei denen wir selbst bedenkenlos Auto gefahren sind. Tatsächlich haben wir im Oman die meisten Ausflugsziele mit dem Leihwagen angefahren. Um nicht von nur einem Anbieter abhängig zu sein, haben wir diesen bereits daheim gebucht.

Als Nachteil hat sich jedoch herausgestellt, dass es für das Hilton Resort kein Bringdienst gab und wir mit dem Taxi zum Flughafen von Salalah fahren mussten. Da Taxifahrten unverhältnismäßig teuer sind, wäre es zu überlegen, den Wagen schon einen Tag vorher zu holen, sodass man den Shuttlebus vom Hotel zum Flughafen nutzen kann. Dieser muss dann allerdings auch fahren, was man vielleicht auch zuvor abfragen sollte. Die Fahrten selbst haben dann gut funktioniert. Das größte Manko waren geänderte Verkehrsführungen durch einen neuen Kreisverkehr oder den Ausbau der Autobahn. Damit kam unser Navi genauso wenig zurecht wie mit vergleichbaren Änderungen daheim. Die Zufahrten in die Wadis und Quellgebieten sowie auch hoch ins Gebirge haben bei uns alle gut geklappt. 

UNESCO-Welterbestätten in der Region Dhofar

In Wüstenländern sind Welterbestätten der UNESCO meist dünn gesät. Umso überraschender war für uns, dass allein in der Region Dhofar gleich mehrere solche Orte zu finden. Am leichtesten zu erreichen ist die archäologische Ausgrabungsstätte von Al-Baleed. Diese befindet sich direkt bei Salalah, sodass man hier auch mit dem Taxi hinkommt.

40 Kilometer östlich von Salalah kommen wir nach Khor Rori mit dem antiken Weihrauchhafen von Samharam. Die Fahrt dorthin lohnt sich auch wegen der Lagune unterhalb der Festung, in der eine Kolonie Flamingos lebt. Zusammen mit den Weihrauchbäumen im Wadi Dawkah und der Ausgrabung von Ubar bei Shishr werden diese als Land des Weihrauchs zusammengefasst. Daneben treffen wir an mehreren Orten in Oman auf Teile des Afladsch-Bewässerungssystems, das seit 2006 zu den Welterbestätten zählt.

Fahrt an den Strand

In der Trockenzeit sind die Straßen fest, sodass man mit dem eigenen Leihwagen bequem an die Strände fahren kann. Begeistert waren wir vom weitläufigen Fazayah-Beach. Da es dort kaum Schatten gibt, sollte man unbedingt einen Sonnenschirm oder eine Strandmuschel mitnehmen. Auch Badesachen, Schnorchel und Taucherbrille samt Unterwasserkamera oder Wasserschutzhülle fürs Smartphone lohnen sich. Denn weil das Wasser trotz des feinsandigen Strands bereits wenige Schritte vom Ufer glasklar ist, kann man dort tropische Fische aus nächster Nähe beobachten.

Zugleich hebt sich der Fazajah-Beach angenehm von den Stränden in der Nähe der Siedlungen ab. So wirkte der ebenfalls viel beworbene Mughsail-Beach trotz einiger Palmen auf uns eher trist und schmuddelig. Daneben gibt es natürlich auch bei den Hotels entlang der Küste Salalahs schöne Strände. Allerdings ist dieser zum Beispiel beim Hilton Resort rund 200 Meter breit. Mit anderen Worten: Vor dem erfrischenden Gang ins Wasser darf ganz schön lange über mittags sehr heißen, weichen Sand laufen.

Ausflug in ein Wadi

Die Wadis bilden die Lebensgrundlage für die Region Dhofar. Auch wenn in der Trockenzeit oft nur wenig Wasser an der Oberfläche zu sehen ist, sollte man zumindest zwei, besser drei der Wadis besuchen. Besonders schön war bei unserer Reise das Wadi Darbat. Bereits bei der Zufahrt ist es möglich, sich bei einem Kiosk mit Getränken einzudecken. Vor Ort laden dann Wege und Pfade zu kurzen Wanderungen ein.

Diese muss man zwar mit den hier lebenden Dromedaren teilen. Dafür aber ist die Chance, einen träg fließenden Fluss zu sehen, bei Darbat am größten. Passend dazu führt einer der Pfade nahe dem Ufer zu einer Felswand mit einigen Halbhöhlen und Tropfsteinen. Ein besonderes Erlebnis erwartet Besucher indes nur während des Khareef-Monsuns, wenn ausreichend Regen fällt. Dann stürzt der Fluss über eine breite Felskante rund 170 Meter weit in die Tiefe.

Wadis und Quellgebiete in der Region Dhofar

Übernachtung in der Wüste

Der Zweitagesausflug zu einem Camp in die Wüste zählt zu den Highlights bei Salalah. Das ist zugleich der Ausflug, bei den man sich einem der Veranstalter anvertrauen sollte. So bräuchte es für Fahrten in die Wüste mindestens zwei allradtauglich Jeeps, um Offroad fahre zu können. Leider schließen genau das die meisten Versicherungen in ihren Bedingungen kategorisch aus. Wobei wir ehrlich sind: Auch wenn wir Dirt Roads und Schotterpisten gewohnt sind, so hätten wir nicht gewagt, mit Vollgas quer durchs Gelände sowie hoch auf eine Düne zu fahren.

Da ist es doch schöner, sich wie in einer Achterbahn durchschaukeln zu lassen. Andererseits erlebt man nur oben auf einer der Dünen einen wirklich schönen Sonnenuntergang. Hier bereits sollten Mütze, Jacke und Handschuhe griffbereit sein. Denn so wie die Sonne am Horizont verschwindet, sinken auch die Temperaturen. Ebenfalls von Vorteil können Ohrstöpsel sein. Sie schützen vor dem Wind, vor kleinen Insekten und vor dem Schnarchen aus dem Nachbarzelt. Von all dem blieben wir zum Glück verschont.

Was würden wir nächstes Mal anders machen?

Bei dieser Frage können wir uns glücklich schätzen. Denn tatsächlich fällt uns hierzu eigentlich nur eine Sache ein. Wir würden nach Möglichkeit die Silvesterfeier meiden und erst danach anreisen. Es ist nicht so, dass es uns nicht gefallen, sich die Angestellten nicht bemüht oder wir uns gelangweilt hätten. Doch das Ganze zu einem Aufpreis von 400 Euro für uns beide ist reichlich übertrieben. Vor allem vor dem Hintergrund, dass das von uns gebuchte All-inclusive-Paket bereits alles bot, was wir zum Wohlfühlen im Hotel benötigen.

Das Essen fanden wir auch an den anderen Tagen lecker. Genauso konnten wir uns die ganze Zeit über gut unterhalten und gab es an fast jeden Abend die Möglichkeit zum Tanzen. Am Silvesterabend haben wir dann erfahren, dass Gäste von außerhalb zu zweit rund 150 Euro bezahlt hatten. Dazu erhielten sie noch zwei Flaschen Sekt, die uns weitere 50 Euro gekostet hätten. Da wir ohnehin kaum einen Mehrwert gegenüber den anderen Tagen hatten, wäre der Aufpreis also besser in eine schöne Kurzreise investiert.

VG Wort