Salalah ist eine schnell wachsende Stadt. Die Auswirkungen bekommen wir zu spüren, als wir den daheim gewählten Parkplatz beim zentralen Markt anzufahren versuchen. Denn auf dem ins Navi eingegebenen Punkt steht ein Gebäude. Weil auch schwer auszumachen ist, wo sich die Eingänge oder zumindest die offen zugänglichen Gebäude des Central Markets befinden,
drehen wir ein, zwei Runden durch Salalahs Zentrum. Schließlich aber entdecken wir einen Parkplatz, auf dem von mehreren Lieferwagen Waren abgeladen werden. Ergo: der Markt muss hier ganz in der Nähe sein. Wir spazieren den Leuten entgegen, die uns mit voll gepackten Tüten entgegenlaufen und gelangen so in die Markthallen von Salalah.
Zuerst stehen wir im Gemüsemarkt. Wie in vielen anderen südlichen Ländern auch, wird hier eine Vielfalt von tropischen Früchten und Gemüse auf den Ständen drapiert. In Sachen Gemüse werden wir von der Hotelküche mit einer großen Auswahl verwöhnt. Beim Obst allerdings wird auf dem Markt noch etliches mehr feilgeboten.
Es ist angenehm, zwischen den Ständen hindurch zu schlendern. Hin und wieder werden wir angesprochen, aber auch sofort wieder in Ruhe gelassen, wenn wir freundlich abwinken. In der Fischabteilung gehen die Verkäufer von vorneherein davon aus, dass wir nur zum Schauen dort sind. Stolz zeigen uns ein paar Männer ihren Fang und fordern Lars auf, diesen zu fotografieren. Das ist sehr angenehm.
In der Fleischabteilung halten wir uns indes lieber etwas zurück. Die Verkäufer und Metzger hocken im Schneidersitz zwischen den Fleischbergen und zerlegen oder zerhacken ihre Ware. Von Stangen hängt das Fleisch als seltsame Streifen hinab.
Auf dem Boden liegen die Köpfe der zerlegten Tiere. Einen solchen Anblick muss man erst einmal verdauen. Doch es ist ein gewohntes Bild, das wir bereits in vielen Teilen der Erde so gesehen haben.
Im Innenhof des Marktes steht ein großer Banyan-Baum. Hier sitzen bereits die ersten Jebalis im Café, welches mal wieder eine Männerdomäne ist. Doch in den Markthallen selbst treffen wir auch einige Frauen, die verschleiert hinter den Marktständen sitzen.
Frauen, die hier einkaufen, sind in der Regel Asiatinnen. Eine Omani-Frau begleitet vielleicht mal ihren Mann zum Einkauf – oder sie lässt einkaufen. Man würde sie aber niemals alleine in den Hallen antreffen.