Sultan Qaboos Moschee in Salalah

Die kleine Schwester der großen Moschee in Muskat

Sultan Qaboos-Moschee in Salalah Sultan Qaboos-Moschee in Salalah

Die Sultan Qaboos Moschee von Salalah ist die kleine Schwester der großen Moschee in Muskat. Als eine von zwei Moscheen im Oman ist diese morgens auch für nicht-muslimische Besucher geöffnet. Sehenswert sind die lichtdurchflutete Gebetshalle sowie auch die Waschräume. Diese dienen den Gläubigen zur rituellen Reinigung, ehe sie einen der heiligen Räume betreten. Ebenfalls sehenswert ist der große Innenhof mit einem gemusterten Marmorboden. Frauen empfehlen wir, ein eigenes und ausreichend großes Tuch mitzunehmen. Denn sie müssen vorm Zutritt in die Moschee ihre Haare bedecken.

Ausgangspunkt unserer Stadtrundfahrt

Unsere Stadtrundfahrt beginnen wir mit der Sultan Qaboos Moschee, im Zentrum von Salalah. Bei den knappen Besuchszeiten für Touristen von nur zwei Stunden liegt das nahe. Anständig wie wir sind, nutzen wir die Parkplätze außerhalb der Ummauerung. Erst anschließend sehen wir, dass es auf dem Gelände der Moschee zwei weitere große Parkplätze gibt. Hier erwarten uns außerdem zwei Busse, die ihre Ladung direkt vor dem Eingang absetzen.

Ankunft zusammen mit zwei Reisegruppen

Normalerweise versuchen wir, vor den Bussen mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu starten. Angesichts der kurzen Öffnungszeiten ist dies aber schwierig. Allerdings ist es auch nicht weiter tragisch. Denn es gibt mit Sicherheit Moscheen auf dieser Welt, die überlaufener als die Sultan Qaboos Moschee sind. Hier jedoch verteilen sich die Leute sehr gut, sodass wir ungestört fotografieren und filmen können.

Kleiderordnung für Frauen

Mit Argusaugen werden Frauen begutachtet, dass ja alles sittlich mit Kleidung und Tüchern bedeckt ist. Verstöße gegen die geltende Kleiderordnung werden nicht geduldet. Dies übrigens sehr zum Unmut zwei hübscher, leicht aufgetakelter Russinnen. Sie hatten gedacht, ein schicker Hut genüge als Kopfbedeckung.

Für solche Fälle haben die Aufseher natürlich »modische« Tücher, unter denen sie flugs die langen Haare der Damen verdecken. Nun sehen sie aus wie Kartoffelrussinnen, während ihre Männer hämisch grinsen. Wir verlassen amüsiert die Szene und widmen uns dem eigentlichen Anlass unseres Aufenthalts.

Sultan Qabus ibn Sa'id Al Sa'id

Sultan Qabus ibn Sa'id Al Sa'id führt seit bald fünf Jahrzehnten die Geschicke seines Landes. Damit hält er sich länger als jeder andere Herrscher im Nahen Osten an der Macht. Auch wenn der Sultan inzwischen gesundheitsbedingt mehr Zeit in Deutschland verbringt als im Oman, steht sein Volk hinter ihm und verehrt ihn. Er hat das Land vom Mittelalter ins 21. Jahrhundert geführt. Und das in einem enormen Tempo. Doch die Omanis sorgen sich um ihre Zukunft. Denn wer dem kinderlosen Sultan später nachfolgen soll, steht während unserer Reise noch in den Sternen.

Zwei durch den Sultan gestiftete Moscheen

Zu den guten Taten des Sultans zählen die beiden prachtvollen Moscheen, die er seinem Volk stiftete. Es sind die Hauptmoschee in Muskat und deren kleine Schwester in Salalah. Im Juli 2009 wurde die größte Moschee Dhofars eingeweiht und kann 3200 Gläubige aufnehmen. Auf einer Gesamtfläche von 40.000 m² oder vier Hektar umschließen gepflegte grüne Gärten den mächtigen, weißen Sakralbau. Das Gebäude besitzt zwei schlanke Minarette und einen 36 Meter hohen Kuppeldom. Und obwohl sich die Moschee an einem wichtigen Verkehrsknoten inmitten Salalahs befindet, herrscht innerhalb der Anlage eine stimmungsvolle Ruhe.

Sultan Qaboos Moschee von Salalah

Waschräume, Gewölbegang und Innenhof

Sind die Aufseher am Eingang noch sehr streng, so können wir uns fortan im Innern des Gebäudes frei bewegen. Ungestört besichtigen wir die riesigen Waschräume, die »Ablution«, in denen sich die Gläubigen vor dem Gebet rituell waschen. Ein eleganter, heller Gewölbegang umschließt den offenen Innenhof mit seinem gemusterten Marmorboden. Bald stehen wir vor schlanken, hohen Holztüren, die in den großen Gebetsraum führen. Dort zeigen kleine grüne Teppiche an, ob und bei welcher Türe dieser betreten werden darf.

Verschiedenfarbige Teppichböden für Gläubige und Besucher

Für die andersgläubigen Touristen sind dunkle Teppichbahnen ausgelegt. Der hellgrüne Teppich, welcher im ganzen Raum ausliegt, ist angeblich handgewoben und ausschließlich Besuchern muslimischen Glaubens vorbehalten. Damit können wir leben. Denn unsere Bahn führt unter der großen Kuppel hindurch.

In dieser hängt ein Kristallleuchter, der einen Durchmesser von fünf Metern misst. Allein dieser ist mehrere Tonnen schwer. Wer mag sich da drunter stellen? So verweilen wir hier und genießen die Stille in der geschmackvollen, aber lichtdurchfluteten Gebetshalle, bevor wir wieder in das geschäftige Treiben der Stadt stürzen.

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