Wanderung entlang der Akerselva

Spaziergang von Nydalen bis zum Maridalsvannet

Gerade einmal 8,2 Kilometer misst die Akerselva, die von Nord nach Süd durch die Stadt Oslo fließt. Sie entwässert den See Maridalsvannet, Oslos großes Trinkwasser-Reservoir. Zugleich ist sie die grüne Lunge der norwegischen Hauptstadt und bietet entlang ihrer Ufer Parks,

Wanderwege und ein Naturschutzgebiet. Vor unserem Rückflug haben wir noch etwas Zeit, die wir gerne für einen Spaziergang entlang der ersten dreieinhalb Kilometer der Akerselva bis hoch an den See nutzen.

Wir starten direkt beim Radisson Blu Hotel im Stadtteil Nydalen. Bis zur nächsten Station der T-banen ist es nur ein Katzensprung. Hier ist der Fluss noch städtisch verbaut mit hübschen Granittreppen, aber auch Betonmauern. Da die Akerselva auf ihrer kurzen Strecke ein Gefälle von insgesamt 149 Meter besitzt, gibt es 23 Wasserfälle im Flusslauf.

Einige davon befinden sich auch im innerstädtischen Bereich. Zu ihnen gehört der Vøyenfallene, der als der schönste und höchste der Wasserfälle der Akerselva gilt. Dafür müssten wir flussabwärts in Richtung Oslofjord laufen. Unser Weg indes führt uns flussaufwärts nach Norden.

Die Klinkerbauten der ehemaligen Textilfabrik

Auf den ersten Metern befinden wir uns noch im Stadtgebiet, bis wir die breite Straßenbrücke Nydalsbrua unterquert haben. Wenige Schritte nach der Brücke erreichen wir mehrere markante Klinkerbauten. Es sind die Häuser der ehemaligen Textilfabrik Nydalen Compagnie, dem einst größte Industriebetrieb Norwegens.

Heute befinden sich Büros in den Gebäuden. Das Kraftwerk, das die Textilfabrik mit Energie versorgt hatte, befindet sich noch immer direkt hinter der Fabrik. Am Nydalsdammen wird der Fluss zur Stromgewinnung aufgestaut.

Akerselva - eines der Naherholungsgebiete Oslos

Nach gut einen Kilometer wird es am Nydalsdammen ruhig an der Akerselva. Durch ein Wehr bildet sich oberhalb ein kleiner See. Darüber darf der Fluss durch ein natürliches Bachbett plätschern.

Hier ist eines der Naherholungsgebiete Oslos, welches Jogger wir auch Radfahrer anlockt. Mit 70 Vogel- und 15 Säugetierarten ist dieser Bereich der Akerselva zugleich der artenreichste Teil des Flusses.

Um die Bäume vor der nordischen Kälte zu schützen, haben sich einige Frauen die Mühe gemacht, ihre Stämme mit einer Strick- und Häkelkunst einzuwickeln. Was die Bäume über ihren Pullover sagen? Sie schaukeln geduldig im Wind und lassen es über sich ergehen. Die Ausweisung zum Naturschutzgebiet hatte die Akerselva dringend nötig. Webereien, Papierfabriken und ein Stahlwerk hatten mit ihren Abwasserleitungen den Fluss so stark verschmutzt, dass er zu einem Abwasserkanal verkam.

Als eine Folge verschwand unter anderem der hier heimische Lachs. Heute ist das Flusswasser wieder sauber. Dass der Lachs zurückkommt, halten wir indes für eher unwahrscheinlich. Denn auch wenn dieser recht hoch springen kann, wird er an so manch einer Stauschwelle scheitern. Um die Durchgängigkeit des Flusses wieder herzustellen, bräuchte es einen Abriss der Wehre oder die Anlage von Fischtreppen und Fischaufzügen.

Beim Brekkedammen und der Blick auf den See Maridalsvannet

Auf der anderen Seite bilden die Staustufen wie der Brekkedammen richtig hübsche Seen, die von den Osloern gerne zum Baden genutzt werden. Ab dem Brekkedammen ist dann auch der See Maridalsvannet bald erreicht,

der uns vor unserem Rückweg noch ein richtig schönes Bild bietet. In etwa auf dem gleichen Weg kehren wir schließlich zurück zum Radisson Blu Hotel, von wo aus wir uns dann auch bald auf den Heimweg machen.

Karte und technische Anforderungen der Wanderung

Zum Startpunkt kommt man am besten den T-banen, Linie 4 oder 5 nach Nydalen.

AusgangspunktNydalen (T-bane)
KoordinatenN 59.9489, E 10.7653
Gehzeit2 bis 2.30 Stunden
Distanz7,2 km
Anstiegeca. 100 HM
GradT1
Einkehrin Nydalen, beim Café des Norsk Teknisk Museums
GPS-DatenWanderung Akerselva gpx
KML-DatenWanderung Akerselva kml

Wanderkarte Akerselva

Höhenprofil

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