Aus einst schier undurchdringlichen Sümpfen, den Gefilden der Seligen, sind die Champs-Élysées entstanden. Wo bis Mitte des 17. Jahrhunderts Wälder wuchsen, ließ André le Notre 1667 die lange, 100 Meter breite Allee anlegen, die sich heute zwischen dem Triumphbogen und der Place de la Concorde erstreckt.
Lange galten die Champs-Élysées als die Königin der Pariser Straßen, und auch heute noch sind sie als Flaniermeile Nummer 1 aus einem Paris-Programm kaum wegzudenken.
Allzu viel zu sehen, außer den Schauräumen diverser Benzinschlucker, den Fassaden von Banken und Versicherern sowie etlicher Luxusläden gibt es auf der Straße zwar nicht. Dafür aber locken zahlreichen Cafés, Restaurants und Fastfoodketten zum Verweilen ein. Wer sagen will, dass er auf dem Champs-Élysées einen Cappuccino genossen hat, kann sich den gerne gönnen.
Wer aber sieht, dass der Geräuschpegel durch die mehrspurige Straße gleich nebenan doch relativ hoch ist und man seinen Kaffee genauso gut in einem der ruhigeren Viertel schlürfen kann, tut gut daran, sich den Preisaufschlag der Lage zu sparen. Mal abgesehen davon, dass überzogene Preise leider keine Garantie für Qualität sind.
Der Spaziergang über die Champs-Élysées lässt sich damit am besten mit der Besichtigung der Tuilerien-Gärten beim Louvre und der Place de la Concorde auf der einen Seite der Allee und der Besichtigung des Triumphbogens auf der anderen Seite verbinden. Wobei man dann allerdings gut aufpassen sollte.
Denn auch wenn es ab und zu so aussieht, als könne man von den Champs-Élysées direkt zum Triumphbogen hinüberlaufen, so empfiehlt es sich doch, besser eine der Unterführungen zu nutzen. Wer sich den Verkehr auf dem früheren Sternenplatz längere Zeit ansieht, weiß warum - und wird wohl entscheiden, dass er aufs Autofahren im Pariser Zentrum gut verzichten kann.
Eine bunte Welt für sich ist der Disney-Store. Das merken wir schon beim Betreten des Ladens. Hier drinnen ist alles sehr freundlich, überaus kitschig eingerichtet. Auf drei Etagen grinsen uns etliche Stofftiere und Helden der bekannten Comics und Zeichentrickfilme an, entdecken wir Regale voll mit kleinen Minimäusen, mit dem Bären Pooh und einigen Viechern aus der Monsterakademie.
Affen, Donalds, Ameisen (eine gehört jetzt uns) aus dem Film »Das große Krabbeln«, freundlich drein blickende Hunde und vieles mehr lässt hier nicht nur Kinderherzen höher schlagen, sondern verzaubert genauso die Eltern und anderen Erwachsenen.
Ganz ehrlich: wer sich längere Zeit im Disney-Store Paris aufhält, wird von der märchenhaften Welt verschlungen. Und doch, als wir uns die T-Shirts, Sweatshirts, Jacken und Hosen für Kinder anschauen, sind wir entsetzt. Klar, dass Klamotten mit den Disney-Motiven etwas teurer sind, versteht sich von selbst.
Aber dass die Sachen eine so miese Qualität haben, dass man es schon beim einfachen Anfassen spürt und sieht, finden wir dann doch eine Frechheit. Zudem ist es eine schlechte Werbung für Disney, da die Kinder nur kurze Zeit Freude an ihrem Pooh-Pulli haben, bevor er verzogen und verwaschen ist. Schade eigentlich.