Über die Pont St. Louis spazieren wir vom Westende der Ile de la Cité hinüber auf die Ile Saint-Louis. Entstanden ist die Insel im Jahr 1609, als der Kardinal Richelieu die bis dahin voneinander getrennten Inseln Ile Notre-Dame und Ile aux Vaches miteinander verbinden ließ.
Ebenfalls im 17. Jahrhundert wurden zwei Brücken errichtet, um die Ile Saint-Louis mit dem rechten Seine-Ufer zu verbinden.
Wie weit die Planungen im 17. Jahrhundert gingen, lässt sich noch heute am Grundriss der Insel gut erkennen. So wurden die Straßen rechtwinklig zueinander angelegt und die Ile Saint-Louis einheitlich bebaut. Vor allem das rechtwinklige Straßennetz erleichtert uns die Orientierung - auch weil es nur drei lange Straßen gibt:
die Quai de Bourbon, die an der Nordseite bei der Pont Marie in die Quai d’Anjou übergeht, die Quai d’Orleans, die bei der Pont de la Tournelle in die Quai de Béthune übergeht, und die Rue Saint-Louis en l’Ile. Sie bildet die mittlere Achse und lockt heute mit einigen exklusiven Geschäften und kleinen Restaurants.
Zu den beliebtesten Adressen zählt die Konditorei Berthillon. Berthillon genießt des Ruf, der beste Eismacher in Paris zu sein. Selbst im Herbst ist dies an den vielen Kunden zu erkennen, die oft auf der Straße Schlange stehen. Ebenfalls Süßes mit reichlich Kalorien gibt es wenige Schritte weiter in der Cremerie La Ferme Saint-Aubin, wo
- abgesehen von den übertrieben vielen Plakaten an der Eingangstür, schon das Schaufenster ein echter Hingucker ist. Uns jedoch zieht es in einen kleinen Laden mit einer großen Auswahl an Kuscheltieren und anderen Spielsachen. Verglichen mit dem Zeugs im Disney Store Paris sind die Figuren zwar oft namenlos, die Qualität der Ware aber ist fühlbar besser.
Zuletzt werfen wir einen Blick in das Hotel de Lutéce. Wie die meisten Gebäude auf der Ile Saint-Louis stammt es aus dem 17. Jahrhundert. Es verfügt über nur 23 Zimmer und keine Parkplätze. Das nicht ganz billige Hotel ist damit ideal für Flugreisende, die mitten in Paris übernachten und dennoch ihre Ruhe haben möchten.
Denn abgesehen davon, dass auf der Insel ohnehin wenig Verkehr herrscht (die meisten Fahrzeuge überqueren die Insel in Nordsüdrichtung), wirkt die geschlossene Bebauung wie eine beidseitige Lärmschutzwand gegenüber den Booten auf der Seine und den daran angrenzenden Straßen.