Der Renaissance Palast des Musée Carnavalet und der königliche Place des Vosges sind zwei besondere Orte in Paris. Der Place George Pompidou ist im Norden von der Rue Rambuteau begrenzt. Dieser folgen wir nach rechts durch bis zur Rue des Archives und weiter über die Rue des Francs-Bourgeois bis zum Musée Carnavalet im Hôtel Carnavalet.
Die Räume des im Renaissancestil gebauten Palastes vermitteln einen anschaulichen Eindruck davon, wie die (besser betuchten) Menschen in früheren Jahrhunderten in Paris gelebt haben. Das heißt: hier finden sich Gegenstände aus allen Epochen, welche Paris je erlebt hat, angefangen bei der Zeit des Römischen Reichs.
Schön finden wir, dass es im Musée Carnavalet - verglichen mit dem Louvre - eher ruhig zugeht. So können wir uns in Ruhe die kunstvoll gestalteten Broderie-Gärten mit Eiben, Buchs und roten Tonscherben anschauen.
Diese sind zum Teil auch von der Straße einsehbar und lockern den aus mehreren Bauten bestehenden Komplex auf.
Im Museum selbst stellt ein Modell dar, wie die Île de la Cité im 16. Jahrhundert ausgesehen hat. Daneben entdecken wir zahlreiche gotische Skulpturen, etliche Gebrauchsgegenstände wie Stühle und Tische aus verschiedenen Epochen und einige Gemälde aus dem 17. Jahrhundert.
Bekannter ist das Musée Carnavalet allerdings für seine Uhrensammlung. Denn anders als in den meisten anderen Uhrenmuseen sind viele der Uhren in Betrieb. Das wird dem Besucher vor allem dann deutlich zu Ohren geführt, wenn zur vollen Stunde zahlreiche Uhren nahezu gleichzeitig zu schlagen beginnen.
Weiter geht es über die Rue des Francs-Bourgeois bis zum Place des Vosges (Vogesenplatz). Der quadratisch angelegte Platz (140 auf 140 m) gilt als einer der schönsten in Paris. Zugleich ist er der älteste der fünf königlichen Plätze. Und: so schlimm kann es hier selbst in den Jahren nach der Revolution nicht gewesen sein.
Denn trotz der Zeilen, die Victor Hugo über das Marais schrieb, wohnte der Schriftsteller zwischen 1832 und 1848 in der zweiten Etage vom Haus Nr. 6. Seit 1903 ist in dem Haus im Hôtel Guéménée das Museum Maison de la Victor Hugo untergebracht.
Heute besticht der Place de Vosges vor allem durch seine baulichen Geschlossenheit. Diese haben wir König Heinrich IV. zu verdanken. Auf seine Anordnung wurde der Vogesenplatz ab 1605 nach Vorbild des Plaza Mayor in Madrid erbaut. Als Vorlage für die dreigeschossigen Gebäude diente der am Südende des Platzes errichtete königliche Pavillon.
Dabei wurden alle weiteren Gebäude mit den Trauf gestellt und durfte keines höher sein als der erste Pavillon. Ausgenommen davon wurden zwei sich gegenüberstehende Prunkbauten: der Pavillon du Roi und der Pavillon de la Reine.
Bemerkenswert sind die durchgängig um den ganzen Platz verlaufenden Arkaden. Sie gelten als Vorbild zahlreicher weiterer Plätze in ganz Europa und beherbergen heute Boutiquen und das Restaurant Ma Bourgogne.
Daneben bzw. in der Mitte des Platzes lädt ein kleiner Park zum Verweilen ein. Da die hohen Gebäude den Lärm der umliegenden Straßen fernhalten, ist hier dann auch ein schöner Ort, um eine Rast einzulegen.
Vom Place des Vosges kehren wir zur Rue des Francs-Bourgois zurück und biegen bei der Rue de Sévigné links ab. Durch diese kommen wir direkt zur Kirche Saint-Paul-Saint-Louis. Möglich wurde die Kirche durch Ludwig XIII. Er überließ den Jesuiten 1619 das Grundstück, nachdem deren Räume im Palais Rochepot nicht mehr genug Platz für den Orden boten.
Bis zur Grundsteinlegung der Kirche dauerte es danach noch acht Jahre. Fertiggestellt wurde die Saint-Paul-Saint-Louis 1641. Charakteristisch für die Kirche sind die reich verzierte Fassade und die rund 60 Meter hohe Kuppel.
Vor der Jesuitenkirche stand auf dem Areal die Friedhofskapelle des Klosters von Saint Eloi. Auch diese war einem Heiligen Paul gewidmet: Paul dem Einsiedler, der in der ägyptischen Wüste von Anthony dem Großen begraben worden war. Heute sind nach der Kirche der Place Saint-Paul und die Metrostation, die dem Platz am nächsten ist, benannt.