Forum Romanum | der Römische Marktplatz

Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens

Direkt unterhalb des Palatins kommen wir zum Forum Romanum. Einst war der Römische Marktplatz Mittelpunkt allen öffentlichen Treibens von Rom, reihten sich hier Tempel und Basiliken, Ehrenbogen und Säulen, politische Bauten und Markthallen aneinander.

Allein die Bezeichnung Forum, die sich von foris (draußen, außerhalb) ableitet, mag hierzu nicht passen. Tatsächlich aber lag der ehemalige Sumpf, als nur der Palatin besiedelt war, damals noch außerhalb der geschlossenen Bebauung.

Dies änderte sich um 600 vor Christus, als das Forum Romanum trocken gelegt und gepflastert wurde. Anschließend ließ König Tarquinius Priscus hier mehrere Staatsgebäude errichten.

Etwa Mitte des 5. Jahrhunderts brachten die Römer hier die bronzenen Tafeln des Zwölf-Tafel-Gesetzes an der Rostra, der Rednerbühne des Forums an. Hier wurde Gericht gehalten, politische Reden geschwungen und Geschäfte gemacht.

Um das bunte Treiben nachzuempfinden, braucht es heute allerdings eine gute Portion Fantasie. Denn mit dem Untergang Roms verfiel das Forum und verkam in den nächsten Jahrhunderten zur Kuhweide. So erwartet den Besucher auf den ersten Blick nicht viel mehr als eine gewaltige Ansammlung von Ruinen aus allen Epochen des römischen Imperiums,

durchsetzt mit ein paar Säulen, Tempelfragmenten und zwei Triumphbögen. Dennoch lohnt sich der Spaziergang über die ausgegrabene und wieder instand gesetzte Via Sacra, der Heiligen Straße, über die zur Blütezeit die Triumphzüge der Römer schritten.

Titusbogen auf dem Forum Romanum

So wie wir den Palatin hinter uns lassen, kommen wir zum Titusbogen. Laut unserem Reiseführer hatte ihn vermutlich Kaiser Domitian 81 nach Christus errichten lassen, um an den erfolgreichen Feldzug seines Bruders gegen Jerusalem zu erinnern.

Titus hatte 71 nach Christus einen Aufstand der Juden nieder geworfen, der mit der Vertreibung der Juden sowie der Zerstörung Jerusalems endete.

Wie sich ein Triumphbogen außer zum Durchmarschieren noch verwenden lässt, zeigte die Familie Frangipani. Sie baute ihn im Mittelalter zu einem Festungsturm um.

Im 19. Jahrhundert wurde der Bogen schließlich wieder von den Anbauten befreit und später restauriert bzw. ergänzt. Die Reliefs mit Szenen des Feldzuges und Darstellungen der jüdischen Tempelschätze jedoch sind echt.

Via Sacra und Septimiusbogen

Als wir die Via Sacra in Richtung Septimiusbogen spazieren, fängt es wieder an zu regnen. Es ist nicht so schlimm, als dass uns der Regen vertreiben könnte. Aber doch genug, dass wir unseren Reiseführer samt Übersichtskarte des Forum Romanum verstauen müssen. Für so einen lohnt es sich, daheim eine Karte zu laminieren.

Denn für ungeübte Betrachter wie uns lässt sich ohne einen vernünftigen Plan nur erahnen, zu welchen Bauwerken die vielen verschiedenen und teils sich überlagernden Ruinen gehören. So passiert es, dass wir am oberen Ende der Via Sacra die Rednerbühne (Rostra) trotz ihrer hohen Bedeutung für das öffentliche Leben in Rom gar nicht beachten.

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