Von der Kirche Santa Maria della Vittoria spazieren wir zur Piazza della Rotonda und damit zum Pantheon, dem einzigen vollständig erhaltenen Kuppelbau der Antike. Nach seiner Einweihung im Jahr 27 v. Chr. war der Tempel zur Zeit des Römischen Reichs ein Ort für alle Götter. Damit wurden die Römer dem Umstand gerecht, dass sie mit der Eroberung fremder Kulturen auch ihnen unbekannte Religionen kennen lernten. Um es sich bloß mit keinem zu verscherzen, sammelten sie deren Gottheiten einfach ein. Weil es schon aus Platzgründen jedoch nicht möglich war, jedem neuen Gott einen Tempel in Rom zu errichten, stand das Pantheon allen offen. So war es selbst fernen Händlern möglich, ihre Religion auszuüben.
Bis sich schließlich im 4. Jahrhundert die Christen durchsetzten und das Pantheon als heidnische Kultstätte schlossen. Schlimmer noch erging es dem prächtigen Bau im Jahr 410, als die Barbaren in Rom einfielen und den Tempel plünderten. Papst Bonifazius bewahrte das Pantheon schließlich vor der völligen Zerstörung. Was allerdings nicht verhindern konnte, dass die Bronzeziegel 663 nach Byzanz geschafft wurden, um dort die Bauwerke zu verschönern. Nach ihnen nahm die Papstfamilie Barberini den Bronzebeschlag der Vorhallendecke für den Baldachin der Peterskirche. Pasquino erklärte zu dieser letzten Plünderung: »Was die Barbaren nicht getan haben, taten die Barberini.«
Zum Glück gab es zwischen den verschiedenen Plünderungen auch immer wieder Phasen, in denen das Gebäude restauriert wurde. So können wir noch heute über das Bauwerk staunen und uns unter der gewaltigen Kuppel ganz klein fühlen, bevor wir die Säulen, Pfeiler, die farbigen Marmorverkleidungen und Fußbodenintarsien bewundern. Vielleicht denken wir aber auch an den Roman Illuminati, nach dem hier der erste Mord an einen der vier Kardinäle geschehen sein soll.
Im Film macht sich die Hauptfigur Robert Langdon auf die Suche der Stationen des Illuminati-Pfades. Er versucht so, die Ermordung der vier Kardinäle zu verhindern. Die vier Elemente Erde, Wind, Feuer und Wasser sind auf seinem Weg in unterschiedlichen Kunstwerken dargestellt. Die Erde findet er in der Chigi-Kapelle in der Kirche Santa Maria del Popolo. Doch zunächst vermutet er irrtümlich das Rätsel im Pantheon als das »Santis irdnes Grab«, das Grab des Raphaels. Den Wind findet er auf dem Bernini-Stein West Ponente am Obelisken auf dem Petersplatz. Das Feuer entfacht die Die »Verzückung der heiligen Theresa« in der Kirche Santa Maria della Vittoria. Und das Wasser findet er bei der Fontana dei Fiumi mitten auf dem Piazza Navona. Die verschiedenen Stationen sind in der Stadt fußläufig gut zu erreichen.