Auch wenn wir die einzelnen Räume recht zügig besichtigt und ein paar der Museen wie das ägyptische Museum komplett links liegen gelassen haben, ist unser Kopf nach den vielen Statuen, Fresken, Wand- und Deckenbildern schon bald nicht mehr aufnahmefähig. Im Vatikan ist das ganz normal. So stellen wir zum Ende unserer Tour fest, dass sich kaum ein Besucher längere Zeit in der großen Gemäldesammlung der Pinakothek aufhält.
Was uns nicht wundert. Denn immerhin sind es 16 Säle, in denen Bilder vom Mittelalter bis in die heutige Zeit ausgestellt sind. Allein, wer sich hier längere Zeit aufhält, braucht keine zweite Ausstellung, um sich einen guten Überblick über die Malerei des Abendlandes zu verschaffen.
Wir haben genug und verlassen die vatikanischen Museen über eine elegante Wendeltreppe. Wer sich den gesamten Rundgang antut, hat bis hier übrigens sieben Kilometer zurückgelegt und also genug, um sich auf einen kräftigen Muskelkater in den Beinen freuen zu können.
Interessant könnte der Besuch am jeweils letzten Sonntag des Monats sein. Dann nämlich ist der Eintritt frei. Da die Besucherschlangen an normalen Tagen aber schon oft zwei bis drei Stunden lang werden können, wage ich nicht mir auszumalen, wie es in den Museen an den Tagen mit kostenloser Besichtigung zugeht.
Insofern man an einer der Führungen teil nimmt, kann man weite Teile der Vatikanischen Gärten besichtigen. Ob es sich großartig lohnt, sei aber mal dahin gestellt. Denn abgesehen von einigen Denkmälern sollte sich die Anlage nicht großartig von anderen Parks unterscheiden. Zudem ist es durch die Pflichtteilnahme an einer Führung wohl nicht so einfach möglich,
an einer Stelle längere Zeit zu verweilen oder gar die Mittagspause zu verbringen. Als einer der idyllischsten Orte Roms gilt allenfalls der deutsche Friedhof Campo Santo Teutonico nahe der Kirche San Maria della Pietà.
Da wir uns von dem langen Anstehen und dem Gewusel im Museum erholen wollen, begnügen wir uns mit ein paar Blicken aus verschiedenen Fenstern des Museums und finden dann hinaus auf eine Dachterrasse. Auch wenn wir mehreren Besuchergruppen begegnen, ist es auf dem Dach ruhig.
Und: es gibt hier oben ein paar freie Bänke! So also beobachten wir einen Gärtner, der voller Elan über den vatikanischen Rasen mäht und genießen unter einem leicht bewölkten, trockenen Himmel einen großen Teil unseres Ausflugsproviants.
Die Erschaffung Adams in der Sixtinischen Kapelle
Die Besichtigung der Fesco in der Sixtinischen Kapelle muss man auf jeden Fall mitnehmen. Es herrscht zwar Fotografierverbot und die Bediensteten haben alle Hände voll zu tun, um das Verbot durchzusetzen. Doch schon alleine der Blick auf das berühmteste Deckengemälde der Welt ist was ganz besonderes. Michelangelo hat dort ein gewaltiges Werk geschaffen.