Weil Salzburg und Mozart untrennbar verbunden sind und weil der Besuch sowohl von Mozarts Geburtshaus als auch Mozarts Wohnhaus in der Salzburg Card inbegriffen ist, lassen wir es uns nicht nehmen, beide Gebäude zu besichtigen. Aber ob es sich lohnt?
Schwer zu sagen. Denn anders als zum Beispiel im ehemaligen Wohnhaus von Tolstoy in Moskau blieb die Inneneinrichtung in beiden Sehenswürdigkeiten nicht erhalten. So kommen wir in recht leere Räume, in denen sich zwar historische Instrumente, Urkunden und einige Porträts von Wolfgang Amadeus Mozart und seiner Familie befinden, ausgerechnet in seinem Geburtszimmer ist jedoch eine Ausstellung moderner Kunst untergebracht, die uns so gar nicht das Gefühl vermittelt, hier an einem Ort zu stehen, wo ein ganz besonderer Komponist das Licht der Welt erblickte - zumal der Raum düster ist.
Da es im Geburtshaus, in der Getreidegasse 9, nicht erlaubt ist, zu Fotografieren (wobei wir auch kaum etwas Lohnenswertes finden), spazieren wir schon bald auf die andere Seite der Salzach zum Marktplatz. Im Haus Nr. 8 soll Mozart von 1773 bis 1780 eine Vielzahl an Stücken geschrieben haben.
Verspricht unser Reiseführer, dass die Räume seit dem Umbau »einen perfekten Überblick über das Leben und Wirken Mozarts und seiner Familie« geben, finden wir auch hier nur wenig, was uns wirklich interessiert. Die alte Küche ist ganz hübsch, der Spielsalon mit seinen Pappfiguren hingegen wirkt etwas albern.
Weil wir auch mit Mozarts Wohnhaus recht schnell fertig sind und der normale Eintritt, gemessen an der Dauer des Aufenthalts im Vergleich zur Hohensalzburg oder dem Schloss Hellbrunn recht hoch ist, sollte man ein überzeugter Liebhaber des Komponisten sein. Das heißt, man sollte mehr als die Zauberflöte gesehen haben, damit sich der Besuch lohnt. Ansonsten reicht es für die meisten wohl aus, wenn sie sich zu den anderen Touristen auf den Hagenauer Platz stellen und sich von dort die Rokoko-Fassade von Mozarts Geburtshaus ansehen.