Kurz nach der Ankunft im NH Hotel von Salzburg brechen wir zu unserem ersten Spaziergang auf. Dabei kommt uns die Lage des Hotels nahe der Salzburger Altstadt und zugleich am Fuß des landschaftlich reizvollen Kapuzinerbergs entgegen. So sind es vom Hotel nur wenige Schritte zur Fußgängerzone in der Linzer Gasse, wo wir bald auf den Stefan-Zweig-Weg abbiegen.
Nachdem wir das untere Tor des Stefan-Zweig-Wegs hinter uns gelassen haben, führt der Weg steil bergauf. Jammern wäre aber fehl am Platz - zumal wir anderen Spaziergängern begegnen, die einen Kinderwagen auf den Kapuzinerberg hinaufschieben. Da sind wir doch froh, dass wir außer unserer Kameraausrüstung nur zwei Stück Pizza und etwas zu trinken bei uns haben. Was auch genau das richtige für den Spazierweg ist. Denn so, wie wir die erste Anhöhe erreicht haben, bieten sich uns mehrere Möglichkeiten, den Kapuzinerberg zu erkunden, und mehrere Sitzbänke, auf denen es sich mit Blick über die Salzach auf die Altstadt gut aushalten lässt.
Wer sich nicht mit der ersten Aussichtsterrasse an der alten Festungsmauer begnügen will, kann einem spätbarocken Kreuzweg hinauf zum Kapuzinerkloster folgen. Ein weiterer, schattiger Weg führt zum Franziskischlösschen, wo man dann auch gleich Einkehren kann. Wir aber lassen beide Möglichkeiten links liegen und steigen stattdessen über die Imbergstiege mit kurzer Besichtigung der Kirche St. Johannes am Imberg zur Steingasse hinab.
Wieder in der Linzer Gasse angekommen, führt in der Verlängerung der Straße eine Brücke über die Salzach hinüber zur Altstadt. Während Spaziergänger das frühlingshafte Wetter zum Spazieren und Sonne tanken an dem Fluss nutzen, sehen wir in der Ferne verschneite Berge. Nachdem wir sowohl in Stockholm als auch auf Sizilien Schnee zu Ostern hatten, kann uns dies aber nicht mehr schrecken.
Durch den langen Winter und dem alpinen Einzugsgebiet ist der Wasserstand der Salzach recht niedrig, sodass wir noch keine Ausflugsboote in Fahrt sehen. Mit insgesamt 225 Kilometern Länge ist die Salzach der längste Nebenfluss des Inns, wobei allerdings nur der Unterlauf bei Salzburg schiffbar ist - sieht man mal von Kajaks und Plätten ab.
Umso erstaunlicher finden wir, dass die Salzach ihren Namen der Salzschifffahrt verdankt, die im 19. Jahrhundert eingestellt wurde. Wichtiger als die Geschichte und Namensgebung ist uns als Salzburgbesucher, dass sich vom Ufer der Salzach eine freie Sicht auf die Altstadt mit der Festung Hohensalzburg zur einen und dem Kapuzinerberg zur anderen Seite ergibt. So bieten sich uns immer wieder Standpunkte, von denen sich ganz einfach schöne Bilder der Stadt aufnehmen lassen.