Der Mönchsberg prägt mit einer Höhe bis zu 540 Metern und seinem langgezogenen, leicht abfallenden Rücken das Stadtbild Salzburgs. Zugleich begrenzt er die Altstadt nach Süden. Um nicht zu sagen, dass seine Steilwand Richtung Salzach einige Häuser der eng an den Fels gebauten Gstättengasse bedroht: in der Nacht auf den 16. Juli 1669 stürzte eine Felswand auf die Häuser und ihre schlafenden Bewohner. Ein zweiter, etwa 100 Tonnen schwerer Steinschlag begrub wenig später die herbeieilenden Retter unter sich. Wir selbst nutzen den strahlenden Sonnenschein und die annehmbaren Apriltemperaturen für einen Spaziergang ab der Hohensalzburg über den Mönchsberg.
Damit schlendern wir über den Oskar-Kokoschka-Weg zu den Wehranlagen und durch die mittelalterlichen Torbögen. Vormittags ist hier nur wenig los, sodass wir die Sicht über Salzburgs Zentrum sowie hinab in die lebhafte Getreidegasse und die umliegenden Gassen in Ruhe genießen können. Ein schöner Ort zum Verweilen ist übrigens die Stadtalm. Das Restaurant und Café im Naturpark Mönchsberg befindet sich an der alten Wehrmauer. Von der Terrasse eröffnet sich den Besuchern ein guter Blick über die Altstadt bis hinüber ins Landschaftsschutzgebiet Kapuzinerberg. Da die Stadtalm von den Naturfreunden bewirtschaftet wird, sind das Essen und die Getränke zudem deutlich günstiger als im Zentrum. Zum richtig schick Essen gehen reicht die Karte zwar nicht. wer aber nur seinen Durst löschen will, ist mit einer Apfelsaftschorle gut bedient.
Mit seiner Rückseite grenzt die Stadtalm an einer Wehranlage an, welche die Bürgerschaft aus vier Türmen und einer dicken Mauer errichtete. Sie sollte den Mönchsberg an seiner schmalsten Stelle vor möglichen Angriffen schützen. Im Zusammenhang mit der Anlage wurde 1488 außerdem eine Wachmannschaft genannt, welche der früheste Beleg der Salzburger Bürgergarde ist, die bis 1816 bestand.
Von der Mauer sind es noch 350 Meter zum Museum der Moderne Salzburg. Wer will, bekommt auch dort etwas zu Trinken und Essen. Die Plätze an den arg niedrigen Tischen machen auf uns aber keinen so einladenden Eindruck. Zumindest sieht es nicht grade bequem aus, wie sich die Gäste im unteren Außenbereich des Museumscafés zu ihren Tellern hinab bücken müssen.
Im Museumsgebäude gibt es einen Lift, der hinunter zur Hofstallgasse führt. Wenige Meter vom Ausgang entfernt, kommen wir (nach rechts) zur Bürgerspitalskirche St. Blasius. Sie ersetzte die im Jahr 1185 zu Ehren ihres Schutzpatrons erbaute Kapelle und zählt zu den schönsten Kirchen in Salzburg. Der zwischen 1327 und 1330 erstellte, dreischiffige Kirchenbau mit Kreuzrippengewölbe ist in seinen Grundzügen bis heute erhalten. Erst später, wohl im 15. Jahrhundert, kam die über die halbe Länge des Innenraums reichende Empore hinzu. Dadurch entstand eine Doppelkirche mit zeitweise acht Altären. Vom Kirchenraum abgetrennt, ist sie heute als Gotischer Saal bekannt.
Ein Stück weiter Richtung Getreidegasse kommen wir zur barocken Pferdeschwemme. Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert und zeigt Pferdefresken von Josef Ebner sowie, in der Mitte der Tränke, die Skulptur eines Rossebändigers von Bernhard Michael Mandl. Auch wenn der Eingang zur Pferdeschwemme immer noch pferdefreundlich angelegt ist, werden hier natürlich keine Pferde mehr ins Wasser geführt und gewaschen. Bei den Kutschenfahrten ist die Pferdeschwemme jedoch immer noch Teil des Pflichtprogramms.