Vom Turm fahren wir weiter zur Costa Rei, der Königsküste von Sardinien. Das heißt, erstmal zurück zur Hauptstraße und gleich die nächste wieder nach links Richtung Meer. Waren die Straßen bis hier immer recht gut, müssen wir nun über schmierige Pisten und Schotterwege fahren.
Etwa zwei bis drei Kilometer nach der Abfahrt zum Capo Ferrato überqueren wir den Rio Corre Pruna. Wieder beginnt es zu regnen. Ob es den Reiher stört, der einsam nach Fischen sucht? Wir wissen es nicht.
Als wir schließlich einen Pinienwald und den Strand am Capo Ferrato erreichen, schüttet es wie aus Eimern. Nein, Badewetter ist dies hier ganz sicher nicht. Was eigentlich schade ist, denn den Strand und das Meer müssten wir uns mit niemanden teilen.
So aber bleibt sogar Annette im Auto sitzen und winkt mir nur zu, als ich mich beeile, die obligatorischen Erinnerungsfotos zu schießen. Auch wenn es auf den Bildern nicht so gut rüber kommt: Sauwetter!!!
Vom Kap wollen wir eigentlich durch die nahe Feriensiedlung weiter zur Königsküste fahren. Leider aber hat irgendwer ein Schild auf die Straße gestellt, was die Durchfahrt verbietet. So müssen wir das ganze Stück wieder zurück und einen Riesenumweg fahren, um auf die andere Seite des Kaps zu kommen. Nach einer guten halben Stunde sind wir schließlich drei bis maximal vier Kilometer (wenn überhaupt) weiter im Süden.
Als der Regen etwas nachlässt, erreichen wir Monte Nai, beziehungsweise den gleichnamigen Ort am Fuße des Berges. Große Hotelanlagen und die gut ausgebaute Straße geben klar zu erkennen, dass hier im Sommer recht viel los ist.
Sicherlich zurecht, denn selbst das trübe Wetter kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der feine Sandstrand hier - zumindest bei Sonne - wunderschön ist. Und selbst unter den Gewitterwolken leuchtet das Meer im klaren Türkis.
Wir aber haben nie daran gedacht, aus unserem Herbsttrip einen Badeurlaub zu machen, sondern sind auf der Suche nach einem offenen Restaurant. Das finden wir auch. Genauer: die Pizzeria mit dem passenden Namen Restaurante Pizzeria Monte Nai.
Na, da weiß doch jeder, wo man ist, und was es gibt. Das Innere sieht ansprechend aus. Andere Gäste sehen wir zwar nur wenige und die überdachte Terrasse ist geschlossen, aber immerhin bringt uns der Kellner dafür schon bald die Karte.
Sorgen, etwas zu bestellen, was es grade nicht gibt, muss man sich hier keine machen. Denn leider kocht hier die Mikrowelle. Und noch ein Leider obendrauf: meine Lasagne wird nur lauwarm serviert und ist stellenweise sogar recht kalt. Nachdem ich dies nach etwa der Hälfte reklamiere, stellt sie der Kellner nochmals kurz in die Mikrowelle.
Danach ist sie zwar warm. Leider kann dies aber nicht ändern, dass ich im Monte Nai die schlechteste Lasagne bekomme, die ich je gegessen habe. Dafür kostet dieses hier kleine Gericht jedoch soviel wie wir tags zuvor in Muravera für ein richtig gutes und reichhaltiges Essen gezahlt haben.