Zwischen den vielen »alten Steinen« bringt uns eine Wanderung durch die Natur entlang der Steilklippen von Yesnaby eine schöne Abwechslung. Die Klippen sind bei den Touristen bisher wenig bekannt, sodass wir nur wenige Einheimische treffen, die hier ihre Hunde ausführen. Wir parken am Ende der Straße bei den Resten alter Betonbauten.
Sie zeugen von einer militärischen Abwehrstellung während des Zweiten Weltkrieges, die auf den Klippen angelegt wurde. Hier stehen auch einige Hinweisschilder, die uns über die Geschichte und Natur von Yesnaby informieren. Demnach bilden die Klippen von Yesnaby einen der spektakulärsten Küstenabschnitte von Schottland – mal wieder!
Eindrücke von Orkney mit Aufnahmen der Steine von Stenness, dem Ring of Brodgar und den Steilklippen von Yesnaby.
Wir lassen die alten Betonbunker hinter uns und folgen dem Pfad entlang der Klippen in Richtung Yesnaby Castle. Tatsächlich eröffnet uns der Weg einige wirklich schöne Blicke auf die steil abfallenden Felsen ins Meer. Lange Zeit wurde am Point of Qui Ayre Fels für Mahlsteine abgebaut. Hier befand sich die einzige Stelle auf Orkney, wo der Fels hart genug für Mahlsteine war. 1755 löste ein Erdbeben in der Nähe von Portugal einen Tsunami aus, welcher die Steilküste erreichte. Er fegte Werkzeuge und halbfertige Mahlsteine einfach weg. Ein Schäfer entdeckte die Riesenwelle und warnte die Arbeiter im Steinbruch gerade noch rechtzeitig. Andernfalls hätte die Welle auch sie einfach weggespült. Der Steinbruch blieb bis zum Zweiten Weltkrieg in Betrieb. Heute nutzen Kletterer die steil abfallende, aber durch den Felsabbau glatte Wand für ihr Hobby.
Während die bisherigen Steilküsten, die wir besuchten, wenig Zugänge zum Meer hatten, hebt und senkt sich die Küste bei Yesnaby an mehreren Stellen bis zum Wasser. So ist es an einigen Stellen möglich, in Buchten bis zum Meer zu laufen. Den spektakulärsten Teil der Küste erreichen wir beim Yesnaby Castle. Ein Einschnitt in die Klippen bietet vielen Seevögeln geschützte Brutplätze und uns schöne Ausblicke. Eine Felsnadel, die das Castle darstellt, steht für uns unerreichbar im Meer.
Man muss ja nicht überall rauf klettern. So erfreuen wir uns an den Wasserläufen, über die wir rüber springen müssen und an der schönen Landschaft, die hier schon arg an die Shetlandinseln erinnert. Inzwischen blühen schon einige Grasnelken und bilden bunte Farbtupfer zwischen dem Gras. Im Juni oder Juli bieten diese hier sicherlich ein herrliches Blütenmeer, der diese kurze Wanderung zu einem dann noch schöneren Erlebnis macht.
Die Anfahrt erfolgt ab Kirkwall über die A965 bzw. über Finstown bis Stennes. Südlich und westlich am Loch of Stennes vorbeifahren und vor Stromess rechts auf die A967 wechseln. Auf dieser geht es bis zum nordwestlichen Ende vom Loch of Steness, wo wir links erst auf die B9065, dann erneut links auf die Yesnaby Road abbiegen, der wir bis zum Ende oberhalb der Steilküste folgen.
Ausgangspunkt | Wanderparkplatz am Ende der Yesnaby Road |
Koordinaten | N 59.0249, E 3.35890 |
Gehzeit | gut eine Stunde |
Distanz | 3,3 km für Hin- und Rückweg |
Anstiege | knapp 100 HM |
Grad | T2, Vorsicht bei den Klippen |
Einkehr | auf der Strecke keine |
GPS-Daten | Wanderung Klippen Yesnaby gpx |
KML-Daten | Wanderung Klippen Yesnaby kml |