Warum sonniges Wetter auf den Shetlandinseln unbedingt genutzt werden will, zeigt sich im Laufe des Tages. Nachdem zunächst noch harmlose Wolken aufziehen, wird es gegen Abend ungemütlich und windig. Dennoch brechen wir am späten Nachmittag wieder auf und erreichen fünf Gehminuten von unserem Guest House entfernt die Nordsee. Hier bietet sich ein kurzer Spaziergang entlang des Küstenweges von Lerwick an. Wir hoffen natürlich, ein paar Robben zu erblicken.
Tatsächlich dauert es nicht lange, bis uns eine Kegelrobbe beobachtet. Tourist watching also – das passt ja. Aber zum auf der faulen Haut liegen ist der Wellengang zu hoch, weshalb sich die Tiere alle im Wasser aufhalten. Auf dem weiteren Weg beginnt es zu regnen. Und wie es sich für einen Nordseeregen gehört, kommt uns dieser eher waagerecht entgegen. Selbst wer einen Schirm bei sich trägt und diesen gegen den Wind halten kann, wird nass. Während die Robben Schutz im Nassen suchen, treibt uns der Regen zurück ins Trockene.
Eindrücke unseres Roadtrips durch Schottland, den Shetlandinseln und Orkney.
Das Café Fjarå gegenüber dem Tesco-Supermarkt bzw. direkt am Küstenweg ist unsere Rettung. Auch wenn die Küche erst eine halbe Stunde nach unserem Eintreffen öffnet, können wir uns mit Blick auf die vorbei schwimmenden Robben bei einem Latte Macchiato erst einmal aufwärmen.
Zum Glück trifft die Köchin kurz nach uns im Café Fjarå ein und öffnet die Küche früher als erwartet. Perfekt! Während tagsüber kleine Snacks und leckere Kuchen zu Kaffee und Tee angeboten werden, wandelt sich das Café ab fünf Uhr zu einem Restaurant mit zwar kleiner Karte, aber einer guten Weinauswahl.
Gemütliche Einkehr im Café Fjarå
Für den ersten Abend auf den Shetlandinseln gönnen wir uns zwei Fjarå Burger. Diese werden ansprechend serviert und schmecken richtig gut. Dazu ein paar Oliven zum Naschen und wir sind rundum zufrieden. Einzig die Sicht aufs Meer ist hin und wieder ganz schön trübe, da der Regen gegen die Panoramascheiben klatscht – große Scheibenwischer wären hier eine tolle Sache. Gut, wenn man da im Warmen sitzt.
So verbringen wir einen netten und gemütlichen Abend an der rauen Küste, eh wir dann doch den Rückweg antreten. Dank eines nunmehr richtig ekligen Schauers bringen wir diesen in Rekordzeit hinter uns. Leicht nass, aber mit dem guten Gefühl, schon Einiges von der Insel gesehen zu haben, kommen wir schließlich wieder im nun kuschelig warmen Breiview Guest House an.
Das Breiview Guest House ist ein B&B in der südwestlichen Siedlung von der Inselhauptstadt Lerwick. Es ist von der Hauptstraße gut ausgeschildert und somit leicht zu finden. Neben dem Haus gibt es genügend Parkplätze auf dem Grundstück, womit unser Auto auch nachts gut aufgehoben ist. Kaum angekommen werden wir von Dieter empfangen und – juhu! – wir können Deutsch reden. Dadurch ist die Unterhaltung leicht und flüssig, können wir uns die Übersetzung für Rita sparen und sind die Zimmer bald bezogen.
Neben den allgemeinen Hinweisen gibt uns Dieter zudem mehrere Tipps, wo wir zu Abend essen oder einkaufen gehen können. So ist es nur ein kurzer Spaziergang zu einem Tesco Store, der sieben Tage die Woche bis in den späten Abend geöffnet ist. Gleich gegenüber vom Laden befindet sich das kleine Café Fjarå direkt am Meer. Damit wissen wir auch schon, wo wir den ersten Abend auf den Shetlandinseln ausklingen lassen werden.
Unser Zimmer befindet sich im Untergeschoss. Es ist gemütlich eingerichtet, sauber und wir haben Wi-Fi. Die Aussicht von den Zimmern im Untergeschoss geht über den Garten auf das Nachbargebäude. Ein weitaus schöneren Ausblick haben wir vom gemeinsamen Wohnzimmer, an das der Frühstücksraum angrenzt.
Über eine große Fensterfront bietet er uns eine Sicht über den Meeresarm östlich von Lerwick zur Insel Bressay. Am Morgen können wir beobachten, wie sich die Fähre langsam dem Hafen von Lerwick nähert. Für uns ist es richtig schön, die Fähre auch mal von dieser Perspektive aus zu sehen.
Mit viel Gastlichkeit sorgen Dieter und Christine, dass wir uns in Breiview Guest House wohl fühlen. Auch sie genießen die morgendliche Unterhaltung beim Frühstück und interessieren sich für unsere bereits gesehenen und noch anstehenden Ziele. Zudem geben sie gerne Ausflugstipps, worüber wir ganz froh sind. So hat uns zu Hause natürlich niemand gesagt, dass es auf der Insel Yell weniger zu sehen gibt als auf der Insel Unst.
Neben den Tipps ist auch das Frühstück perfekt. Bekommen wir die ersten beiden Tage noch das typische britische Eier-Speck-Frühstück, so besorgt uns Dieter auf Nachfrage für den letzten Morgen leckere Wurst und Käse. Ergänzt wird das Frühstück durch ein Müsli- und Früchtebüfett, sodass wir satt in den Tag starten können.