Burg Teck und der Breitenstein

Im Stammland der Zähringer

Die Wanderung ab Bissingen führt uns durch den alten Hauptbesitz der Zähringer. Nach der Verschiebung ihres Machtbereichs überließen sie die Burg Teck einer Seitenlinie, die sich fortan Grafen von Teck nannte. Der zweite Teil der Runde führt über die Ruine Rauber zum Breitenstein, einer beeindruckenden Felskanzel.

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Steil bergan auf das Hörnle

Ab dem Wanderparkplatz Am See laufen wir am Bissinger See vorbei zur Vorderen Straße. Dort biegen wir erst links auf die Teckstraße, dann rechts in die Heerstraße ab und folgen der Markierung blaues Dreieck an den Ortsrand. Weiter geradeaus geht die Heerstraße in einen Landwirtschaftsweg über und wandern wir an malerischen Obstwiesen vorbei. Ab dem Ende eines Gehölzstreifens folgen wir dem Weg durch die Rechtskurve. Nachdem ein zweiter, von Bissingen kommender Wanderweg auf unseren trifft, wechseln wir mit dem blauen Dreieck links auf den steil ansteigenden Pfad. Oberhalb der Jubiläumslinde orientieren wir uns links, passieren das Hörnle und gelangen schließlich zum Wanderparkplatz Hörnle.

Über den Rosswasen und das Sibyllenloch ...

Ab dem von Owen mit dem Auto erreichbaren Parkplatz führt uns das obere Ende der K 1249 an weiteren Stellplätzen und einem weitläufigen Grillplatz vorbei in den Wald. Auf bequem zu laufendem Forstweg bleiben wir dem blauen Dreieck bis zum Wegweiser Rosswasen Nord treu. Dort treffen wir auf den Albsteig (HW 1) und folgen dem roten Dreieck weiter bergan über den Rosswasen bis zum Wegweiser unterhalb der Teck. Die Burgruine selbst befindet sich abseits vom Hauptwanderweg. Zudem lohnt sich ein Abstecher zum Sibyllenloch. Sie befindet sich unterhalb des Aussichtsturms der Burg und ist Fundort eiszeitlicher Tierskelette, darunter Höhlenlöwen, Mammuts und Nashörner.

Das Sibyllenloch ist eine Höhle unter der Burg Teck.

... auf die Burg Teck

Anschließend kehren wir zurück zur Burgzufahrt und gelangen durch das Tor in die Burg Teck. Ihre Anfänge reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück, als die Zähringer hier eine erste Schutzburg bauten. Nachdem die Burg Teck im Jahr 1304 je zur Hälfte an die Habsburger und die Württemberger verkauft wurde, fiel sie 1525 dem Bauernkrieg zum Opfer. 1864 übernahm der Kirchheimer Verschönerungsverein die Burgruine. Der weit sichtbare Aussichtsturm entstand 1889 auf dem Fundament des früheren Bergfrieds. Zu seinem Fuß lädt die Gaststätte des Wanderheims Burg Teck zum Verweilen und Genießen ein.

Gelber Fels und Ruine Rauber

Nach dem Burgbesuch kehren wir zum letzten Wegweiser zurück. Weiter geht es mit dem HW 1 immer Richtung Breitenstein. Der bestens markierte Weg führt uns durch den Wald auf den Gelben Fels. Auf dem bei Kletterfreunden beliebten Felsen öffnet sich die Sicht über das Lenninger Lautertal. Weiter geht es mit dem roten Dreieck durch den Wald zum Sattelbogen und ab dort auf leicht abschüssigen Pfaden zur Ruine Rauber. Der Pfad passiert die Burganlage zunächst unterhalb, um uns dann auf die Höhe zu führen.

Rechts ermöglicht dort eine Holzbrücke den Zugang in die Burgruine. Anschließend folgen wir dem HW 1 weiter in östlicher Richtung an einen Grillplatz vorbei bis zu einem kleinen Friedhof. Dort halten wir uns links, sodass wir im Wald die Rauberweidhöhle passieren. Bei Nässe kann dieser Abschnitt glitschig werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auf den Weg zum Freizeitheim Diepoldsburg wechseln und anschließend links abbiegen. Beim Parkplatz Diepoldsburg treffen beide Varianten wieder zusammen.

Der Breitenstein - auf dem Bissinger Hausberg

Ab dem Parkplatz führt uns der Albsteig durch den Wald sowie über die K 1250 (nach links versetzt) zum Gedenkstein Drei unbekannter Soldaten. Wenige Minuten weiter lohnt es sich, auf dem Breitenstein innezuhalten und den Blick in Ruhe über die Landschaft schweifen zu lassen. Anschießend wechseln wir beim Wegweiser am nördlichen Ende des Breitensteins links auf den mit blauem Dreieck ausgewiesenen Wanderweg. Vorbei am Rennsteigbrünnele erfolgt der Abstieg nach Bissingen durch den Wald und über die K 1250 an den Haubach. Wo unser Weg in einen anderen mündet, finden wir rechts zurück nach Bissingen.

Herzöge ohne Herzogtum

Die Zähringer sind bekannt als Bauherren von Burgen und Kirchen und mit Herzog Berthold V. sogar als Kandidat für den Königsthron. Was den Verwandten der Staufer scheinbar fehlte, war ein bedeutendes Herrschaftsgebiet. So bezeichnete Bischof Otto von Freising, Geschichtsschreiber des 12. Jahrhunderts, die Zähringer als »Herzöge ohne Herzogtum«. Tatsächlich blieb ihnen das von Kaiser Heinrich III. versprochene Herzogtum Schwaben verwehrt. Als Ersatz wurden ihnen im Jahr 1057 das Herzogtum Kärnten und die Markgrafschaft Verona zugesprochen

Ihre hoheitlichen Rechte konnten sie dort jedoch nicht ausüben. Ende des 11. Jahrhunderts durften sie als erneuten Ersatz das Herzogtum Zähringen gründen. Dieses bestand aus den eigenen Gütern und verschiedenen Reichslehen, weshalb es ihre Zeitgenossen als ein Herzogtum zweiter Klasse betrachteten. 1127 erhielten sie außerdem das Rektorat über Burgund – ein eigens für die Zähringer geschaffener Titel. Fortan versuchten sie, ihre angestammten Besitzungen auszubauen sowie zugleich die Rektoratswürde über Burgund als ein reguläres Herzogtum erscheinen zu lassen.

Auch wenn ihnen ein zusammenhängendes Territorium bis zuletzt verwehrt blieb, erreichten sie im heutigen Südwestdeutschland und in der Schweiz eine bedeutende Machtstellung. Begünstigt wurde diese durch den Silberbergbau im Schwarzwald. Mit dem Umzug Bertolds II. In den Breisgau verschob sich ihr Einflussbereich nach Westen. 1093 löste schließlich das von Bertold II. gegründete Benediktinerkloster St. Peter die Stammburg bei Weilheim an der Teck als Grablege der Familie ab. 1218 starb mit Bertholds V. die Hauptlinie der Adelsfamilie aus.

Städtebauer par excellence

Bis heute großes Ansehen erworben haben die Zähringer durch die aktive Siedlungspolitik in ihrem Machtbereich. Mit Bern, Burgdorf, Fribourg, Murten, Rheinfelden und Thun in der Schweiz sowie Bräunlingen, Freiburg im Breisgau, Neuenburg, St. Peter, Villingen und Weilheim an der Teck haben sie etliche, bis heute bedeutende Städte gegründet. Neben politischen und wirtschaftlichen Aspekten zeichneten sich diese durch ein einheitliches Recht und einer großen Freiheit für die Bürger aus. Dazu zählte die freie Pfarrerwahl und die Befreiung vom Hofstättenzins, einer feudalen Abgabe an den Stadtherrn. Die oben genannten zwölf Städte bilden heute die Zähringerstädte.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zur Wanderung

Anfahrt mit dem Auto: Von der A 8 Stuttgart – Ulm bei Ausfahrt 57 Kirchheim unter Teck auf die B 465 abfahren und der Beschilderung nach Bissingen folgen. Die Zufahrt zum Parkplatz erfolgt über die Vordere Straße und Seestraße.
Anfahrt mit Bus & Bahn: Ab dem Bahnhof/ZOB Kirchheim unter Teck bestehen einige Verbindungen zur Bushaltestelle See, Bissingen an der Teck.
Tourencharakter: Die Runde erfordert etwas Kondition am Berg und Trittsicherheit. Im oberen Bereich stehen mehrere Pfade an, die zum Teil abschüssig sind und bei Nässe schnell rutschig werden.

AusgangspunktWanderparkplatz Am See (430 m)
KoordinatenN 48.5947, E 9.4917 (Wanderparkplatz)
Gehzeit4-4.30 Stunden
Distanz12,5 km
Anstiege600 HM
GradT3
EinkehrBurg Teck, Mi-Sa ab 10 Uhr
GPS-DatenWanderung Burg Teck und Breitenstein gpx
KML-DatenWanderung Burg Teck und Breitenstein kml

Wanderkarte zur Burg Teck und den Breitenstein

Höhenprofil

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