Wanderung im Donaufelsengarten mit Ruine Dietfurt

Über das Teufelsloch auf den Rabenfelsen

Aussicht vom Teufelslochfelsen Aussicht vom Teufelslochfelsen

Diese Wanderung war für uns persönlich die erste Tour im Oberen Donautal. Was sollen wir sagen? Schon bei der Ankunft empfing uns eine Traumkulisse mit goldenen Herbstfarben, dem gewaltigen Kreuzfelsen hoch über der Donau und Schwänen auf dem Wasser. Was folgte, war eine landschaftliche Liebeserklärung. Vorbei an der Ruine Dietfurt, wandern wir über das Teufelsloch auf den Rabenfelsen.

Über das Steigle zur Ruine Dietfurt

Bereits beim Parkplatz Gutenstein Donaubrücke können wir durchaus eine Weile verbringen, wenn wir den Blick über die hier meist träge fließende Donau hoch zum Kreuzfelsen schweifen lassen. Dann aber überqueren wir die Bahnlinie und biegen nach rund 200 Metern in die nächste Straße links ein. Auf dem ersten Abschnitt führt uns die rote Gabel über das bewaldete Steigle nach Dietfurt. Hier schon passieren wir im Wald einen Aussichtspunkt mit Blick auf die Donau.

Anschließend halten wir uns bei der Verzweigung erst rechts, beim Wegweiser Steigle links und dann jeweils rechts. So wie wir den Wald wieder verlassen, thront vor uns auf einer steilen Felskante die Ruine Dietfurt. Sie befindet sich auf dem Gelände der Bergwacht Sigmaringen und kann in Begleitung von Bergwachtangehörigen begangen werden. Die aus drei Kammern bestehende Höhle unter der Burg ist ein bedeutender archäologischer Fundort.

Intermezzo mit Verbesserungspotenzial

Ab Dietfurt folgen wir der Markierung rote Raute auf der Burgstraße über die Donau. Zwischen dem Parkplatz und der Bushaltestelle jenseits der Bahnlinie ist leider nur wenig Platz, sodass wir ein Stück entlang der Straße laufen müssen. Nachdem wir die Bahnlinie und auch die Landstraße überquert haben, halten wir uns rechts. Gut 100 Meter weiter ist dieser Bereich geschafft und zweigt der Wanderweg beim Wegweiser L277 links auf einen Pfad zum Teufelsloch ab. Wo dieser weiter oben bei »Kohlacker« endet, wechseln wir links auf den HW 2.

Beim Teufelslochfelsen

Immer noch bergan, aber auf bequem zu gehendem Terrain, folgen wir dem Hauptwanderweg sowie auch dem Donaufelsengarten, einen der Donaufelsenläufe, über den Gutensteiner Berg zum Rastplatz bei der Teufelslochhütte. Ab dort trennen uns nur noch wenige Schritte vom Teufelslochfelsen, wo sich uns eine atemberaubende Aussicht über die tief unter uns liegende Donau und eine malerische Flussschleife öffnet.

Unter uns befinden sich zwei nicht zugängliche Höhlen, davon eine mit Tropfsteinen. Auch hier wurden bei Ausgrabungen Funde freigelegt, die auf eine Besiedlung spätestens ab der Mittelsteinzeit schließen lassen. Weiter geht es mit dem roten Dreieck des Alb-Südrand-Wegs bis zum Wanderparkplatz Hofstättle. Links wären es nur wenige Schritte am Kanuverleih vorbei zum Parkplatz Gutenstein Donaubrücke.

Vom Kreuzfelsen zur Burghalde

Für den zweiten Teil der Runde geht es jenseits der Straße mit dem Donaufelsengarten wieder steil bergan auf den Kreuzfelsen. Über die Donau hinweg liegt uns hier Gutenstein zu Füßen. Auch sind Teile der benachbarten Steilfelsen von der Felskanzel aus gut einzusehen. Als Nächstes führt uns der Donaufelsenlauf am Aussichtspunkt über der Burghalde vorbei auf die Burghalde. Dieser Vorsprung ist leichter zugänglich, bietet dafür aber keinen so spektakulären Blick in die Tiefe. Unter uns, von hier jedoch nicht zu sehen, befindet sich die auch als Burgfelden bekannte Ruine der Burg Altgutenstein. Von der im 13. Jahrhundert erstmals erwähnten Burg sind noch geringe Reste vor allem des Wohnturms erhalten. Wer diese besichtigen möchte, findet östlich der Burg einen Parkplatz an der L 277.

Der Rabenfelsen - Eine Aussicht für Schwindelfreie

Zurück auf dem HW 2, führt uns dieser durch den Wald zu einem Kohlacker bei Feldstätt sowie über die Wegweiser Feldstättweg und Am Eichbühl. Auf den nächsten Metern öffnet sich die Sicht wieder, erst nach Westen über die Donau, dann nach Norden auf die Felswand des Rabenfelsen. Von dieser Seite aus scheint der Felsen für Wanderer unbezwingbar. Nach mehreren Kurven werden wir jedoch von der leicht zugänglichen Ostseite auf den Rabenfelsen geleitet. Die Überraschung erwartet uns am Ende des Pfads: wie eine niedrige Mauer ragt der Kamm des Felsens aus dem Waldboden und bietet denen, die schwindelfrei und mutig sind, sogar die Möglichkeit, Platz zu nehmen. Ansonsten wird allgemein empfohlen, vom Rand des Felsens einen gebührenden Abstand einzuhalten.

Rückweg über Thiergarten

Anschließend folgen wir dem HW 2 an einen weiteren spektakulären Aussichtspunkt vorbei zum Wegweiser Über dem Bröller und ab dort hinunter nach Thiergarten. Auf den letzten Metern zu dem Ort erfolgt eine zweite kurze Passage entlang der Landstraße. Wo der HW 2 in Thiergarten rechts abbiegt und Kurs auf die Ruine Falkenstein nimmt, biegen wir links nach Gutenstein ab.

Somit überqueren wir die Donau und lassen den ersten Weg rechts aus. Nur einen Katzensprung weiter biegen wir auf den schmaleren Weg ein und folgen der roten Gabel auf wechselnden Wegen, doch stets nahe der Donau zurück nach Gutenstein zum Schloss Gutenstein und ab dort durch den Schlossweg sowie die Linden- und Hohenbergstraße zurück zum Parkplatz Gutenstein Donaubrücke.

Der Rabenfelsen im Donaufelsengarten

Die Burgruine Dietfurt und die Neutempler

Der Name Dietfurt weist auf eine sehr frühe Besiedlung dieser Gegend hin. Das altdeutsche »Diet« heißt Volk, als Furt wird eine flache Stelle in einem Fluss bezeichnet. Die erste Erwähnung einer Burg Dietfurt stammt aus dem Jahr 1095. 1593 wird die Burg als Ruine bezeichnet. Danach blieb die Burg weitgehend sich selbst überlassen, womit die Ruine Dietfurt weiter verfiel.

1927 gelangte sie schließlich in den Besitz des Neutemplerordens und war dessen wichtigste deutsche Niederlassung. Der Orden, der auch rassistische, antisemitische und frauenfeindliche Ansichten vertrat, baute die zweite Halle der Höhle zu einer Kultstätte aus. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gingen die Aktivitäten der Neutempler zurück. 1964 übernahm die DRK-Bergwachtbereitschaft das gesamte Areal.

Der Rabenfelsen

Der Ursprung des Felsens wird auf ein jurazeitliches Riff zurückgeführt, welches von Kieselschwämmen gebildet wurde. Nachdem die Schwämme erst zusammengewachsen waren und später abstarben, füllte kalkhaltiges Wasser die Hohlräume. In der Folge verhärtete sich der Riffkalk und wurde von Sedimenten bedeckt. Schließlich legte die Urdonau die über zig Millionen Jahre entstandene Felsformation wieder frei und schuf einen der spektakulärsten Ausblicke über das Obere Donautal.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zur Wanderung

Anfahrt mit dem Auto: Die Anfahrt erfolgt über die B 313 oder B 463 bis Sigmaringen, dort zur L 277 abfahren, anschließend der Landstraße über Dietfurt nach Gutenstein folgen. Der Parkplatz befindet sich zwischen Donau und Bahnlinie.
Anfahrt mit Bus & Bahn: Ab dem Bahnhof Sigmaringen bestehen Busverbindungen zur Haltestelle Gutenstein Langenharter Straße.
Tourencharakter: Der Aufstieg von Dietfurt zur Teufelsloch-Hütte erfordert Kondition am Berg, ansonsten verteilen sich die Höhenmeter recht gut. Wer beim Parkplatz Hofstättle aus der Runde aussteigt, kann diese deutlich entschärfen. Vorsicht beim Zugang auf die Aussichtsfelsen!

AusgangspunktParkplatz Gutenstein Donaubrücke (586 m)
KoordinatenN 48.0786, E 9.1198 (Parkplatz)
Gehzeit4.30 - 5.30 Stunden (reine Gehzeit)
Distanz14 km
Anstiege500 HM
Grad, AnforderungenT3 - teilweise gefährliche Passagen
EinkehrGastronomie in Dietfurt und Gutenstein
GPS-DatenWanderung Donaufelsengarten gpx
KML-DatenWanderung Donaufelsengarten kml​​

Wanderkarte zur Wanderung im Donaufelsengarten

Höhenprofil

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