Wanderung zum Dreifürstenstein der Schwäbischen Alb

Variante von der Salmendinger Kapelle auf dem Kornbühl

Aussicht vom Dreifürstenstein Aussicht vom Dreifürstenstein

Klassische Wanderungen führen von Westen auf den Dreifürstenstein. Wer dies so macht, muss zunächst dem Albtrauf hinaufsteigen. Durch den Start bei der Salmendinger Kapelle am Kornbühl befinden wir uns bereits auf der Albfläche. Der Dreifürstenstein wird dadurch auch bei geringer Kondition am Berg erreichbar.

Drei Kreuze an der Salmendinger Kapelle

Ab der nördlichen Zufahrt zum Wanderparkplatz Kornbühl nutzen wir auf den ersten Metern links den Fahrweg bis zum Kornbühl-Rundweg. Wer sich nicht gleich zu Beginn der Runde einen Kraftakt zumuten, kann rechts auf den Rundweg abbiegen. In dem Fall spart er 80 Höhenmeter. Alle anderen laufen geradeaus und nehmen den Schotterweg hoch zur Salmendinger Kapelle. Im oberen Bereich des Aufstiegs passieren wir den Standort der ehemaligen Hütte der Kornbühlklausner. Ihre Aufgabe war es, sich um die Kapelle zu kümmern und ankommende Wallfahrer zu empfangen.

Die Kapelle selbst ist der Heiligen Anna geweiht. Wann sie errichtet wurde, liegt im Dunkeln. Urkundlich erstmals erwähnt wurde sie in einer öffentlichen Spendenbekundung im Jahr 1507. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass es bei der Spende nicht um den Bau der Kapelle ging. Die drei Kreuze vor der Kapelle symbolisieren die Kreuzigungsgruppe auf dem Kalvarienberg. Der Kreuzweg hoch auf den Kornbühl entstand 1886. Nachdem 1954 und 1973 zweimal in die Kapelle eingebrochen und dabei unter anderem die Madonnenfigur vom Kornbühl entwendet wurde, entfernte man die verbliebenen Originale.

Auf der Albhochfläche

Nach dem Abstecher auf den Kornbühl kehren wir auf demselben Weg zum Kornbühl-Rundweg zurück, dem wir auf die Nordseite des Hügels folgen. Dort wenden wir der Kapelle den Rücken zu und biegen bei der nächsten Kreuzung links auf den mit roter liegender Gabel markierten Fahrweg ab. Dieser führt uns über die Felder sowie an einem Christuskreuz vorbei zum Wanderparkplatz Schluchten. Nach einer Passage am Waldrand geht es nochmals über die offene Fläche sowie an einem Einzelbaum samt Rastbank vorbei, eh wir in den Wald eintauchen. Wenige Minuten weiter teilt sich unsere Runde beim Wegweiser Oberer Schömberg.

Achtertour am Dreifürstenstein

Beim Hinweg zum Dreifürstenstein orientieren wir uns links und treffen nahe dem Albtrauf auf den mit roten Dreieck gekennzeichneten Albsteig bzw. HW 1. Rund anderthalb Kilometer weiter geben die Bäume die Sicht über das Starzeltal und Boll zur Burg Hohenzollern frei und haben wir den Dreifürstenstein erreicht. Vor Ort laden ein Grillplatz sowie mehrere Bänke rund um der Schutzhütte zum Verweilen ein. Anschließend bleiben wir noch auf dem Albsteig bis zum Wegweiser Hirschkopf West. Geradeaus weiter ginge es als Nächstes zum Bergrutsch am Hirschkopf vom 12. April 1983. Wir indes biegen beim Wegweiser rechts sowie einen Katzensprung weiter erneut rechts in Richtung Kornbühl ab. Damit folgen wir nun wieder der roten Gabel zurück zum Wegweiser Oberer Schömberg.

Aussicht vom Dreifürstenstein entlang dem Albtrauf zum Jusi

Der Rückweg zum Kornbühl

Wo wir unseren Hinweg treffen, wechseln wir abermals links auf den HW 1, diesmal allerdings in die entgegengesetzte Richtung. Der angenehm zu wandernde Pfad verläuft nun immer nahe dem Albtrauf und führt uns mit dem Schild sowie dem Brunnengrat zu zwei schönen Aussichtspunkten mit freier Sicht auf die Hohenzollern. Beim Wegweiser Birklesberg Süd trennen sich die Wege: während der Albsteig weiter geradeaus nach Jungingen führt, biegen wir links nach Salmendingen ab. Mit der Markierung rote Gabel geht es damit in östlicher Richtung durch die Felder, dann nochmals durch das Waldstück an der Heufeldhütte vorbei. So wie wir wieder im Freien sind, wandern wir mit Blick auf den Kornbühl bis zu einem weiteren Parkplatz an der Kreisstraße, wechseln dann aber auf den Wiesenpfad, auf dem es unterhalb der Straße zurück zum Wanderparkplatz Kornbühl geht.

Ein historisches Dreiländereck am Dreifürstenstein

Der Dreifürstenstein ist ein im Jahr 1663 gesetzter dreikantiger Grenzstein am nordwestlichen Eck des Schömbergs. Der Bergvorsprung war ursprünglich als »Scharfes Eck« oder auch »Heuberger Kapf« bekannt. Im Lauf der Jahrhunderte breitete sich die Bezeichnung als Dreifürstenstein jedoch über den kompletten Bergvorsprung aus und gerieten die alten Namen in Vergessenheit. Die Bezeichnung als Dreifürstenstein bezieht sich dabei auf ein historisches Dreiländereck der Fürsten von Fürstenberg mit der Gemarkung Salmendingen, der Fürsten von Hohenzollern-Hechingen mit Beuren und der Herzöge von Württemberg mit Mössingen.

Auf Betreiben des französischen Kaisers Napoleon Bonaparte fiel Salmendingen im Jahr 1806 zunächst an das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen, ging jedoch bereits 1850 zusammen mit Hohenzollern-Hechingen an das Königreich Preußen über. Somit grenzten hier mit dem 1805/06 entstandenen Königreich Württemberg und dem Königreich Preußen noch zwei Herrschaftsgebiete aneinander. Heute treffen der Zollernalbkreis und der Landkreise Tübingen mit den Gemarkungen Burladingen-Salmendingen und Hechingen-Beuren bzw. Mössingen am Dreifürstenstein aufeinander. Für den Kreis Tübingen bildet die Landmarke zugleich den mit 854 m höchsten Punkt.

Die Sage vom Dreifürstentreffen

Laut einer Legende sollen sich beim Dreifürstenstein drei Fürsten persönlich getroffen haben. Dazu soll ein runder, aus Sandstein gefertigter Tisch so auf dem Dreiländereck postiert worden sein, dass während der Zusammenkunft ein jeder auf seinem eigenen Territorium Platz nehmen und die Beratungen vom heimischen Boden aus führen konnte. Die Sage entstand jedoch erst während der deutschen Romantik zur Mitte des 19. Jahrhunderts, als hier nur noch zwei Herrschaften aneinander grenzten. So beschreibt der schwäbische Schriftsteller Gustav Schwab in seinem 1823 veröffentlichten »Albführer Die Neckarseite der Schwäbischen Alb« zwar einige Sagen, erwähnt jedoch weder einen Dreifürstenstein noch das vermeintliche Treffen.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zur Wanderung

Anfahrt mit dem Auto: Von der B 32 Hechingen – Gammertingen bei Killer oder Burladingen nach Ringingen abbiegen, dann weiter Richtung Salmendingen bis zum Parkplatz an der Kreisstraße.
Anfahrt mit Bus & Bahn: Es bestehen leider keine Bus- und Bahnanbindungen.
Tourencharakter: Bequem zu wandernde Tagestour auf Waldwegen und Pfaden sowie über landwirtschaftliche Wege. Der Kornbühl ist stark sonnenexponiert.

AusgangspunktParkplatz Kornbühl (775 m)
KoordinatenN 48.3493, E 9.0974 (Parkplatz)
Gehzeit5-6 Stunden (reine Gehzeit)
Distanz16,5 km
Anstiege300 HM
Grad, AnforderungenT3 - Bequem zu wandernde Tour, die etwas Ausdauer verlangt.
EinkehrAuf der Strecke keine, schöne Rastmöglichkeit
GPS-DatenWanderung Dreifürstenstein gpx
KML-DatenWanderung Dreifürstenstein kml​​​​​​​

Wanderkarte zur Tagestour Dreifürstenstein

Höhenprofil

Kommentare und Rückmeldungen

VG Wort