Als Geislinger Steige wird sowohl der alte Handelsweg vom Filstal auf die Schwäbische Alb als auch die Eisenbahnrampe zwischen Geislingen und Amstetten bezeichnet. Dem Bau der damals Ostbahn genannten Verbindung war ein Umdenken in der Verkehrsentwicklung im Königreich Württemberg vorangegangen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde zunächst die Planung und der Bau von Kanälen forciert, um den Neckar und die Donau mit dem Bodensee zu verbinden. Nach der Inbetriebnahme der ersten Bahnlinien in Europa setzte König Wilhelm I. eine Kommission ein, um den Nutzen von Eisenbahnen gegenüber Wasserstraßen abzuwägen. Als ein Ergebnis empfahl die Kommission 1834 den Bau der Eisenbahntrasse Stuttgart-Ulm.
Die Trassenführung erfolgte dabei durch die Täler von Rems, Kocher und Brenz. Im Jahr drauf mehrten sich Forderungen, daneben eine zweite Verbindung durch das Filstal zu führen. Pläne für diese Trassenführung arbeiteten Oberbaurat Georg von Bühler und der Generalmajor und Wasserbauingenieur Carl Christian von Seeger aus. Darin nannten sie den Albaufstieg jedoch als schier unlösbare Aufgabe. Im Vergleich dazu entfiel bei der konkurrierenden Remsbahn-Variante der Albaufstieg, sodass diese als realistischer eingestuft wurde. Allerdings war sie deutlich länger und nur bei einer teilweisen Trassenführung über bayerisches Gebiet möglich. Anders als heute war damals war eine Zusammenarbeit nicht selbstverständlich.