Wanderung zur Lauterquelle

Von Gomadingen zum Lauterursprung

Quelltopf der Großen Lauter

Die Große Lauter bildet zwischen ihrer Quelle in Offenhausen und ihrer Mündung in die Donau bei Lauterbach ein historisch bedeutsames Flusstal. Bei unserer Runde folgen wir zunächst dem Bachlauf, eh wir über den Aussichtsturm auf dem Sternberg zur Lauterquelle wandern.

Auftakt entlang der Lauter

Wer mit dem Zug nach Gomadingen anreist, läuft zunächst vor zum Bahnübergang der Hauptstraße. Auf der anderen Seite der Gleise nutzen wir auf dem ersten Abschnitt den Marbacher Gestütsradweg zum Parkplatz bei der Freizeitanlage von Gomadingen. Nebst einer Schutzhütte finden wir dort Grillmöglichkeiten, eine Liegewiese und sogar einen Weiher samt Floß.

An sonnigen Wochenenden wird das Gelände insbesondere von Familien dankbar angenommen. Entsprechend rasch füllt sich an solchen Tagen der Parkstreifen. Weiter geradeaus passieren wir bald eine erste Pferdekoppel, während sich links die Sicht über die Lauter auf eine Wacholderheide am Schömberg öffnet. Beim Bahnübergang wechseln wir rechts auf den Schwarzwald-Schwäbische Alb-Allgäu-Weg, kurz: HW 5.

Über das Lerchental auf den Sternberg

Gut 350 Meter weiter biegen wir mit dem Hauptwanderweg des Albvereins links ab und halten uns bei der folgenden Gabelung rechts. Damit geht es auf dem Viehmähdleswaldweg an mehreren länglichen Gebäuden vorbei bis zum Wegweiser Lerchental. Erneut rechts folgen wir der Beschilderung des HW 5 sowie auf diesem Abschnitt dem Themenweg »hochgesprudelt« auf den Sternberg. Nach wenigen Metern am Waldrand wechseln wir somit links auf den Pfad in den Wald, queren im weiteren Verlauf eine Wiese und biegen beim Wegweiser südöstlich vom Wanderheim Sternberg rechts zum Sternbergturm ab. Der 1953 fertiggestellte Aussichtsturm eröffnet uns eine Rundumsicht über die umliegenden Wälder zur Burgruine Hohenneuffen und zur Teck sowie in der Ferne über das Tal der Echaz hinweg zum Schloss Lichtenstein. Anschließend sind es noch 100 Meter zum Wanderheim Sternberg.

Abstieg übers Brünnele

Beim Wanderheim biegen wir mit der Markierung gelbes Dreieck rechts ab. Im Abstieg passieren wir einen ehemaligen Basaltbruch. Wo wir einen breiteren Weg kreuzen, setzt sich unser Pfad leicht nach rechts versetzt zum Brünnele fort. Die auf 810 m gelegene Quelle haben wir dem hier anstehenden Melilith-Basalt, einem vulkanischen Gestein, zu verdanken. Wer mag, kann ab dem Brünnele einen Abstecher zu einem 100 Meter entfernten Aussichtspunkt machen. Dieser wird von einem Felsen gebildet, der die benachbarten Bäume allerdings kaum überragt und deshalb nur sehr gedämpfte Erwartungen erfüllen wird. Weiter geht es mit dem gelben Dreieck über den Wegweiser nordwestlich Sternberg an den unteren Waldrand sowie über die Kreisstraße hinweg zur Offenhausener Allee.

Ein Gestütsmuseum und die Lauterquelle

Wir folgen der Straße an einigen mächtigen, als Naturdenkmal geschützten Linden vorbei bis zum Gestütsgasthof. Links geht es um das Gebäude herum zur Klosterkirche mit dem Gestütsmuseum. Ihr gegenüber lohnt der Klostergarten einen Besuch. Er wurde nach mittelalterlichem Vorbild angelegt. Auf den insgesamt 30 rechteckigen Beeten werden vor allem Pflanzen angebaut, welche die beiden Gelehrten Walahfried Strabo und Albertus Magnus in ihren im Jahr 827 bzw. 1258 verfassten Schriften erwähnten. Ab dem Klostergarten führt ein Fußweg zur Lauterquelle, wo mehrere Bänke zum Verweilen einladen.

Über der Lauter

Der spätere Rückweg erfolgt ab dem Gestütsgasthof am Wanderparkplatz Sternberg vorbei sowie entlang der Schwäbischen Albbahn. Wo der asphaltierte Fahrweg die Trasse kreuzt, laufen wir geradeaus weiter. Auf dem nächsten Stück entfernen wir uns von der Lauter und der Bahn, bis wir weiter oben auf die Kreisstraße treffen und links zurück nach Gomadingen kommen. Um nicht alles entlang der Hauptstraße zu laufen, biegen wir dort links in die Schulstraße ein. Im Bereich der Martinskirche geht diese in die Kirchstraße über, von der wir beim evangelischen Gemeindehaus erneut links in die Burgstraße abzweigen. Wo diese endet, sind es links nur noch wenige Meter von unserem Ausgangspunkt beim Bahnhof von Gomadingen.

Maria Gnadenzell

Das Dominikanerinnenkloster bei Offenhausen

Die älteste Erwähnung einer Pfarrei zu Offenhausen mit der Pfarrkirche des heiligen Pankratius stammt aus dem Jahr 1161. Im Jahr 1258 schenkten die Herren von Lupfen dem Frauenkonvent in Kernhausen ihren Besitz in Offenhausen. Als Bedingung stellten sie damals, dass die Nonnen ihren Sitz auf die Alb verlegten. Ob es sich hierbei bereits um Dominikanerinnen handelte, ist nicht überliefert. Eine gesicherte Zuordnung zum Orden der Dominikaner erlaubt erst eine Urkunde von 1278. Während das Dorf Offenhausen wieder verschwand, konnte sich das Kloster »Maria Gnadenzell« behaupten. Letzteres wohl auch, weil die Stifterfamilie sowie die benachbarten Adelsfamilien in dem Frauenkloster eine willkommene Einrichtung für die Unterbringung unverheirateter Töchter sahen. Für die Seelsorge und die Durchführung der Sakramente wurde ein Kaplan eingesetzt, der bei dem Kloster wohnte. Ab dem Jahr 1473 wird außerdem ein Hofmeister erwähnt, der sich um die bescheidenen Besitztümer sorgte.

Der Niedergang mit der württembergischen Reformation

Im Zuge der württembergischen Reformation wurde das Kloster 1534 in einen Landwirtschaftsbetrieb umgewandelt und mit der Zucht von Pferden, Maultieren sowie auch Seidenraupen beauftragt. Den Herren von Lupfen gelang es, die Auflösung zunächst abzuwenden. Auch war es dem Kloster zur Mitte des 16. Jahrhunderts wieder möglich, Novizinnen in ihren Kreis aufzunehmen. Mit dem Passauer Vertrag von 1552 endete diese Phase jedoch schon wieder und war es lediglich den bereits vorhandenen Nonnen erlaubt, bis an ihr Lebensende im Kloster zu verbleiben.

Eine Kirche als Lagerhalle

Als letzte Nonne verstarb Katharina Vetter im Jahr 1613. Danach wandelte sich die Anlage zu einem herzoglichen Gestüt, welches später in das benachbarte Landgestüt Marbach aufging. Als einziges Gebäude der Dominikanerinnen hat die Klosterkirche die Zeit überdauert. Sie diente über 170 Jahre als landwirtschaftliche Lagerhalle. Heute beherbergt sie das Gestütsmuseum, in dem historische Kutschen, Schlitten und Geschirre ausgestellt sind. Ein zweites Thema ist das Leben im Kloster sowie die Nutzung der Klosteranlagen nach der Reformation.

Videos unserer schönsten Wanderungen

Eindrücke unserer Ausflüge und Wanderungen im deutschsprachigen Raum.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zur Wanderung

Anfahrt mit dem Auto: Von der B 465 bei Münsingen oder der B 312 zwischen Honau und Engstingen auf die L 230 abfahren und der Beschilderung nach Gomadingen folgen. Die Zufahrt zum Parkplatz erfolgt über die Marbacher Straße.
Anfahrt mit Bus & Bahn: Ab dem Bahnhof Schelklingen mit der Schwäbischen Alb-Bahn nach Gomadingen.
Tourencharakter: Im Aufstieg auf dem Sternberg sowie zwischen dem Wanderheim und der Allee Offenhausen nutzt die Tour Pfade und Waldwege. Im Tal teilen wir uns den Weg mit Radfahrern.

AusgangspunktBahnhof Gomadingen ( 655 m)
KoordinatenN 48.3977, E 9.3944 (Parkplatz)
Gehzeit3 Stunden (reine Gehzeit)
Distanz7,2 km
Anstiege240 HM
Grad, AnforderungenT3 - Mittlere Wanderung auf Pfaden und Waldwegen.
EinkehrWanderheim Sternberg, Sa ab 14 Uhr, So ab 10 Uhr
GPS-DatenWanderung Lauterursprung gpx
kml-DatenWanderung Lauterursprung kml​​​​​​​

Wanderkarte zur Wanderung zur Lauterquelle

Höhenprofil

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