Der Rosenstein bei Heubach

Siedlungsgeschichte auf dem archäologischen Pfad

Die Burg Rosenstein bei Heubach Die Burg Rosenstein bei Heubach

Hoch über Heubach bildet der Rosenstein ein herausragendes archäologisches Denkmal. Die ältesten Funde stammen aus der letzten Eiszeit, als Rentierjäger in den Höhlen Schutz suchten. Später siedelten keltische Stämme auf dem Hochplateau. Im Mittelalter folgte die Burg Rosenstein. Ihre Westfassade wacht bis dato über der Stadt.

Keltische Wallanlagen gleich zu Beginn

Unsere Wanderung entspricht dem Archäologischen Pfad »15 000 Jahre Geschichte auf dem Rosenstein«. Ab dem Wanderparkplatz Lauterursprung bzw. Rosenstein folgen wir der Beschilderung des Themenwegs über den Schlossweg bis zu einer Wegspinne. Kurz bevor wir diese erreichen, kreuzen wir die Wallanlagen A und B. Beim Wegweiser Rosenstein Spinne zweigen wir rechts auf den mit liegender roter Gabel gekennzeichneten Weg ab und queren den Wall C.

Finsteres Loch und Sedelfelsen

Bei der nächsten Kreuzung biegen wir mit der roten Gabel erst rechts, bei der folgenden T-Kreuzung links sowie am Wegende wiederum rechts ab. Der Themenweg leitet uns somit über die Höhle Finsteres Loch auf den Sedel. Die Karsthöhle ist über einen Abstecher zu erreichen. Nach dem Abstecher passieren wir einen ersten Aussichtspunkt und erreichen alsbald den Sedelfelsen. Er markiert den östlichsten Punkt dieser Runde und eröffnet uns eine weite Sicht über das obere Lautertal bis zum Pfaffenberg.

Große Scheuer und Höhle Haus

Der nächste Abschnitt erfolgt auf der Nordseite des Rosensteins an einen weiteren Aussichtsfelsen vorbei bis zu einem Treppenweg. Am unteren Ende des Gangs erreichen wir die Große Scheuer. Die 44 Meter lange und bis zu sieben Meter hohe Höhle zeugt von einem Höhlensystem, welches bereits in prähistorischer Zeit kollabiert ist. Bei dem Bergsturz wurden Teile des vorderen Höhlenbereichs in die Tiefe gerissen und ein torförmiger Eingang geschaffen, durch den Tageslicht in die verbliebenen Teile der Großen Scheuer einfällt. Links des Gangs befindet sich die Höhle Haus.

Prähistorische Funde in der Höhle Haus

Im Nordosten des Rosensteins gilt die Höhle Haus als strategisch besonders günstig gelegen. Neben Funden aus der Jungsteinzeit lassen sich Schmuckgegenstände unterschiedlichen metallzeitlichen Epochen zuordnen. Belegt wird die lange Nutzung auch durch Werkzeuge aus der römischen Zeit und Keramikfunden.

Auf dem Scheuerhauweg zur Waldschenke

Zurück am oberen Ende des Treppengangs, folgen wir dem Scheuerhauweg entlang des Traufs über die »Schöne Aussicht« und an der Station 6, Keltische Höhensiedlungen, vorbei bis zu einer Verzweigung des Themenwegs. Hier wechseln wir auf die gestrichelt Variante, die uns am Rand des Plateaus an einer markanten Felsformation vorbeiführt. Wo wir wieder auf den Hauptweg treffen, trennen uns noch wenige Meter von der Waldschenke.

Lärmfels und die Ruine Rosenstein

Nachdem wir die Lichtung auf dem Franz-Keller-Weg wieder verlassen haben, lohnt sich rechts ein weiterer Abstecher zur Station 8, Freiluftfundstelle »Sand«, auf dem Lärmfels. Beachtenswert ist dort die aus Metall gefertigte Orientierungsscheibe mit Orten der näheren, ferneren und sehr fernen Umgebung. Zurück auf dem Waldweg, geht es rechts über eine Brücke zur Ruine Rosenstein. Abgesehen von der Westfassade und Teilen der Nord- und Südmauer haben nur wenige Mauerreste und Gräben die Zeit überdauert.

Kleine Scheuer und Dreieingangshöhle

Von der Burg folgen wir dem Franz-Keller-Weg um die Südmauer herum hinunter zu einem anderen Weg. Bevor wir links abbiegen, lohnt sich ein letzter Abstecher rechts zur Kleinen Scheuer. Danach folgen wir dem Themenweg in entgegengesetzter Richtung über enge und steinige Pfade zur Dreieingangshöhle, eh wir den Aufgang rechts der Höhlenzugänge zum Weg zur Waldschenke nehmen. Ab dort finden wir rechts über die Wegspinne und den Schlossweg zurück zum Ausgangspunkt beim Parkplatz Lauterursprung.

Der Rosenstein als Trutzburg

Der Rosenstein bei Heubach besitzt als Vorsprung des Albtraufs seit jeher eine strategische Bedeutung. Als bislang älteste Funde wurden in der Kleinen Scheuer Werkzeuge aus der Altsteinzeit zutage gefördert. Bei Grabungen im 20. Jahrhundert stießen die Forscher auf Artefakte aus dem Magdalénien (etwa 18 000 bis 12 000 vor Christus). Während dieser Epoche suchten Rentierjäger Schutz in den Höhlen des Rosensteins. Ebenfalls noch vor dem Auftreten der Römer schirmten keltische Stämme den Rosenstein gegenüber möglichen Angreifern ab. Aus dieser Zeit sind noch vier Wallanlagen im Gelände sichtbar. Bis dato war es nicht möglich, die Entstehung der einzelnen Wälle genau zu datieren. Bisher durchgeführte Grabungen lassen eher vermuten, dass die einzelnen Wälle unterschiedlichen Epochen zuzuordnen sind.

Noch deutlich zu erkennen ist der Wall A. Die Befestigungslinie war ursprünglich 460 Meter lang und riegelte das Plateau nach Süden zur Albhochfläche ab. Dabei handelt es sich um den Rest einer sogenannten Zweischalenmauer. Diese bestand aus einer zwei Meter breiten Vorder- und einer rund ein Meter breiten Rückfront. Der parallel dazu verlaufende Wall B hat die Zeit nur in Fragmenten überdauert. Er liegt weiter innen auf dem Rosenstein und wurde vermutlich in die spätere Befestigung mit einbezogen. Westlich davon riegelt der Wall C den westlichen Bergsporn des Rosensteins ab. Er wurde an einer natürlichen Engstelle errichtet und diente womöglich bis ins Spätmittelalter hinein der Sicherung des Vorburgareals. Zuletzt riegelt der Wall D den östlichen Teil mit den höchstgelegenen Bereichen des Rosensteins auf einer Länge von 660 Metern ab. Auch dieser ist nur noch in Teilen erhalten und hat längst nicht alles über seine Entstehung und seinen Nutzen preisgegeben.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zum Rosenstein

Die Anfahrt erfolgt von der B 29 Schwäbisch Gmünd– A alen bei Böbingen oder Mögglingen abfahren und der Landstraße bis Heubach folgen. In Heubach von der Hauptstraße in die Fritz-Spießhofer-Straße abbiegen und der Beschilderung über den Pionierweg zum Wanderparkplatz folgen.
Anfahrt mit Bus & Bahn: Der Startpunkt befindet sich mitten im Wald. Da fährt kein Bus hin.
Tourencharakter: Waldreiche Wanderung mit einigen Besonderheiten am Wegrand. Für die Abstecher zu den Höhlen sowie auf den Pfaden unterhalb der Burgruine und der Waldschenke sind festes Schuhwerk und Trittsicherheit erforderlich.

AusgangspunktParkplatz Rosenstein (735 m)
KoordinatenN 48.7892, E 9.9567 (Parkplatz)
Gehzeit2 Stunden
Distanz5,4 km
Anstiege200 HM
GradT2
EinkehrWaldschenke Rosenstein, Fr-Mi ab 11 Uhr
GPS-DatenWanderung Rosenstein gpx
KML-DatenWanderung Rosenstein kml

Wanderkarte zum Archäologischen Pfad

Höhenprofil

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