Burgruine Hohenstaufen

Auf der Staufer Runde

Die als Löwenpfad ausgewiesene Staufer-Runde führt uns vom Wäscherschloss über Maitis auf den Hohenstaufen. Wo heute nur spärliche Reste von der gleichnamigen Burg zeugen, befand sich einst das Machtzentrum eines Reiches, was sich von der Nordsee bis nach Sizilien erstreckte.

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Auf dem Löwenpfad

Als Startpunkt haben wir den Wanderparkplatz Wäscherschloss gewählt. Außerdem laufen wir die Runde im Uhrzeigersinn. Damit folgen wir dem Löwenpfad sowie auf diesem ersten Abschnitt dem Schwäbischen Alb-Oberschwaben-Weg (HW 7) in den südlich angrenzenden Wald. Nachdem wir den Manzentalweg und die Beutentalstraße gekreuzt haben, überqueren wir den Beutenbach und folgen der Beschilderung zur Kapelle St. Leonhard und Maria in Maitis. Bis Mitte des 12. Jahrhunderts bildeten lediglich zwei Höfe den Ort »Mateshowe«. Im Zuge der staufischen Ansiedlungspolitik wuchs dieser jedoch rasch zu einem Weiler an. Dabei entstand auch eine erste Kapelle, die im 15. Jahrhundert um das heutige Kirchenschiff vergrößert wurde und als Kleinod unter den Kirchen Göppingens gilt.

Durch das Tobelbachtal

Bei der Kapelle biegen wir rechts in die Gmünder Straße ein und trennen sich 200 Meter weiter die Wege: während der HW 7 auf den Stauferweg wechselt, biegen wir mit dem Löwenpfad erst rechts, 150 Meter weiter links zur Ruine Hohenstaufen ab. Damit gelangen wir durch eine Wiese hoch in das bewaldete Tobelbachtal. Dort beschreibt der Wanderweg eine Schlaufe und führt uns in nördlicher Richtung auf eine Wiese mit Sicht nach Wäschenbeuren. Wo wir auf einen breiten Weg treffen, biegen wir scharf links ab und folgen anschließend den Markierungen des Löwenpfads immer Richtung Hohenstaufen.

Aufstieg zur Burgruine Hohenstaufen

Wo wir den Waldrand des Burgbergs erreichen, biegen wir links auf den mit rotem Kreuz markierten Pfad ab. Dieser führt uns über die Nordseite des Hohenstaufen bis zu einem Wegweiser, der unter einem beachtlichen Schilderwald ächzt. Bei unserer Zählung waren sich sechs der Schilder einig: der Pfad zu unserer Rechten führt steil hinauf zur Burgruine Hohenstaufen. Für das Studium der Schautafeln, der Stauferstele und den Rundgang über das Burggelände sollten wir reichlich Zeit einplanen. Es gibt einiges zu entdecken.

Von der Barbarossakirche zur Spielburg

Nach dem Burgbesuch verlassen wir den Berg über seine Südseite und nehmen den Fußweg zur Barbarossakirche im Ort Hohenstaufen. Nachdem wir auch den Dokumentationsraum der Hohenstaufen passiert haben, biegen wir rechts in die Beurengasse ein. Auf dieser verlassen wir den mit den Staufern eng verbundenen Ort und zweigt der Löwenpfad links zur Spielburg ab. Die Passage über das früher als Steinbruch genutzte Gelände erfordert Trittsicherheit. Da es vom Ende des Pfads rechts zurück zum Fahrweg geht, kann man die Spielburg aber auch auslassen

Sowie wir weiter westlich wieder an den Waldrand kommen, biegen wir rechts ab. Es folgt ein weiterer Abschnitt, bei dem der Löwenpfad einige Male den Weg wechselt. Da dieser Bereich durchgehend gut gekennzeichnet ist, sollten wir dennoch sicher zum Wanderparkplatz finden. Ab dort erfolgt der weitere Rückweg an einem Christuskreuz (dort rechts abbiegen) vorbei an den Ortsrand von Wäschenbeuren. Von dort gelangen wir über die Wäscherhofstraße hinweg zum weitgehend erhaltenen Wäscherschloss zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Vage Anfänge einer Adelsfamilie

Wo genau sich der Ursprung die Staufer befindet, darüber gibt es nur vage Vermutungen. Frühe Besitzungen der Adligen bei Schlettstadt mit der staufischen Reichsburg Hochkönigsburg weisen auf eine elsässische Abstammung hin. Ebenso werden sie mit den Grafen des Riesgaus sowie den Sieghardingern – einer einflussreichen bayrischen Adelsfamilie – in Verbindung gebracht. Der erste gesicherte Nachweis stammt aus dem Jahr 1079, als der Salier und römisch-deutscher König Heinrich IV. dem Staufer Friedrich I. mit der seiner Tochter Agnes von Waiblingen vermählte und ihn mit dem Herzogtum Schwaben belehnte. Auf Friedrich I. geht die Burg Hohenstaufen zurück. Auch stiftete er das Kloster Lorch als Hauskloster der Adelsfamilie.

Stolpersteine einer Dynastie

Sowohl Friedrich I. als auch seine Söhne Friedrich II. und Konrad III. verstanden es, den Familienbesitz deutlich zu erweitern. Begünstigt wurde dies durch die verwandtschaftliche Nähe zu den Saliern. Mit dem Tod Kaiser Heinrichs V. und dem damit verbundenen Ende des salischen Königshauses beanspruchten zunächst beide Söhne die Königswürde. Bei der Wahl unterlag Friedrich II. jedoch Lothar III. Im folgenden Streit um das salische Erbe ließ sich Konrad 1127 von schwäbischen und fränkischen Adligen zum Gegenkönig ausrufen, musste sich jedoch acht Jahre Lothar unterwerfen. Erst nach dessen Tod konnte sich Konrad III. bei der Königswahl als erster Staufer gegen den Welfen Herzog Heinrich den Stolzen durchsetzen.

Höhepunkt und Ende der Stauferzeit

Nachdem die Bündnispolitik unter Konrad III. noch ohne größere Erfolg blieb, gelang es unter den Kaisern Friedrich I. (Barbarossa) und Heinrich VI., das Stauferreich bis zur Nord- und Ostsee und nach Sizilien auszudehnen. Damit war es theoretisch erstmals in Europa möglich, von den Küsten im Norden bis ans Mittelmeer zu reisen, ohne auch nur eine Grenze überschreiten zu müssen. Dieses hatte bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts Bestand, brach dann aber mit dem überraschenden Tod Friedrichs II. im Jahr 1250 in sich zusammen.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zum Löwenpfad

Anfahrt mit dem Auto: Die Anfahrt erfolgt über die B 297 Göppingen – Lorch bei Wäschenbeuren auf die Bruckstraße abbiegen, außerhalb vom Ort links zum Wäscherhof abbiegen, der Straße bis zum Wanderparkplatz folgen.
Anfahrt mit Bus & Bahn: Ab Schwäbisch-Gmünd und Göppingen bestehen Busverbindungen zur Haltestelle Maitis Stauferweg. Der Einstieg in die Runde erfolgt dann in Maitis.
Tourencharakter: Die Staufer-Runde nutzt ein ganzes Sammelsurium an unterschiedlichen Wegen und Pfaden, die jedoch im Aufstieg zur Hohenstaufen Trittsicherheit sowie Kondition am Berg erfordern.

AusgangspunktWanderparkplatz Wäscherschloss (420 m)
KoordinatenN 48.7673, E 9.7079 (Parkplatz)
Gehzeit3.30-4.30 Stunden
Distanz11,5 km
Anstiege400 HM
GradT2
EinkehrBerggaststätte Himmel und Erde; Do-Sa ab 12, So ab 10 Uhr, in den Ferien zusätzlich Di und Mi ab 12 Uhr
GPS-DatenWanderung Staufer Runde gpx
KML-DatenWanderung Staufer Runde kml

Wanderkarte zur Staufer Runde

Höhenprofil

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