Wanderung auf dem Wasserfallsteig bei Bad Urach

Herzklopfen vom Maisental auf den Rutschenfelsen

Wanderung auf dem Uracher Wasserfallsteig Wanderung auf dem Uracher Wasserfallsteig

Der Wasserfallsteig bei Bad Urach zählt zu Deutschlands schönsten Wanderwegen. Nach dem Aufstieg entlang des Uracher Wasserfalls begeistert die Runde mit herrlichen Ausblicken zum und vom Rutschenfelsen. Und selbst der Gütersteiner Wasserfall lässt Wandererherzen höher schlagen. Worauf warten wir?

Wandern, Parken und Bus fahren in Bad Urach

Die Beliebtheit des Wasserfallsteigs bei Bad Urach zeigt sich bereits bei der Anfahrt. So ist der Parkplatz P23 im Maisental gebührenpflichtig. Das Parkticket kann jedoch auch für eine spätere Busfahrt ins Zentrum des Kurortes genutzt werden. Vorbildlich.

Lockerer Auftakt entlang dem Brühlbach

Vom Parkplatz geht es wahlweise auf der Zufahrtsstraße oder dem Fußweg an der Kneipp-Anlage vorbei zum Maisentalstüble. Hinter dem Ausflugslokal bestehen weitere Parkmöglichkeiten. Am Fuße des Schlossbergs führt uns der Wasserfallsteig Bad Urach daran vorbei ins Brühlbachtal. Nach wenigen Schritten erreichen wir den munter talwärts plätschernden Brühlbach und seine Aue. Auf diesem ersten Abschnitt steigt der breite und bequem zu gehende Weg nur sachte an. Ideale Voraussetzungen also, um sich warm zu laufen. Denn bald schon hören wir vor uns das Rauschen des Uracher Wasserfalls. Nach anderthalb Kilometern haben wir den unteren Zugang zum Wasserfall erreicht.

Der Uracher Wasserfall - Ein Naturwunder

So wie wir links Richtung Hochwiese und Rutschenfelsen abzweigen, ändert sich der Charakter der Tour. Anstelle des breiten Schotterwegs rückt ein schmaler, teils mit Treppen bestückter Pfad, der festes Schuhwerk und Trittsicherheit erfordert. Und nach der bislang eher sanften Steigung gewinnen wir auf den nächsten Metern rasch an Höhe. Dafür geben die Bäume die Sicht auf den malerisch von Blättern umrahmten Uracher Wasserfall frei. Für Fotografen lohnt es sich, ein Stativ aufzubauen und hier etwas mehr Zeit zu verbringen. Der Aufstieg auf der rechten Seite eröffnet uns wechselnde Perspektiven auf das Naturwunder. Im oberen Bereich ist es sogar möglich, bis an den Wasserfall heran zu laufen.

Die Elefantenhöhle im Naturschutzgebiet

Dann schwenkt der Pfad nach rechts und führt uns zum Känzele. Wir biegen links ab und erreichen gleich darauf den Wegweiser »Elefantenhöhle«. Die Höhle haben wir bereits beim Aufstieg passiert. Sie befindet sich etwas abseits der Wege in einem umzäunten Bereich. Bei der Elefantenhöhle handelt es sich um eine relativ kurze, dafür aber mit Tropfsteinen reich behangene Höhle. Einige der Stalaktiten wurden leider abgeschlagen, wovon die Stümpfe an der Decke zeugen. Vom Vorplatz der Höhle führt ein drei Meter tiefer Graben zu einer weiteren Kleinhöhle. Der Zugang zu den Höhlen ist aus Naturschutzgründen nicht möglich.

Unser Ziel ist jedoch die Wasserfallhütte, die ihre Gäste ab dem späten Vormittag mit einem leckeren Vesper mit Produkten aus dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb sowie Kaffee und Kuchen verwöhnt. Der Weg zur Hütte führt über den Brühlbach, der hier oben geschickt zur sehr gut gesicherten Geländekante geleitet wird. Von der Hütte selbst führt der HW 1 zur Kreuzhütte und verbindet damit den Wasserfallsteig mit dem Hohenurachsteig. Für unsere Runde indes müssen wir ein Stück weit bis zum Wegweiser Elefantenhöhle zurücklaufen.

Zu den Himmelsliegen auf dem Rutschenfelsen

Beim Wegweiser Elefantenhöhle halten wir uns nun halblinks, womit wir auf dem nächsten Abschnitt ebenfalls auf dem HW 1 unterwegs sind. Nach zunächst nur geringen Höhenunterschieden beschreibt der Wanderweg eine Linkskurve, um dann deutlich anzusteigen. Mehrere schöne Aussichten auf den Rutschenfelsen sowie über das Maisental zur Burgruine Hohenurach und die umliegenden Berge lohnen die kurze Anstrengung. Beim Wegweiser Kalkwald biegen wir rechts ab und folgen dem Albtrauf an weiteren Aussichtspunkten vorbei zum Rutschenfelsen. Mehrere Bänke und Himmelsliegen laden zum Verweilen ein. Direkt an der Kante des Felsens steht der Camererstein.

Wer war dieser Ernst Camerer?

Ernst Camerer wurde am 5. Mai 1889 bei der ersten Hauptversammlung des Schwäbischen Albvereins zum Schriftführer gewählt. Von 1890 bis 1913 war der gebürtige Reutlinger Vorsitzender des Vereins. Damit war Camerer maßgeblich am Aufbau des Wegenetzes sowie einiger Wanderheime und Aussichtstürme beteiligt.

Weiter geht es ab dem nordwestlichen Ende des Rutschenfelsens durch den Wald und über den Wegweiser Ramschel am Naturfreundehaus Rohrauer Hütte vorbei. Ab dort verläuft der Wasserfallsteig am Waldrand bzw. entlang ausgedehnter, sonnenverwöhnter Wiesen. Beim Wegweiser Heselbuch biegen wir rechts ab, sodass wir erneut durch den Wald, im weiteren Verlauf am Waldrand, dann entlang von Wiesen und Feldern zum Fohlenhof gelangen. Der Wanderweg führt uns durch das Landgestüt und an einer Baumreihe vorbei zurück in den Wald.

Die Kapelle Güterstein und der Gütersteiner Wasserfall

Nach zwei, drei Kehren nimmt der Steig Kurs auf den Gütersteiner Wasserfall. An einer direkt aus dem Fels sprudelnde Quelle vorbei gelangen wir zunächst zur Kapelle Güterstein. An ihrer Stelle befand sich bis Mitte des 16. Jahrhunderts das Kloster Gütenstein. In ihrem Bereich wird weiteres, aus dem Berg tretendes Wasser gefasst und über einen Felsen geleitet. Auch wenn alles sehr künstlich wirkt, entsteht so doch ein weiterer kleiner Wasserfall, der in ein flaches und eiskaltes Wasserbecken stürzt. Eine Besonderheit nahe der Kapelle ist außerdem das Mörike-Brünnele. Es wurde 2004 zum 200. Geburtstag des Schriftstellers eingerichtet und soll durstige Wanderer »mit der Qualität Uracher Trinkwassers« erfrischen.

Abstieg zum Galgenbergsträßle ins Maisental

Beim anschließenden Abstieg müssen wir ebenfalls mit Nässe rechnen. Zum einen, um einen besseren Blick auf den Hauptwasserfall zu erhaschen, zum anderen aber auch, weil ein Teil des Wassers bisweilen über die Wege abläuft. Im Unteren Bereich zweigt der Wasserfallsteig links zum Wegweiser Essenteich ab. Von dort geht es auf dem Galgenbergsträßle aus dem Wald heraus ins Maisental. Links ab, führt uns der letzte Abschnitt des Wasserfallsteigs über landwirtschaftliche Wege mit Blick auf die Hohenurach sowie durch reizvolle Streuobstwiesen zurück zum Maisentalstüble.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zum Wasserfallsteig

Die Anfahrt erfolgt von der B 28 Tübingen – Ulm am westlichen Ortsende von Bad Urach in die Straße Vorderes Maisental abbiegen, der Straße zu den Parkplätzen folgen.
Anfahrt mit Bus & Bahn
Mit der Bahn bis zur Haltestelle Bad Urach Wasserfall, von dort der Zufahrtsstraße ins Maisental folgen.

Tourencharakter
Abwechslungsreiche Runde auf dem Premiumwanderweg, deren Anstiege Trittsicherheit erfordern und die uns im oberen Bereich mit einigen Aussichten verwöhnt.

AusgangspunktParkplatz Maisental (460 m)
KoordinatenN 48.4969, E 9.3737 (Parkplatz)
Gehzeit3 - 3.30 Stunden
Distanz9,7 km
Anstiege510 HM
GradT2
EinkehrWasserfallhütte, Naturfreundehaus Rohrauer Hütte
GPS-DatenWanderung Uracher Wasserfall gpx
KML-DatenWanderung Uracher Wasserfall kml

Wanderkarte zum Premiumwanderweg Uracher Wasserfallsteig

Höhenprofil

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