Wanderung von Weilheim auf die Limburg

Tanz auf dem Schwäbischen Vulkan

Wanderung von Weilheim auf die Limburg Wanderung von Weilheim auf die Limburg

Die Limburg ist der Hausberg von Weilheim an der Teck. Wie der Jusi ist auch sie ein ehemals aktiver Schlot des Schwäbischen Vulkans. Im Gegensatz dazu steht sie allerdings isoliert in der Landschaft, sodass der Gipfel heute einer Loge mit großartigem Rundumblick gleicht.

Aufstieg auf der Weinsteige zur Limburg

Vom Parkplatz beim Friedhof von Weilheim aus gesehen, biegen wir rechts auf die Weinsteige. Bis hoch auf die Limburg sind es anderthalb Kilometer. Und die kennen nur eine Richtung: bergauf. So gewinnen wir rasch an Höhe. Wem die Steige zu steil ist, kann beim Abzweig Lehrpfad links abbiegen und den Vulkan auf leichteren Wegen umrunden. 

Alle anderen biegen erst 350 Meter weiter links von der Weinsteige ab und folgen der Markierung blauer Winkel auf die Nordseite der Limburg. Von dort führen mehrere Pfade in Kehren hoch auf Limburg. Die Bänke am Wegrand und auf einem Geländevorsprung kommen wie gerufen für eine kurze Verschnaufpause. Direkt im Norden liegt uns die Stadt Weilheim zu Füßen. Schauen wir nach Osten, schweift unser Blick über den Albtrauf mit dem Boßler.

Die Burg Limburg

Die ältesten Besiedlungsspuren auf dem Berg reichen bis in die Jungsteinzeit zurück und werden dem keltischen Mischvolk der Michelsberger zugeordnet. Nach ihnen nahmen Illyrer den Vulkanberg in der Zeit von 1200 und 800 vor Christus in Beschlag und legten einen heute noch sichtbaren Festungswall an. In den Fokus der Geschichtsschreibung rückte der Berg jedoch erst um das Jahr 1060, als Bertold I. mit dem Bart den Stammsitz der Zähringer hierher verlegte. Leider wurde die Burg zweimal zerstört und zur Mitte des 12. Jahrhunderts mit dem Wegzug der Zähringer nach St. Peter im Breisgau aufgegeben. Ebenfalls nur noch wenige Spuren zeugen von der Michaelskapelle, die im 15. Jahrhundert auf dem Gipfelplateau der Limburg errichtet, im Zuge der Reformation aber wieder zerstört wurde.

Ein Paradebeispiel eines isolierten Berges im Albvorland

Heute geht es friedlich auf der Limburg zu. Sie gilt als Paradebeispiel eines isolierten Berges im Albvorland. Durch den vulkanischen Ursprung handelt es sich – im Unterschied zu den Dreikaiserbergen – jedoch um einen sogenannten Pseudo-Zeugenberg. Als Wanderer freilich kann uns dies eins sein. Wir stehen auf der Limburg 200 Meter über dem Umland und damit auf einer Loge mit grandiosem Blick auf den nahen Albtrauf. Im Südwesten erkennen wir die Burg Teck und, links davon, den Breitenstein, direkt südlich befindet sich an einer Eintiefung mit dem Randecker Maar ein weiteres Vermächtnis des Schwäbischen Vulkans. Weiter östlich folgen das Tal der Lindach und Neidlingen sowie der Höhenzug mit dem Erkenberg, dem Häringer Berg und dem Boßler.

Abstieg über die Weinberge

So wie wir uns satt gesehen haben, verlassen wir die Limburg auf der Südseite. Auf alpin anmutenden Pfaden folgt der Abstieg durch einen geschützten Magerrasen. Wo der Pfad nach mehreren Kehren den Waldstreifen an der Westseite des Vulkanschlots tangiert, verkündet ein Schild stolz, dass wir uns auf dem höchsten Weinberg Württembergs befinden.

Und anscheinend ist der Berg immer noch am Wachsen. Denn die Höhenangabe wurde nachträglich um gut vier auf nunmehr 536,195 m nach oben gesetzt. Sehr zum Ärger der Neuffener, die den Titel lange Zeit für sich beanspruchten. Nach einer Vermessung im Jahr 2016 fehlen den höchsten Neuffener Trauben nunmehr knapp zehn Meter zum Rekord.

Hinunter zur Mönchssteige

Der Weg führt uns rechts am Waldrand hinunter zur Mönchssteige. Dieser folgen wir links durch den Weinberg, halten uns am unteren Ende erst links, um sogleich wieder scharf rechts auf den, im Mittelstreifen mit Gras bewachsenen Weg »zur Limburg« abzubiegen. Nachdem wir zunächst circa 200 Metern auf die Burg Teck zulaufen, beschreibt der Weg eine Linkskurve und führt uns dann schnurstracks hinunter auf den Hinterburgweg. Hier treffen wir auf den lokalen Wanderweg von Weilheim mit der Nummer 51. Auf diesen biegen wir rechts ab.

Somit wandern wir in einem weiten Bogen um die Westseite der Limburg herum ins Federbachtal, um dort auf die Alte Bissinger Straße einzubiegen. So wie wir den Federnhof passiert haben, biegen wir bei nächster Gelegenheit mit der Alten Bissinger Straße rechts ab. Der letzte Abschnitt der Wanderung führt uns über den Federbach zu einem Parkplatz bis an die K 1252 und, abermals rechts, über die Weinsteige zurück zum Friedhof. Da die Tour nicht allzu lang ist, bietet sich an, den Ausflug mit einem Spaziergang durch den historischen Stadtkern von Weilheim abzurunden.

Der Drache auf der Limburg

Einst soll ein riesiger Drache in einem Felsenloch auf der Limburg gehaust und die Bewohner der Umgebung gefressen haben. Weil sich kein Ritter fand, der sich der Bestie entgegenstellte, ließ der Kaiser jeden Tag per Los zwei Menschen bestimmen, die dem Drachen geopfert werden sollten. Als das Los auf die seine eigene Tochter fiel, war es ihm nicht möglich, seinen Befehl aufzuheben.

Am Tag, als sie geopfert werden sollte, erschien jedoch ein fremder Ritter auf einem Schimmel. Nach zähem Kampf gelang es ihm, den Drachen zu töten. Noch während das Volk lauthals jubelte, verschwand er. Weil viele glauben, den Erzengel Michael erkannt zu haben, bauten sie dem Ritter zu Ehren eine Kapelle auf dem Gipfel der Limburg.

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Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zur Wanderung

Anfahrt mit dem Auto: Von der A 8 Stuttgart – Ulm bei Ausfahrt 58 Aichelberg abfahren und der L1214 nach Weilheim an der Teck folgen. Die Zufahrt zum Parkplatz erfolgt über die Zeller, Brunnen- und Bissinger Straße sowie die Weinsteige.
Anfahrt mit Bus & Bahn: Ab Bahnhof/ZOB Kirchheim unter Teck mit der Buslinie 177 zur Haltestelle Weinsteige, Weilheim an der Teck.
Tourencharakter: Der kurze, knackige Aufstieg erfolgt erst auf Asphalt, dann im Bereich der Limburg und im Abstieg über Pfade, die etwas Trittsicherheit erfordern. Anschließend lockeres Auslaufen.

AusgangspunktParkplatz Friedhof Weilheim an der Teck (400 m)
KoordinatenN 48.6111, E 9.5298 (Parkplatz)
Gehzeit2 Stunden (reine Gehzeit)
Distanz5,7 km
Anstiege200 HM
Grad, AnforderungenT2 - Mittlere Tour mit kurzem, knackigen Anstieg
Einkehrkeine
GPS-DatenWanderung Weilheim an der Teck gpx
KML-DatenWanderung Weilheim an der Teck kml​​​​​​

Wanderkarte zur Wanderung bei Weilheim an der Teck

Höhenprofil

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