Vom Hafen zum Diamond Botanical Garden bei Soufrier braucht man circa 20 Minuten zu Fuß. Der Weg dorthin führt über die Sir Arthur Lewis Street an der rechten Seite der Kirche vorbei. An sich kann man den Weg, auch wenn es in der Stadt an Straßenschilder mangelt, kaum verfehlen. Und falls doch, gibt es ja immer noch Einheimische, die einem gerne weiterhelfen. Allerdings sollte man in so einem Fall Kleingeld parat halten.
Fahrt mit dem Segelboot von St. Vincent nach St. Lucia in die Soufrière Bay. Eindrücke von den Pitons und Besuch des Diamond Botanical Garden bei Soufrière.
Denn wegen der hohen Arbeitslosigkeit erwarten einige Saint Lucianer als Dankeschön für die Hilfe eine kleine Spende. Dies zumindest lesen wir in unserem Reiseführer. Ob es stimmt, können wir hingegen nicht sagen, da man sich tatsächlich im Zentrum nur rechts halten und dann der Straße aus dem Ort folgen muss, um zum Botanischen Garten zu finden.
Dort angekommen, lernen wir auf dem Rundgang einige der typischen Bäume und Kräuter von St. Lucia und den benachbarten Inseln kennen. Schön finden wir, dass man mit in dem Garten nicht mit Schildern gespart hat. So erfahren wir nicht nur, dass wir mal vor einem Rosa Ingwer, mal vor einem Roten Ingwer, vor einer Heliconie (auch Hummerschere genannt) oder einer Ixora stehen, sondern auch einiges über die Geschichte des im 18. Jahrhundert entstandenen Gartens.
Berühmt wurde der Garten aber nicht durch seine Pflanzen, sondern durch das Diamant Bad, welches von vulkanischen, heißen Quellen gespeist wird. Der Vorgänger des heutigen Bad wurde 1785 auf Befehl von König Ludwig XVI. angelegt, als Wasserproben zeigten, dass die Quellen mehr Mineralien enthalten als die des französischen Aix-les-Bains. Zunächst wurde das Bad für die Soldaten angelegt.
Später soll angeblich Kaiserin Josephine, die erste Frau von Napoleon I., als Kind in dem Wasser gebadet haben. Nachdem die Bäder während der Französischen Revolution zerstört wurden, ließ Mr. Andre du Boulay 1928 zwei der ursprünglich zwölf restaurieren. Bemerkenswert ist dabei, dass der 1784 gebaute Tank, über den das Wasser in die Becken fließt, immer noch in Gebrauch ist.
Wer möchte, kann sich gegen eine Extragebühr ein Bad in den erneut restaurierten, allerdings winzig kleinen Becken gönnen. Ob das Wasser tatsächlich solch heilende Kräfte hat wie ihm nachgesagt wird, halten wir jedoch für fraglich. So warnt ein Schild beim Diamond Falls River: »Es ist nicht erlaubt, in dem Wasser des Flusses zu baden.« Zudem heißt es, dass der Fluss ständig seine Farbe wechselt, da das Wasser Schwefel, Kupfer und Mangan sowie einige weitere Metalle in immer wieder anderen Konzentrationen enthält. Bei unserem Besuch war der Fluss schmutzig graublau ...