Wer vom Film »Fluch der Karibik« begeistert ist, für den wird der Aufenthalt in der Wallilabou Bay einer der Höhepunkte während des Törns sein. So können wir uns auf der einen Seite gar nicht satt an der Bucht sehen, welche im ersten bis dritten Teil immer wieder als Hintergrund diente. Zugleich müssen wir nochmals bedauern, dass sich nach den Dreharbeiten zum dritten Teil, »Am Ende der Welt«, niemand um die Kulissen in der Bucht gekümmert hat.
So zeigt sich uns der Pier als ein Gerippe, das Mühe haben wird, den nächsten heftigen Sturm zu überdauern. Das prächtige Hafengebäude auf der linken Seite der Bucht (vom Wasser aus gesehen) ist kaum als solches zu erkennen und die Brücke, über welche die Soldaten im ersten Teil gerannt sind, ist bis auf das Eisengerüst verrottet.
Deutlich stabiler wurde offenbar das Kontor der alten karibischen Hafenstadt Port Royal errichtet. In dem Gebäude sind heute noch ein paar Requisiten und eine Reihe Fotos von den Dreharbeiten bzw. den Schauspielern von Fluch der Karibik zu sehen.
Auffallend ist dabei, dass mehrere Bilder, auf denen Johnny Depp zu sehen sein soll, fehlen. Aber gut, rein optisch interessieren wir uns eh mehr für Orlando Bloom (»Ist das nicht ein toller Mann?«, O-Ton Annette) und Keira Knightly (»Wow!«, O-Ton Lars).
Während die Baracken zwischen dem Kontor und dem Restaurant Wallilabou Anchorage gemietet werden können und deshalb abgeschlossen sind, stehen direkt vor dem Kontor einige der Holzsärge, die im Film verwendet wurden. Dass wir zum Probeliegen antreten, versteht sich von selbst.
Zu den weiteren Artefakten, die wir noch vorgefunden haben, zählen eine Reihe Kanonen entlang des Ufers, ein großes eisernes Mühlrad und ein Galgen. Wobei Vorsicht geboten ist, da irgendjemand den Strick so geknotet hat, dass er durchaus funktionstüchtig zu sein scheint.
So, wie wir unser Abendessen (das Fish Dinner wird sich später als eine gute Wahl herausstellen) im Wallilabou Anchorage bestellt haben, brechen wir zum Wallilabou Heritage Park auf. Um dorthin zu kommen, müssen wir an mehreren Flamboyant-Bäumen vorbei bis an die Küstenstraße laufen und dann links abbiegen. Danach folgen wir der Straße bergauf durch das locker bebaute Wallilabou, womit wir bald eine schöne Sicht über die Gärten zu den bewaldeten Berghängen haben.
Als wir den Park nach gut 20 Minuten erreichen, können wir uns (fast) wie zuhause fühlen. So erklärt ein Schild vor dem Eingang, dass der Wallilabou Heritage Park mit Unterstützung der Europäischen Union errichtet wurde. Offiziell eröffnet wurde der Park am 20. Oktober 2009. Außerdem müssen wir leider feststellen, dass wir den Park ausgerechnet am zweiten Tag nach einer deutlichen Verteuerung des Eintritts besuchen.
Aber halb so schlimm, da der Eintritt dennoch für Europäer gut erschwinglich ist und dafür die zuvor genommenen Extragebühren für die Umkleiden, Duschen und Parkplätze entfallen sind. Zudem unterstützen wir mit den wenigen East Caribbean Dollars weitere Projekte, mit denen Ministerium für Tourismus St. Vincent und die Grenadinen für Gäste attraktiver machen will.
Dennoch sollte man nicht allzu viel von dem Park erwarten. Denn im Großen und Ganzen besteht er eigentlich nur aus ein paar schattigen Wegen, die mit Sträuchern und Stauden bepflanzt sind, einigen kleinen Pavillons und Grillstellen und einem Wasserfall. Dieser ist zugleich die Hauptattraktion, da man in dem Becken unterhalb des Wasserfalls baden kann - und auch duschen darf. So bekommen wir in dem harten Wasserstrahl endlich mal das Meersalz aus den Haaren, eh wir uns noch etwas zu Trinken auf der Terrasse vom Park-Kiosk gönnen und zurück zum Wallilabou Anchorage spazieren.
Eindrücke von der traumhaft schönen Wallilabou Bay, dem Drehort von Fluch in der Karibik (Pirates of the Caribbean). Spaziergang zum nahe gelegenen Wallilabou Heritage Park und Wasserfall.