Fast schon ein wenig wehmütig fahren wir nachmittags weiter zur Marigot Bay. Wehmütig deshalb, weil die Bucht die letzte Station vor unserer Ankunft in der Endstation in der Rodney Bay ist. Das Schnorcheln und im Meer schwimmen stellen wir hier übrigens ein, da das Wasser in der Marigot Bay nicht so sauber wie in den anderen Buchten ist. Das liegt zum einen an dem Mangrovenwald im hinteren Bereich der Bucht, und zum anderen an den vielen Booten, die hier halt machen und oft keinen Auffangbehälter für das Abwasser besitzen oder ihn nicht anschließen.
Trotzdem lohnt sich der Stopp. Denn die Marigot Bay wird zu beiden Seiten wunderschön von den umliegenden Bergen umrahmt. Diese herrliche Kulisse ist, zusammen mit der gut geschützten Lage, auch der Grund, warum sich hier ein wichtiger Hafen für Segelboote befindet. Vor allem in der Nebensaison bzw. wenn mit Hurrikanen gerechnet werden muss, drängen sich die Boote dicht aneinander. Die meisten gehören übrigens einer US-amerikanischen Chartergesellschaft, die auch das Ufer nach ihren Vorstellungen gestaltet und damit die Filmkulisse zu Dr. Dolittle, einer tierischen Komödie, geschaffen hat.
Nach dem Film ist heute das Restaurant Dolittle auf der linken Seite der Bucht (vom Meer aus gesehen) benannt. Das exklusiv an einem kleinen Sandstrand gelegene Restaurant ist zugleich der Ort, an dem wir unser Abschieds-Abendessen haben werden. Zuvor aber fahren wir mit dem Dingi bis ans Ende der Bucht, wo wir zu einem halbstündigen Spaziergang starten.
Nachdem wir die Mangroven auf einem Holzsteg durchquert haben, steigt der Weg deutlich an. Da es - wie wohl überall in der Karibik - außerdem recht warm und die Luftfeuchtigkeit hoch ist, stehen uns bald die ersten Schweißperlen auf die Stirn. Der Rundgang um die Marigot Bay aber lohnt sich, da er uns mehrere schöne Ausblicke auf das in der Sonne glitzernde Wasser bietet.
Zudem wird deutlich, dass diese Gegend längst voll auf Tourismus eingestellt ist. Es gibt kaum ein Gebäude, das nicht als Restaurant, Bar, Souvenirshop oder Unterkunft für Urlauber genutzt wird. Schon deshalb sind wir froh, dass wir auch diesen Ort in der Nebensaison kennenlernen dürfen. Bei der Mall kommen wir wieder ans Wasser. Und haben noch reichlich Zeit über.
So gönnen wir uns noch einen Cappuccino in der unfreundlichsten Bäckerei, die wir je besucht haben. Aber gut, man muss ja nicht alles und jeden empfehlen. Außerdem ist die für ihr Benehmen bekannte Inhaberin nach der Überfahrt von der Mall zum Restaurant Dolittle schon wieder vergessen. Damit können wir einen weiteren, wunderschönen Abend in der Karibik genießen.