Die Morne Rouge Bay steht touristisch etwas im Schatten der Grand Anse von Grenada. Da sie bislang nur spärlich bebaut ist, finden wir hier einen herrlichen ruhigen Strand. Dank einer kleinen Bar ist ein längerer Aufenthalt dennoch gut möglich.
Da wir im Flamboyant Hotel einen der oberen Apartments bekommen haben, ist der Weg zur Morne Rouge Bay etwa gleich lang wie hinunter an die Grand Anse. Das Bild hingegen ist ein ganz anderes: während es an der Grand Anse von Grenada eher belebt zugeht, ist es in der Morne Rouge Bay herrlich ruhig. So treffen wir bei unserem Spaziergang am Strand der Bucht nur wenige Grenadier und ein englisches Ehepaar.
Nachdem sie uns mitteilen, dass man die Landschaft leider nicht falten und mitnehmen könnte, erfahren wir, dass sie seit einer Woche jeden Tag an diesem Strand verbringen. Allein deshalb bekommt die Bucht spontan den Namen »der vergessene Strand«. Für uns ist es ein traumhafter und schönster Karibikstrand der Insel Grenada.
Nachdem wir das einzige größere Hotel passiert haben, suchen wir uns ein schattiges Plätzchen und lassen die wunderschöne Aussicht über den feinen, weißen Sandstrand, das türkisfarbene Meer und den blauen Himmel auf uns wirken. Da die Westküste im Windschatten liegt, haben sich die meisten Wolken bereits aufgelöst, bevor sie hier ankommen. Dadurch ist der Himmel klarer als östlich der Großen Bucht. Zudem ist es hier gut möglich, am Abend den Sonnenuntergang zu erleben.
So lange möchten wir jedoch nicht warten, sondern kehren bald an das Nordende der Morne Rouge Bay zurück, wo wir in das Sur le Mar gehen. Das heißt, eigentlich nur in die Strandbar vom Sur le Mar, da das Restaurant nachmittags geschlossen hat.
Die Bar hat zwar nur eine kleine Karte. Mit einer Auswahl an Burgern und Salaten sowie einem Fischgericht mit Pommes und Beilagensalat bietet es aber genug, um satt zu werden. Die Aussicht aufs Meer ist inbegriffen.
Wer im Urlaub zumindest ein klein wenig für die Fitness tun will, ist im Flamboyant Hotel gut aufgehoben. Denn die Hotelanlage erstreckt sich vom Grand Anse bis auf etwa 50 Meter über dem Meer. Wobei Annette fest davon überzeugt ist, dass es wenigstens 300 Höhenmeter bis zu den oberen Gebäuden sind.
In der Hitze hoch aufs Zimmer zu laufen, ist also schweißtreibend. Doch der Weg führt durch einen sehr schön angelegten Garten mit etlichen Blumen, blühenden Sträuchern und einer Handvoll Schildkröten. Zusammen mit der Aussicht über die Bucht zur Hauptstadt St. Georges lohnt sich die Mühe.
Die Apartments sind sehr geräumig und mit einer kleinen (für uns völlig überflüssigen) Küche inkl. Mixer, Herd, Mikrowelle, Kühlschrank, Toaster und Entsafter ausgestattet. Klimaanlage ist Standard, die zwei Deckenventilatoren sind es nicht. Den Fernseher haben wir nicht genutzt, wohl aber unseren kleinen Balkon. Es ist der perfekte Platz, um abends noch ein kühles Glas Amarula zu genießen. Ebenfalls wichtig finden wir den Zimmersafe. Den Zylinder mit Schlüssel gibt es an der Rezeption. Der Safe ist zur freien Benutzung. Verliert man den Schlüssel, wird allerdings eine empfindliche Gebühr fällig.
Die einzige Enttäuschung im Flamboyant Hotel ist das Frühstück. Die kontinentale Variante besteht nur Toast, Orangen-, Muskatnuss- und Guaven-Marmelade und -Gelee. Käse wird häppchenweise unter einer Glocke mit Tomaten- und Gurkenscheiben angeboten und ist meistens aus.
Dazu gibt es Tee oder Kaffee sowie Saft aus der Dose und eine kleine Auswahl an Obst. Rührei kostet extra und lässt so manch Gast beim Bezahlen schlucken, da es umgerechnet rund zehn Euro kostet bzw. soviel wie ein kleines Fischgericht mit Pommes und Trinken im Umbrellas.
Auch wenn sich das Flamboyant Hotel am Ende des Grand Anse befindet, ist es gut möglich, nach St. Georges zu kommen. Entweder mit dem Taxi oder mit den sehr günstigen Minibussen, die in der Nähe vom Umbrellas halten. Dort gibt es dann auch ein Einkaufszentrum, Geldautomaten und ein weitere Restaurants.