Kurz nach dem Monolith der L’Union Estate Farm und dem Schildkrötengehege endet die Straße bei einem offenen, auf Reisegruppen ausgerichteten Strandrestaurant. Wer mit dem Fahrrad gekommen ist, muss es hier zurücklassen. Weiterfahren würde sich eh nicht lohnen, da der Boden gleich nach den Stellplätzen weichsandig ist, sodass man auf dem engen Weg nur langsam vorankäme.
Aber wozu sollte man sich auch beeilen? Die Landschaft ist einfach ein Traum! Die Felsen, die wie spielerisch am Strand verstreut liegen und sich zur Landseite hoch auftürmen, das türkisfarbene Meer und die sandigen Buchten dazwischen bilden ein Paradies für Strandliebhaber.
Eindrücke von der Traumbucht Anse Source d'Argent auf La Digue, Seychellen.
Da wir schon am frühen Vormittag bei der Anse Source d’Argent sind, können wir die Strände, Entschuldigung, die Traumstrände in aller Ruhe genießen und jede Menge Videoszenen und Fotos aufnehmen. Annette schafft es sogar, unbeschadet auf einen der Granitfelsen zu klettern … ähm, ja, das wollte ich auch mal gesagt haben. Kurzum, wir sind begeistert. Und auch wenn wir uns da vielleicht wiederholen: sollte es einen Strand geben, bei dem es einem die Sprache verschlägt, hier haben wir ihn gefunden.
Oder, wie wir in unserem Reiseführer lesen: »Den Strand der Anse Source d'Argent [...] darf man als Seychellenurlauber nicht verpassen. Er ist einer der schönsten Strände und sicher der bekannteste Strand der Seychellen. [...] Die Anse Source d'Argent mit ihren vielen kleinen Sandbuchten zwischen hoch aufragenden Granitfelsen ist eine Augenweide, die man kaum vergessen kann.« (Dumont Richtig Reisen, Seychellen) Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Granitfelsen und Palmspinne an der Source d'Argent
Wer vom der Anse Source d'Argent, der Geldquelle, zur Anse Source á Jean kommt, wird feststellen, dass sich eigentlich nichts groß ändert. Ehrlich gesagt, können wir vor Ort kaum erkennen, wo wir uns noch am Source d’Argent befinden und ab welcher Stelle wir bereits an den Stränden der Anse Source á Jean spazieren. Zum Glück gibt es Wichtigeres, wie das traumhafte Wetter, das uns den ganzen Tag über begleitet, die vielen schönen Motive mit den Felsen, Palmen und, natürlich, den sanften Wellen am Strand. Kurzum: wenn es einen Strand gäbe, bei dem es einem die Sprache verschlägt, ... Sie haben schon erraten, wo sie ihn finden. Nicht übersehen sollte man die Palmspinnen, welche mehrere Meter über dem Boden ihre gewaltigen Netze aufspannen. Warten Sie, bis eine ängstlich aussehende Frau vorbeikommt, und zeigen Sie dann aufgeregt nach oben - der Spaß lohnt sich.
Die letzte, gut erreichbare Traumbucht ist die Anse Pierrot. Damit ist hier der Strand, an dem die meisten Urlauber nach ihrem Spaziergang stranden. Ein kleines Manko ist vielleicht der etwas schmale Sandstreifen. Bei Ebbe ist das natürlich kein Problem, sobald die Flut einsetzt, drängen die Wellen die Urlauber aber immer weiter nach oben. Wer schläft oder unaufmerksam ist, riskiert ein nasses Handtuch. Kleine, mit den Füßen zusammen geschobene Sanddeiche verschaffen einem zwar einen zeitlichen Aufschub, sie garantieren aber keine trockenen Füße.
Am südlichen Ende der Anse Pierrot führt ein Weg in den Wald. Weil es dort irgendwie zu den südlichen Buchten gehen soll, versuchen wir unser Glück. Doch leider wandelt sich der Weg bald in einen Trampelpfad, dessen Verlauf schwierig zu finden ist. Denn es gibt ein kleines Problem.
Es versuchen viele Leute, von hier an die Südküste zu erlangen. Dadurch zweigen etliche Pfade vom richtigen Weg ab. Mal führen sie zu einem angenehm kühlen Bach, mal ins Dickicht. Meis aber endet der Pfad bei steilen Felsen, die sich nur mit Mühe erklimmen ließen, wenn überhaupt.
Am weitesten nach Süden gelangen wir, als wir leicht gebückt unter zwei, aneinander gelehnten Felsen hindurchgehen bzw. uns um den nächsten großen Felsen herum winden. Danach aber wird das Gelände zu schwierig. Wo es wahrscheinlich weitergeht, kann ich noch erkennen, auch finden wir eine provisorische Leiter, die einem zumindest ein Hindernis hinauf helfen kann.
Insgesamt aber versperren für meinen Geschmack zu viele schräge Felsen mit Lücken dazwischen den Weg, als dass es das Risiko lohnen würde. Da begnügen wir uns lieber mit einem Ausblick über der Bucht und gönnen uns dort eine erholsame Pause, bevor wir zur Anse Pierrot zurückkehren.